"Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft" -
Der Geschäftsführer des Cottbuser Carl-Thiem-Klinikums (CTK), Götz Brodermann, fordert eine bundesweite Impfpflicht, mindestens für medizinisches Personal. Das sagte er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. "Das ist meine persönliche Meinung: Es gibt neben dem individuellen Recht auf Unversehrtheit auch eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft. Und das ist jetzt gefragt. Dass ich meine Verantwortung für die Gesellschaft und meine Mitmenschen übernehme und das ist Impfen", so Brodermann.
Angesichts der stark steigenden Corona-Zahlen, insbesondere im Süden Brandenburgs, bereitet sich das CTK auf eine steigende Zahl von Covid-Patienten vor.
Freigehaltene Betten sind ein Minusgeschäft
Derzeit werden im Thiem-Klinikum 30 Covid-Patienten behandelt. Neun liegen auf der Intensivstation - von denen sind acht ungeimpft. Das macht Jens Soukup, Chefarzt auf der Intensivstation wütend. "Weil die Situation vermeidbar wäre", so Soukup. "Patienten können nicht adäquat und zeitnah operiert werden, wir entscheiden jeden Tag auf's Neue", sagte der Chefarzt weiter.
Die neue Infektionswelle bedeutet für das Krankenhaus auch einen organisatorischen Aufwand. Den finanziellen Rettungsschirm gibt es seit dem Sommer nicht mehr. Hält das Klinikum Intensivbetten für mögliche Covid-Fälle frei droht ein Minusgeschäft.
CTK-Geschäftsführer Brodermann ärgert sich über die aktuelle Situation. Man habe sie längst kommen sehen. "Es ist seit zwei bis drei Monaten klar, wir kommen nicht auf die Impfquoten, die wir benötigen. Das war mit Ansage."
Von 24 Intensivbetten im Haus wird die Hälfte aktuell für Corona-Patienten freigehalten.
Sendung: Antenne Brandenburg, 11.11.2021, 15.10 Uhr
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