"Stoppt Ende Gelände"-Graffito hat Folgen - Disziplinarverfahren gegen Polizisten wird umfangreicher

Mo 02.12.19 | 17:31 Uhr | Von Oliver Noffke
  46
Ein übermaltes Graffiti in Cottbus. Neun Polizisten aus Brandenburg haben in Cottbus vor einem Graffiti mit dem Slogan "Stoppt Ende Gelände" posiert - dafür sind sie nun von dem geplanten Großeinsatz rund um die Klimaproteste am Wochenende in der Lausitz ausgeschlossen worden (Quelle: rbb/Schiller)
Bild: rbb/Schiller

"Die Farbe reicht nicht" - mit diesen Worten meldeten sich Cottbuser Polizisten, die dazu verdonnert worden waren, ein Graffito zu übermalen, bei ihren Vorgesetzten zurück. Der nicht entfernte Rest könnte für die Polizei zum "Worst-Case-Scenario" werden. Von Oliver Noffke

Hinweis: Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuellen Entwicklungen in diesem Fall finden Sie hier.

Im Disziplinarverfahren gegen neun Polizisten aus Cottbus wird nicht nur ein Foto vor einem Graffito mit dem Slogan "Stoppt Ende Gelände" eine Rolle spielen, sondern auch die Umstände der missratenen Entfernung.

Die neun waren angewiesen worden, das Graffito zu übermalen. Später wurde festgestellt, dass ausgerechnet die Buchstaben "DC" auf der Wand noch zu sehen waren. Innerhalb der rechtsextremistischen Szene der Stadt steht die Abkürzung für "Defend Cottbus" - Cottbus verteidigen.

Im Mittelpunkt der Untersuchung steht dabei die Frage, wer aktiv aus einem E ein C gemacht hat. Torsten Herbst, Sprecher der Polizei Brandenburg, sagte rbb|24 am Montagmorgen: "Was wir momentan versuchen zu ermitteln, ist: Wie war der letzte Zustand der Wand, bevor die Polizisten abrückten, und ab wann standen diese beiden Buchstaben so da." Zuvor hatten die "Potsdamer Neuesten Nachrichten" berichtet, dass die Möglichkeit besteht, die Polizisten könnten für die beiden Buchstaben verantwortlich sein.

Disziplinarverfahren läuft bereits seit Freitag

Am Donnerstagnachmittag hatten sich die Polizisten der 3. Hundertschaft Cottbus vor einer schwarzen Wand fotografieren lassen, auf die am Tag zuvor mit weißer Farbe geschrieben worden war: "Stoppt Ende Gelände". Die Worte waren von zwei stilisierten Flusskrebsen eingerahmt, dem Wappentier der Stadt Cottbus. Innerhalb der rechten Szene wird es als Erkennungszeichen missbraucht.

Am Donnerstagabend kursierte das Bild in sozialen Netzwerken. Nachdem die Polizei auf das Bild aufmerksam geworden war, wurden die neun Beamten aus dem Einsatz während der Protestaktion der Umweltaktivisten von Ende Gelände entlassen. "Nach unseren bisherigen Erkenntnissen hat der Einsatzleiter die Polizisten dazu aufgefordert, die Wand zu übermalen", sagte Herbst. "Am Donnerstagabend rückten sie mit Farbe aus und meldeten dann zurück: 'Hier sind zwei Buchstaben übrig geblieben. Die Farbe reicht nicht'."

Am Freitag entschied die Interne Revision der Brandenburger Polizei, dass wegen des Fotos Disziplinarverfahren eröffnet werden. Erst danach wurde festgestellt, was noch zu sehen war. "Das wäre für uns das absolute Worst-Case-Scenario: Wenn sich herausstellen sollte, dass etwa Polizisten aus diesem E ein C gemacht haben", sagte Polizeisprecher Herbst.

Daraufhin wurde ein Handwerker angewiesen, die gesamte Wand erneut zu übermalen, bevor am Samstag Teilnehmer der Anti-Braunkohle-Demonstration sie hätten sehen können. "Der Auftrag war: Alles schwarz machen", so Herbst am Montag. "Die späteren Entwicklungen sind jetzt auch Teil dieses Verfahrens."

"Dumm, dümmer, am dümmsten"

"Wenn das mit den Buchstaben wirklich die Kollegen waren, dann ist das nicht dumm, sondern: dumm, dümmer, am dümmsten", sagte Andreas Schuster auf Anfrage. Er ist Sprecher für Brandenburg bei der Gewerkschaft der Polizei (GdP). "Aber ich weiß nicht, ob die das waren. Ich hoffe nicht." Dass die Polizisten angewiesen worden waren, das Graffito zu entfernen, beschrieb Schuster als möglich, aber ungewöhnlich.

Schuster bedauerte, dass das Foto und die rechten Symbole die eigentliche Demonstration nun überschatten würden. "Wir haben einen super Polizeieinsatz am Wochenende gemacht. Ich ziehe meinen Hut vor den Kollegen", sagte er. "Es konnten jede Menge Straftaten und Ordnungswidrigkeiten verhindert werden, die diese sogenannten Aktivisten von Ende Gelände begehen wollten: Gleisbesetzung, der Versuch Bergbaugeräte zu besetzen, und, und, und."

Wand wurde bereits mehrfach mit rechten Sprüchen beschmiert

Die Entstehung des Fotos sei nicht zu bemängeln, sagte Schuster. "Die haben Erinnerungsfotos gemacht. Das ist legitim und ganz normal." Bei Begleiteinsätzen von Castortransporten oder während des G20-Gipfels in Hamburg 2017 habe Schuster auch selbst für Fotos posiert. "Wenn man das privat macht, ist das okay. Aber nicht, wenn man das über soziale Medien an die Öffentlichkeit bringt", sagte er.

Bereits am Mittwochabend wurden vor Ort sechs Verdächtige gestellt, die die Wand beschmiert haben sollen. Einer von ihnen war der Polizei bereits wegen anderer rechter Straftaten bekannt. Es ist nicht das erste Mal, dass auf dieser Wand Graffiti gemalt wurden, deren Inhalt der rechtsextremistischen Szene zugerechnet wurde.

Video: rbb|24 | 30.11.2019 | Material: TeleNewsNetwork, xcitepress | Bild: xcitepress

Sendung: Radioeins, 02.12.2019, 08.50 Uhr

Beitrag von Oliver Noffke

46 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 46.

    Können sie ihr rechtsextremes Gefasel und whataboutism auch belegen?

    Dr. Kawasaki und XR Deutschland haben sich von der Aussage Hallams distanziert.

  2. 45.

    Die Polizisten wurden nicht in "Sippenhaft" genommen, sondern von ihrem vorgesehenen Einsatz an besagtem Wochenende abgezogen. Nachdem das Posing-Foto in rechtsextremen Chats etc. aufgetaucht ist und in Anbetracht der dummdreisten Übermalaktion, war das eine folgerichtige Reaktion der Vorgesetzten.

    Inwieweit evntl. Dienstvergehen vorliegen, wird nun ermittelt. Eine Vorverurteilung dieser Beamtem durch Vorgesetzte, wie Sie es vermuten, lässt sich nicht feststellen.

    Dass Sie nichts mit "DC" haben anfangen können, die Polisten aber offenbar schon, zeigt doch eine gewisse Kenntnis, und wohl auch Sympathie dieser Cottbuser BePos für dieses rechtsextreme Netzwerk an.

  3. 44.

    @Dr. Kawasaki - Montag, 02.12.2019 | 20:41 Uhr
    "Dumm, dümmer, am dümmsten? Auch ne schöne Verharmlosung für rechtes Gedankengut"
    Wo war Ihre Empörung, als der von Ihnen so verehrte Hallam sich über den Holocaust äußerte?
    Nein, da kam nichts, sondern Sie äußern noch mit Stolz, dass Sie die XR-Bewegung, dessen Gegründet eben dieser Holocaust-Relativierer ist, als Party verstanden.

  4. 43.

    Im übrigen finde ich das doch sehr seltsam, daß man Polizisten mit Farbe losschickt! Ist dort der Gendarm von Saint Tropez der Amtsleiter?

  5. 42.

    Ja, das könnte eventuell einer der Polizisten gewesen sein, ist aber noch kein Grund für Sippenhaft und Versetzung, solange der Fall nicht geklärt ist. Ich hätte bis zu diesem Beitrag nichts mit DC anfangen können.

  6. 41.

    Haben Sie sich überhaupt mit dem Fall beschäftigt? Es fegt nicht darum, dass die Polizisten ein Foto gemacht haben, sondern darum, dass sie dieses Rechtsextremen zur Veröffentlichung zugespielt, und bei der Überpinselung Propaganda für die Rechtsextremisten von "Defend Cottbus" gemacht haben.

  7. 40.

    Polizisten werden versetzt und diffamiert,weil sie ein Foto gemacht haben. Das erinnert mich an die Geschichte der Kassiererin, die einen Kassenbon fand und einlöste und daraufhin entlassen werden sollte. Beiden Chefs gehört die Fresse poliert. Stoppt Ende Gelände! ist nur rechtens, weil diese sogenannten"Aktivisten" sind schließlich die Gesetzesbrecher!

  8. 39.

    Wirkte so, als wollten sie mit der teilweise übermalten 25 ein Hakenkreuz darstellen...aber nur mit sehr viel Fantasie.

  9. 38.

    @Jan: es ist ja nun nicht so ganz neu, daß der weiße Krebs auf schwarzem Grund von Cottbuser Neonazis, so auch denen von DC und auch denen aus dem Umfeld des FC Energie Cottbus, als Logo genutzt wird. Wer das angeblich nicht weiß, abstreitet, ..., muß sich nicht wundern, wenn er in die gleiche Ecke gestellt wird.

  10. 37.

    Ich mal die Hakenkreuze auch nur an Wände, weil ich so ein überzeugter Buddhist bin. Klar oder?

  11. 36.

    Und ich versuche möglichst sachlich auf ihre Sympathiebekundung für Rechtsextreme zu antworten.

    "Ist man sofort ein nazi wenn man gegen eine vermeintliche umweltaktion ist?" Nein, man ist aber Rechtsextremer oder zumindest Sympathisant wenn man Symbole der Rechtsextremen in Cottbus benutzt wie den Krebs und "DC!" "Defend Cottbus" ist da unzweideutig.

    Auf den Rest ihrer ... Ausführungen kann ich leider nicht antworten, das widerspräche meinem ersten Satz.

  12. 35.

    Ich versuche in dem Satz „stoppt Ende gelände!“ immer noch die nazi parole zu finden. Ist man sofort ein nazi wenn man gegen eine vermeintliche umweltaktion ist? Oder ist man sofort ein nazi wenn man den Cottbuser Krebs schwarz weiß und nicht rot malt? Bis zu diesem Zeitpunkt war es ein aussage genauso wie die Aussagen der umweltaktivisten. Und zum Thema links tötet nicht das hätte in Hamburg bei G20 oder in Berlin im Friedrichshain auch anders ausgehen können! Aber da wurden ja nur Polizisten verletzt scheinbar ist das alles nicht so schlimm ist wohl ihr Job!

  13. 34.

    Das darf man nicht relativieren. Es war eine klare Botschaft von Neonazis, die Angst machen sollte. Das stoppen war auch kein Ziel der Polizei. Vermitteln, schützen und Demokratie wahren schon. Das betrifft auch die Grundrechte der Demonstranten. In einer Zeit in der Politiker und Migranten Opfer von rechter Gewalt sind, Heime von Geflüchteten aus purem Hass angezündet werden und Polizisten deutlich vor Neonazigraffiti posieren, sollte man das eben unterbinden. Dummheit schützt vor Strafe nicht.
    Ich bin gegen Überwachung, aber unsere geschichtliche Verantwortung geht über die der DDR hinaus.
    PS: links tötet keine Menschen

  14. 33.

    Niemand braucht Rechtsextreme innerhalb der Polizei. Es sei denn sie sind bei der AfD.

  15. 32.

    Ihr durchschaubarer Versuch Rechtsextreme und deren Taten zu verharmlosen erübrigt sich wenn man Fakten kennt.

    "Die Beamten haben demnach den Ereignisort unter Zurücklassung des Kürzels 'DC!' samt Krebs verlassen."

    https://www.rbb24.de/studiocottbus/politik/2019/12/disziplinarverfahren-polizeibeamte-cottbus-graffito.html

  16. 31.

    Welche Nazischmiererei meinen Sie denn? Doch wohl nicht den KREBS, der ist bekannterweise rot oder auch in ganz vielen Farbvariationen im gesamten Cottbuser Stadtgebiet zu finden. Wer kein Insider ist, kommt nüchtern nie auf die Idee, aus einem Krebs einen Nazi zu machen. Und "Stoppt Ende im Gelände" war ja wohl der Auftrag oder warum war die Polizei im Revier? Als DDR-Bürger erinnert mich diese Treibjagd sehr an die Staatssicherheit, die alles was nicht 100% systemkonform war als Konterrevolution einstufte und verfolgte. Wie war das mit dem "schweigenden Klassenzimmer"? Mich graust es, wenn man jetzt wieder alles und alles auf Systemkonformität zu prüfen hat, weil man in alles aber auch in alles seine kruden Phantasien hineininterpretieren möchte.

  17. 30.

    Ein Unding ist vor allem, dass Polizeibeamte zum "Bemalen" einer Wand angewiesen werden.
    Der Einsatzleiter sollte dringend dienstrechtlich überprüft werden, da hier eindeutig ein Verstoß vorliegt

  18. 29.

    Was ist das denn für eine kranke Aussage: wenn Polizeibeamte vor Naziparolen posieren dann ist das legitim und normal? Die gehören fristlos entlassen und dieser Herr Schuster gleich mit. Obwohl - vielleicht ist das in Deutschland mittlerweile tatsächlich wieder normal...

  19. 28.

    Sie verkennen, dass die Polizisten als solche zu erkennen sind. Ohne Unfiform könnte man ja noch diskutieren. Aber auch da müssen Beamte aktiv für die FDGO eintreten. Im vorliegenden Fall ist aber das Bild so, dass die Polizei sich vor dieser Parole ablichten hat lassen. Es ist nicht mal zu erkennen, dass dies ein Privatfoto sein soll. Ergo greift hier der Verstoß gegen das Neutralitätsgebot der Polizei eindeutig.Das ist durch disziplinarische Ermittlungen intern aufzuklären. Dabei wird die Intention der Betroffenen berücksichtigt. Die Aufregung in der Öffentlichkeit aber auch. Es geht darum, die Polizei als Ganzes vor den Handlungen einzelner Beamer zu "schützen".

  20. 27.

    DC = defend cottbus / die teilweise überstrichene 25 erschließt sich mir nicht / -011 naja halt rückwärts 110, etwas holprig / zu behaupten die Farbe war alle ist schon wirklich eine Meisterleistung, etwa auf dem Niveau eines 5 Jährigen

  21. 26.

    Photos in Uniform vor Nazischmierereien. Muss man wirklich noch mehr sagen?

  22. 25.

    Wie jetzt? Untersuchungen abwarten? Am Ende womöglich sogar Unschuldsvermutung? Wo leben Sie denn? Im 20. Jahrhundert?

    In unserer hochentwickelten Zivilgesellschaft ist das alles rationalisiert und damit optimiert: Die (a)sozialen Medien sind Ankläger, Richter und am besten auch Vollstrecker zugleich, und wo der aufgeputschte Mob früher noch Fackeln und Mistgabeln brauchte, da hat er heute das elektronische Gerät, auf das er gefühlte zwölf Stunden am Tag starrt, um sich von ihm sein Weltbild bestätigen zu lassen.

  23. 24.

    Wenn Polizisten per Ausbildung aus der Mitte der Bevölkerung rekurtiert werden, sind Polizisten ein Abbild der Bevölkerung. Auch deren politischer Ausrichtung. Das mag bei Cottbus wohl zutreffen. Ich nehme an, es waren keine importierten Berliner Polizisten.

  24. 23.

    Unglaublich, was für einem Budenzauber zwei übriggebliebene Flußkrebse und Buchstaben auslösen kann...

    Falls alle Vermutung und Interpretationsversuche stimmen, war dies mit Sicherheit ziemlich dumm von den Polizisten und sie sollten sich einen neuen Job suchen und 2x überlegen, wie man mit soziale Medien umgeht.

    Wenn nicht, dann hoffe ich das alle, die mal wieder allzu schnell über die Polizei herziehen, überlegen in welchen Luxus sie leben über sie meckern zu können (Stichwort Freiheit, Sicherheit und Co).
    Erst wenn es diesen "Luxus" nicht mehr gibt, weiß man ihn oft zu schätzen!!

  25. 22.

    Sie betrachten es also als potenziell "brisant", dass die Polizisten zum Übermalen des Graffito verdonnert wurden?! Dass sich im Zuge dessen die offensichtlich rechtsextreme Gesinnung dieser neun Cottbuser BePo-Polizizten gezeigt hat, ist Ihnen anscheinend weniger bedeutsam.

  26. 21.

    Diese Uebermalung war schlampig:

    https://www.rbb24.de/content/dam/rbb/rbb/rbb24/2019/2019_11/rbb-reporter/cottbus-ende-gel-nde.jpg.jpg/size=708x398.jpg

    Da erkennt man alles noch. Das muss gruendlich erledigt werden mit dicker Farbe oder gruendlich uebersprueht werden. So kann man das nicht lassen.

  27. 20.

    Es ist doch gar nicht erwiesen, ob sich die Polizisten während des Dienstes vor der Wand mit dem Graffiti haben fotografieren lassen. Auch für Polizeibeamte gilt das Recht der freien Meinungsäußerung. Und die Polizisten sind offensichtlich der Meinung, das Bündnis "Ende Gelände" überschreite mit dem widerrechtlichen Eindringen in das Tagebaugelände die Grenzen des tolerierbaren zivilen Ungehorsams. Schließlich haben sich die Tagebaugegner des Hausfriedensbruchs (§ 123 StGB)strafbar gemacht. Der Eid, den die Beamten schwören, verpflichtet sie keineswegs zur politischen Neutralität, sondern dazu, ihre Aufgaben getreu der Verfassung und den Gesetzen auszuführen, ihre Amtspflichten gewissenhaft zu erfüllen und Gerechtigkeit gegenüber Jedermann zu üben. Das Verwaltungs- und Verfahrungsrecht kennt übrigens den Begriff der Neutralität nicht, sondern den der Unparteilichkeit. Die wird jedoch nur von Richtern erwartet, jedoch nicht von Polizeibeamten.

  28. 19.

    @Am 02. Dezember 2019 um 21:35 von Francis Ricardo

    so nicht ganz richtig. die dame wurde verurteilt weil sie übermalt/geklebt hat. das die sache, also die wand bereits beschädigt war juckt die deutsche justiz kein bisschen. es wird nicht die sache gerichtet sondern lediglich das verhalten der person. beknackt aber so ist es bei einer schuldstrafjustiz unserer tage.

    es ist super einfach festzustellen ob die polizei das c gemacht hat=einfach die farbe untersuchen/bzw die schichten (falls einer was verstecken will). unwahrscheinlich das neben der polizei noch ein rechter dabei war der mitgeholfen hat zustreichen.

  29. 18.

    Diese einfach zu beantwortende Frage kann noch brisant werden. Der Einsatzleiter hätte die Polizisten nur dann anweisen dürfen, das Graffiti zu entfernen, wenn es sich bei der Darstellung um Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gehandelt hätte. Dann wären die Polizisten sogar verpflichtet gewesen, es unkenntlich zu machen.
    Erinnert sei hierbei an die Rentnerin, die von Amtsrichtern bereits mehrfach zu Geldstrafen verurteilt wurde, weil sie im öffentlichen Straßenraum Neonazi-Graffitis von Straßenlaternen, Verkehrsschildern und Hauswänden entfernt oder sie übermalt hatte. Die Anklage lautete auf vorsätzliche Sachbeschädigung, auch wenn das Motiv der Angeklagten nachvollziehbar und ehrenwert sei. Wenn das Recht sein soll, müsste man dann nicht auch den Polizisten vorsätzliche Sachbeschädigung vorwerfen und sie anklagen?

  30. 17.

    Der Teil der rechten Gesinnung, der zum Faschismus gehört, ist keine Verharmlosung. Scheint ihnen aber nicht zu stören. Oder doch?
    Im Artikel geht es zudem um rechte Straftaten und nicht um konservative Gesinnungen. Wenn ihnen die FDGO so wichtig ist, warum sind dann die Straftaten im rechten Spektrum so groß?

  31. 16.

    Polizeivollzugsbeamte haben sich, wie alle Beamte, im Dienst politisch neutral zu verhalten. Darüber hinaus haben sie eine dienstliche Verpflichtung zur Verfassungstreue abgegeben. Wer das in Abrede stellt, und das Einfordern der Einhaltung gesetzlicher und verfassungsmäßiger Ansprüche an die Polizei als "Perfidie" verunglimpft, outet sich als Wortführer einer rechtsextremistischen Unterwanderung der Polizei mit dem Ziel eines gewaltsamen Angriffs auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Mit so etwas darf es keinen Diskussion geben, mit so etwas darf es keinen Kompromiss geben, als Antwort auf so etwas gibt es nur ein einziges Wort: RAUS!

  32. 15.

    Seltsam ist ja auch dass Rechte fuer ihren Slogan Englisch, eine Fremdsprache, waehlen. Sie wollen wohl "cool" sein und koennen das nicht auf Deutsch.

  33. 14.

    Sollte man nicht die Untersuchungen abwarten und dann erst Urteilen?
    Rechtsstaat

    Ggf brauchen auch sie mal die Polizei und dann ist auch bei Ihnen wieder alles: Friede Freude Eierkuchen

    Genauso wie man es braucht.....

  34. 13.

    Dumm, dümmer, am dümmsten? Auch ne schöne Verharmlosung für rechtes Gedankengut.
    Herr Schuster ist selbst offenbar eine problematische Personalie in der Polizei Brandenburg, wenn er das Foto ernsthaft als "Erinnerungsfoto" verharmlost, das man ruhig privat machen könne.

    Offenbar lag ich richtig, als ich vor dem Protest hier schon angemahnt hatte, auf die Polizei nicht zu vertrauen. Neben Falschmeldungen ("versuchte Stürmung eines Kraftwerks", die es tatsächlich nie gab) wirft auch dieser Fall ein ganz schlechtes Licht auf die Polizei. Wieder mal.

  35. 12.

    "Rechte Gesinnung" ist legitimer Bestandteil des politischen Spektrums. Deswegen Unanständigkeit zu unterstellen, ist an Perfidie schwer zu überbieten. Etwas anderes wäre es, wenn Sie von rechtsextremer Gesinnung gesprochen hätten. Wer legitime Bestandteile des politischen Spektrums derart unredlich in Frage stellt, muß sich fragen lassen, wie extremistisch er selbst ist und ob er überhaupt noch auf dem Boden der FDGO steht.

  36. 11.

    Das ist das Allerletzte. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es Obdachlosen, Dunkelhäutigen, sozial "abseits" Stehenden, Teilnehmern von linken Demos, Punks, Asylsuchenden geht, wenn sie auf derartige "Staatdiener" treffen, die offensichtlich soweit nach "Rechts" verirrt sind, dass sie nichtmal angesichts der ersten Ermittlungen bereit sind, sich ordnungsgemäß zu verhalten.
    In den letzten Monaten ist mein Vertrauen in die Polizei derart in sich zusammengebrochen, dass ich bei jedem Uniformierten von einer rechten Gesinnung ausgehe. Ich weiß, ich tue damit unzähligen anständigen Polizisten Unrecht. Aber Respekt vor Ordnungsmächten erfordert einfach mal Vertrauen. Vertrauen darauf, das sie das Recht und nicht eine politische Meinung verteidigen. Ich hoffe nur, das diese unwürdige Truppe aus dem Dienst entfernt wird und als abschreckendes Beispiel für alle Kollegen dient, die auch nur den Hauch einer rechten Einstellung erkennen lassen.

  37. 10.

    Versuchen sie hier weiterhin Rechtsextreme, auch bei der Brandenburger Polizei, zu verharmlosen oder sehen sie endlich ein dass es eben genau solche Bemate für die Tat verantwortlich waren?

  38. 9.

    Turnen die dort immer noch rum und treiben ihr Unwesen?Ich dachte diese Typen wären schon längst entlassen!

  39. 8.

    Eine interessante Frage. Selbst wenn es sich um eine "Disziplinarmaßnahme" gehandelt haben soll. Denn dann würde die erweiterte Frage lauten, welche Bestimmung verpflichtet die Polizei, Disziplinarmaßnahmen auf Privatgelände durchzuführen?

  40. 7.

    ""Wenn das mit den Buchstaben wirklich die Kollegen waren, dann ist das nicht dumm, sondern: dumm, dümmer, am dümmsten", sagte Andreas Schuster..." Damit hat er mehr als nur Recht! Mir stellt sich hier nur die Frage: Kontrolliert keiner der Führungskräfte die Erledigung bzw. Ausführung eines erteilten Auftrags? Dann gäbe es auch Klarheit, wer es war oder nicht war und im schlimmsten Fall auch die, dann ohne Frage richtigen Konsequenzen.

  41. 6.

    Es ist eben nicht das ganze Cottbuser Wappen, sondern nur der Krebs daraus. Dadurch ist es ein eindeutiges Zeichen mit Wiedererkennungswert: „Hier ist die Cottbuser rechte Szene am Werk.“ Der Vergleich mit Deutschlandfahne und NATO-Fahne geht also daneben.
    Ansonsten ruhig mal den verlinkten PNN-Artikel lesen.

  42. 5.

    Und ganz besonders danken Sie ihnen, wenn sie sich mit Cottbuser Rechtsradikalen gemein machen.

  43. 4.

    Das geht doch aus dem Text hervor: Es war eine Disziplinarmaßnahme.

  44. 3.

    Seit wann bitte ist Aufgabe von Polizisten Graffiti auf privatem Gelände zu übermalen?

  45. 2.

    "Die Worte waren von zwei stilisierten Flusskrebsen eingerahmt, dem Wappentier der Stadt Cottbus. Innerhalb der rechten Szene wird dieses Zeichen als Erkennungszeichen missbraucht."

    Ich erlaube mir Ihnen Ihre Beispiele zu verdeutlichen:
    Dann sollten die nähsten Salafisten die Deutschlandfahne als Erkennungszeichen nutzen und die nähste Rockergruppe bitte den Berliner-Bären. Für Terroristen empfiehlt sich dann die EU- oder NATO-Flagge...
    Wenn dann alle Symbole irgendwann "verfassungsfeindlich" und verboten sind haben halt alle nur noch eine weiße Fläche...

    Mal ehrlich: Nur weil irgendwelche Spinner das Wappentier nutzen....
    Der Satz und diese Logik des Authors sind einfach hier nicht wirklich zu verstehen.

  46. 1.

    Ich danke allen brandenburger Polizisten für ihre Arbeit im Einsatz für Sicherheit und Ordnung, in der sie für uns Bürger nicht selten ihre Gesundheit aufs Spiel setzen und wünsche ihnen alles Gute.

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Jedes Jahr im April versammelt sich eine italienisch-deutsche Trauergemeinde in Nichel bei Treuenbrietzen. (Quelle: rbb/Piwon)
rbb / Piwon

Kriegsverbrechen - Das dunkle Geheimnis von Treuenbrietzen

Jedes Jahr im April versammelt sich eine italienisch-deutsche Trauergemeinde in Nichel nahe Treuenbrietzen. Auch in diesem Jahr wurde wieder der 127 Männer gedacht, die 1945 in einer Kiesgrube ermordet wurden. Von Jacqueline Piwon