Cottbus - Brandenburg will 650 Millionen Euro in neue Medizin-Uni investieren

Sa 04.07.20 | 14:13 Uhr
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Manja Schüle (SPD), Brandenburger Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Bild: dpa/Soeren Stache

Vor wenigen Wochen schien es, als seien Medizinstudiengänge in Cottbus nicht mehr als ein frommer Wunsch von BTU-Präsidentin Hipp. Nun wird klar, Brandenburg will eben dafür gewaltige Summen aufbringen, bezahlt aus dem Strukturfonds nach dem Kohleausstieg.

Die Brandenburger Landesregierung will mindestens 650 Millionen Euro in die geplante Medizinische Hochschule in Cottbus investieren. Das Geld soll aus dem Strukturfonds in Höhe von 10 Milliarden Euro fließen, die Brandenburg wegen des beschlossenen Ausstiegs aus der Braunkohleverstromung vom Bund erhält.

"Wir sind sehr glücklich, dass wir die medizinische Hochschulausbildung mit ganz neuer Ausprägung in Zeiten der Digitalisierung ins Gesamtpaket hinein verhandeln konnten", sagte Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) am Samstag auf Anfrage. "Die von anderen genannten 650 Millionen Euro sind sicher nur die untere Grenze im Aufbau, der natürlich über mehrere Jahre geht." Zuerst hatte die "Ärzte Zeitung" berichtet.

Platz für 1.500 Studenten

Der Geschäftsführer des Cottbuser Carl-Thiem-Klinikums, Götz Brodermann, sagte im Interview mit der Zeitung, dass dort eine Medizinische Fakultät für voraussichtlich 1.500 Studenten aufgebaut werden solle. Dies ist eines der Kernprojekte für die Strukturstärkung in der Lausitz nach dem Ausstieg aus der Braunkohle.

"Und wir gehen davon aus, dass eine Universitätsmedizin zusätzlich zu den bestehenden Arbeitsplätzen im Klinikum noch einmal 1.500 bis 2.000 direkte Arbeitsplätze und analog dazu noch einmal so viele indirekte Arbeitsplätze schafft", sagte Brodermann. Zudem könne die Mediziner-Uni helfen, den Fachärztemangel in der Region zu lindern.

Lausitz stark vom Kohleausstieg betroffen

Noch sei unklar, ob eine eigene Hochschule gegründet werde oder die medizinische Lehre als neue Fakultät an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) integriert werde, sagte Brodermann der Ärztezeitung. "Das wird durch das Land noch entschieden werden."

Bereits im Mai hatte die Präsidentin der BTU, Christiane Hipp, angekündigt, die Universität neu aufstellen zu wollen, um der zuletzt sinkenden Zahl an Studenten entgegen zu wirken. Hipp hatte damals Hoffnungen geäußert, das medizinische Studiengänge in Cottbus angeboten werden könnten.

Die Lausitz ist stark vom beschlossenen Ausstieg aus der Braunkohle bis 2038 betroffen. Deshalb bekommt das Land für die Region rund 10 Milliarden Euro Hilfen vom Bund. So sieht der Ausstiegsplan aus: Das Kraftwerk Jänschwalde soll von Ende 2025 bis Ende 2028 vom Netz gehen, das Kraftwerk Schwarze Pumpe bis Ende 2038 stillgelegt werden.

28 Kommentare

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  1. 28.

    herman schrieb: "...Sie müssen die Stromversorgung übernehmen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, und sie müssen den vom Wetter gesteuerten Wind- und Solarstrom auf den Bedarf einregeln.... "
    Ich vermute mal, dass auch darüber nachgedacht wird so einige Kohlegruben in Saisonalspeicher, insbesondere Erdbecken-Wärmespeicher umzuwandeln. Eventuell werden da ja auch Bergbauspezialisten gebraucht.
    Mit diesen Speichern kann man den Stromverbrauch durch Heizung/Warmwasser zumindest eindämmen.

  2. 27.

    Norwegen hat nur drei Pumpspeicherkraftwerke, weil das Land an sich schon ueber 1200 Wasserkraftwerke hat. Und da Wasser in der Regel immer fliesst, muss in Norwegen auch nichts gespeichert werden.

    Deutschland hat laut Wikipedia eine Pumpspeicherkapazitaet von 40 GWh, haetten diese Kraftwerke ausgereicht, um genau fuer eine Stunde am 17.06.2020 von Mitternacht bis 1 Uhr Strom zu liefern. Danach waeren die Reservoire restlos entleert gewesen. Um elektrischen Strom fuer einen ganzen Tag in Deutschland speichern zu koennen, brauchen wir 1,5 TWh Kapazitaet, also in etwa die 40-fache Menge an Pumpsspeicherkraftwerken.

    Was die Einsparpotentiale angeht: Diese Ideen sind ganz nett, aber Sie vergessen leider, dass es auf der Welt noch fast 1 Milliarde Menschen ohne Zugriff auf elektrischen Strom gibt. Das heisst, wenn nur 10% dieser Menschen endlich ans Stromnetz angeschlossen werden, waren fast saemtliche Bemuehungen in Deutschland bezueglich der Einsparung fuer die Katz.

  3. 26.

    In Deutschland gibt es schon 36 Pumpspeicherkraftwerke, in Norwegen 3. Kugelpumpspeicherkraftwerke können im Meer und auch in tieferen Seen gebaut werden, ein Test im Bodensee war erfolgversprechend. Interessant wäre die Berechnung der Einsparung durch Abschaffung des Individualverkehrs, auch die Einsparung dadurch in der Stahlindustrie. Weitere Einsparmöglichkeiten durch die Digitalisierung der Arbeitswelt und durch Vereinheitlichung des Versandhandels, bei gleichzeitiger Vermeidung von Einwegverpackungen. Die Einsparung durch die Herstellung von Qualitätswaren, mit gleichzeitiger Kontrolle der Herstellung von "Murks". In der Bauindustrie weg von Beton und riesigen Glasflächen, hin zu erneuerbaren Rohstoffen wie Holz und Lehm. Statt Neubau Sanierung vorhandener Substanz und statt Verdichtung in Großstädten Reausbau des ÖPNV. Deutschland könnte sich zu 90% mit Lebensmitteln selbst versorgen. Industriearbeitsplätze könnten dort entstehen, wo harte Feldarbeit, Bauarbeit durch Roboter

  4. 25.

    "groß in Mode ist zur Zeit auch Wasserstoff, der von der Bundesregierung mit neun Millarden gefördert werden soll."

    Mir ist zur Zeit kein Forschungsergebnis oder gar eine Versuchsanlage bekannt, die erwarten läßt, dass Wasserstoff eine kommerzielle Rolle bei der Speicher-Technologie spielen könnte. Es scheint in der Tat so zu sein, dass Mitnahmeeffekte des warmen Steuergeldregens das Motiv für "Investitionen" sein könnten. Von daher ist mir der plötzlich losgebrochene Hype um Wasserstoff völlig unerklärlich.
    Das Thema Wasserstoff ist nicht neu, 2012 wurde der BMW Hydrogen 7 aus der Taufe gehoben,.

    Wikipedia:

    "Die 100 produzierten Einheiten wurden nicht verkauft, aber teilweise an Prominente , Politiker und Wirtschaftsvertreter auf Leasingbasis zur Nutzung übergeben. ..
    Der Feldversuch wurde Ende 2009 beendet, über den Verbleib der 100 Fahrzeuge ist nichts bekannt. Ein Fahrzeug befindet sich in der Außenausstellung des Industriemuseums Chemnitz ."

  5. 24.

    Hallo Zippy!

    Auch in Suedeuropa scheint nachts keine Sonne. Wie Sie aus den Kurven auf der Webseite SMARD entnehmen koennen, ist das Hauptproblem bei Solarkraftwerken, dass Sie nachts absolut keinen Strom produzieren.

    Pumpspeicherkraftwerke kann man nur bauen, wenn es dafuer geeignete geologische Gegebenheiten gibt: Sprich, Sie brauchen Seen und viele Berge. Die gibt es in Norwegen, aber eben leider nicht in Deutschland.

    Daenemark verbraucht pro Jahr rund 37 TWh, Deutschland hingegen rund 600 TWh. Wir haben in Deutschland mehr als 10 mal so viele Einwohner (knapp 6 vs. 80 Millionen) und ausserdem hat Daenemark nicht so viel Schwerindustrie wie Deutschland. Sie koennen die Laender also nicht vergleichen.

    Die Einsparpotentiale helfen nicht wirklich weiter, wenn es weltweit laut IEA noch rund 1 Milliarde Menschen ohne Zugriff auf elektrischen Strom gibt. Die wollen aber auch irgendwann unseren Lebensstandard erreichen, da bringt Einsparen gar nichts.

  6. 23.

    Da hier so viele Experten im Forum sind, kann mir vielleicht jemand erklären, warum nicht in Südeuropa Sonnenkollektoren aufgestellt werden und der Strom per Leitung in den Norden kommt? Wieso nicht mehr Pumspeicherkraftwerke und Kugelpumpspeicherkraftwerke gebaut werden? Dänemark kann 50% seines Energiebedarfs durch Windkraft decken, bei Überproduktion geht der Strom in Wasserkraftwerke in Norwegen, woher er bei Flaute wieder bezogen wird.
    Und dann sehe ich auch noch ein großes Einsparpotential: Weniger Stahlproduktion, weniger Betonproduktion, weniger Individualverkehr und kalt duschen ist gesund.

  7. 22.

    Tja, da wäre doch ein sicheres und intelligent betriebenes Atomkraftwerk nicht das schlechteste.

  8. 21.

    Vielen Dank für den Link www.smard.de der Bundesregierung. Er zeigt sehr schön, welche Problematik dem "Zappelstrom" aus Wind und Sonne inhärent ist und bestätigt die Thesen von Professor Sinn, dass mit den "Erneuerbaren" die Energiewende ins Nichts eingeläutet worden wäre.
    Allerdings handelt die Regierung faktisch gegenteilig, wie offiziell propagiert. Das kann sie allerdings nicht sagen. Sie läßt die Grundlast aus Atomstrom aus Frankreich, Kohlestrom aus Polen und Gas aus Russland sicher stellen.

  9. 20.

    Power to Gas ist ein Passepartout Argument der Grün-Ideologen, weil inzwischen auch sie festgestellt haben, dass es "Speicher im Netz" nicht gibt. Grundsätzlich kann man alles in alles umwandeln. Allerdings gibts bei der Umwandlung den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik zu beachten, der bei solchen Umwandlung einen prinzipiell nicht behebbaren Umwandelungsverlust zur Folge hat.
    Ob daher die p2g Idee einen realistischen Ansatz bietet, bleibt abzuwarten. Inzwischen wurde ja viel Hoffnung in alle möglichen Zwischenspeicherungen gelegt, groß in Mode ist zur Zeit auch Wasserstoff, der von der Bundesregierung mit neun Millarden gefördert werden soll. Auch sollte der Wüsten-Sonnenstrom aus Marokko Europa mit Energie versorgen. Der Flop Desertec läßt grüßen.
    Zunächst liefert nicht p2g das Gas in die Leitungen, sondern das macht Gasprom. Mit 200 Milliarden Kubikmetern im vergangenen Jahr. "Zunächst" erstmal wird deswegen eine neue Gasleitung von Russland nach Greifswald verlegt.

  10. 19.

    Hallo Adrian!

    Gas aus Strom zu synthetisieren ist unfassbar ineffizient und wird auch nirgends im grossen Massstab so gemacht.

    Maik

  11. 18.

    Leute die den Entscheidungen der Bundesregierung und Landesregierung ohne sich groß Gedanken zumachen zustimmen,tut mir Leid das kann ich nicht nach vollziehen. Sie werden ihr Blaues Wunder wenn es wirklich so kommen sollte wie es jetzt beschossen wurde.
    Ob sie sich schon mal die Frage gestellt haben wo der Strom herkommen soll ,den die Wirtschaft und Privathaushalte brauchen. Ich gehe davon aus das in Zukunft die Energiepreise nach dem geplanten Kohle Ausstieg kräftig steigen werden und man den Stom aus den Nachbarländern wie Polen,Frankreich zugekauft werden (diese Länder bauen zB. neue Kohle und Atomkraftwerke) da das Klima ja auch Ländergrenze kennt. Und die Gegner gegen Kohle und ander Kraftwerke sollen mal erklären ,wie der Strom in Zukunft ohne Zukauf aus dem Ausland für Wirtschaft und Privat Leute produziert werden soll.

  12. 17.

    Hallo Michael!

    Ich versuche es jetzt nochmal, bisher sind meine Antworten nicht durchgekommen.

    Also, das Problem ist, dass Sie sich hier einen einzelnen Zeitpunkt herauspicken, wo es mit der Stromversorgung durch Wind und Sonne klappt. Das ist aber leider nicht immer der Fall und dann muss der Strom woanders herkommen. Am 17.06.2020 um Mitternacht gab es von 40.000 MWh halt nur 3.000 MWh erneuerbaren Strom. Es kann auch keine Alternative sein, den Strom in diesen Faellen immer aus dem Ausland zu importieren und das Vorhalten kalter Reserven (Gaskraftwerke) ist sehr teuer und laesst die Strompreise explodieren.

    Weiterhin produzieren Gas-, Kohle- und Heizkraftwerke aufgrund der Kraft-Waerme-Kopplung nicht nur Strom sondern auch Fern- und Prozesswaerme. Die muessen ebenfalls ersetzt werden.

  13. 16.

    Unerträglich ist das Ignorieren, der Tatsache dass wir schon jetzt Atomstrom importieren, nachdem wir unsere AKWs abgeschaltet haben, also das Ausland den Dreck für unsere saubere Seele in Kauf nimmt.
    Und beim Kohlestrom wird es die gleiche Verschiebung geben, denn D wird sich absehbar nicht selbst erneuerbar versorgen könnnen!!

  14. 15.

    Der wichtige Unterschied ist, dass man Gas mittelfristig aus erneuerbaren Energien herstellen kann, Kohle nicht. Für die Experten, die meinen dass 40 Milliarden nicht genug sind, hätte ich gerne ein paar Nachweise. Mir kommt das nämlich ziemlich reichlich vor, für vielleicht 20000 Arbeitsplätze, die bis 2038 wahrscheinlich ohnehin größtenteils aus wirtschaftlichen Gründen verschwunden wären.

  15. 14.

    Eine gute Entscheidung. Schlaue Menschen, also Studenten, Ärzte, sind dann vielleicht in der Mehrzahl und drängen den braunen Sumpf zurück. Ich habe Bedenken, dass auch nur einer der Studenten und Ärzte aus Brandenburg oder der Lausitz kommen... Abgesehen von dem Manko, dass dort wirklich wirklich wenig Leute leben, fehlt einem Großteil das Abi (an welchen der übriggebliebenen SChulen gibts noch eine Oberstufe?) und die, die eines haben, studieren dann lieber dort, wo echt was los ist, wenn sie schon aus dem verschlafenen Brandenburg kommen. Also die Arbeitsplätze aus der Lausitz kompensiert das nicht wirklich. Aber egal, alles, was die Region aufwertet, ist gut investiert. Bildung bringt Einsicht.

  16. 13.

    Brandenburg wollte die im Verhältnis zu anderen Studiengängen sehr teure Ausbildung der Ärzte vom Land Berlin und seinen beiden Universitäten HU und FU abdecken lassen.
    Das macht auch Sinn, wenn die Bevölkerungsentwicklung rückläufig ist. Cottbus hat eine negative Bevölkerungsentwicklung, es ist erst kürzlich unter die Großstadt Marke von 100000 Einwohnern gefallen.

    Auch die BTU hat in den vergangenen Jahren an Attraktivität verloren, sie hat ebenfalls rückläufige Studentenzahlen.
    Die geplante zusätzliche Medizinerausbildug mit warmem Subventionsgeldregen aus dem Braunkohlestrukturfonds könnte sich als Strohfeuer erweisen und könnte unter dem Strich bedeuten, dass damit nur die bereits bestehende private Hochschule für Medizinausbildung in Brandenburg mit ihren 400 Studikern gefährdet ist.

  17. 12.

    Ein schwarzer Tag für Deutschland.
    Die von der „Kohleausstiegskommission“ geschätzten 40 Milliarden Euro für die Entschädigung der noch voll intakten Kohlekraftwerke, Abfindungen und Frühverrentung der Kumpel und Kraftwerker, Schaffung neuer Arbeitsplätze mit zugehöriger Infrastruktur reichen nach den Darstellungen der Experten bei weitem nicht aus.
    Hinzu kommen noch die Kosten für den Neubau von zahlreichen Gaskraftwerken, die die Kohlekraftwerke ersetzen sollen. Sie müssen die Stromversorgung übernehmen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, und sie müssen den vom Wetter gesteuerten Wind- und Solarstrom auf den Bedarf einregeln.

    Ob Gas aus Russland oder Kohle von hier, es ist ein ähnlicher CO2 Wert, der frei gesetzt wird. Beides kommt aus Mutter Erde.

  18. 11.

    Wenn man den Quatsch liest, den einige unverbesserliche Lausitzer immer wieder in Foren wie dieses schreiben, kann man nur mit dem Kopf schütteln. 650 Millionen Euro! Mindestens!! Für einen Studiengang der extrem hochqualifizierte Arbeitskräfte hervorbringt. Das ganze als Bonus, damit ihr eure Dörfer nicht mehr abbaggern müsst und eure Landschaften nicht mehr in unwirtliche Mondwüsten zerstört... und dann wird gejammert. Unerträglich.

  19. 10.

    Ein schwarzer Tag für Deutschland.
    Die von der „Kohleausstiegskommission“ geschätzten 40 Milliarden Euro für die Entschädigung der noch voll intakten Kohlekraftwerke, Abfindungen und Frühverrentung der Kumpel und Kraftwerker, Schaffung neuer Arbeitsplätze mit zugehöriger Infrastruktur reichen nach den Darstellungen der Experten bei weitem nicht aus.

    Hinzu kommen noch die Kosten für den Neubau von zahlreichen Gaskraftwerken, die die Kohlekraftwerke ersetzen sollen. Sie müssen die Stromversorgung übernehmen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, und sie müssen den vom Wetter gesteuerten Wind- und Solarstrom auf den Bedarf einregeln.

    Ob Gas aus Russland oder Kohle von hier, es ist ein ähnlicher CO2 Wert, der frei gesetzt wird. Beides kommt aus Mutter Erde.

  20. 9.

    Immer wieder gibt es hier Kommentatoren die alles schlecht reden müssen. Das mit der medizinischen Hochschule ist ein richtig gutes Projekt. Dazu kommt noch der Ausbau des Bahninstandsetzungswerkes. Es geht vorwärts in der Region. Die Lausitz ist nicht abgeschrieben.

  21. 8.

    Seit mindestens 10 Jahren kämpft Cottbus um die Medizinerausbildung an der BTU, was immer durch die Verantwortlichen in Potsdam abgeschmettert wurde. Super, dass es jetzt mit den Bundesmitteln zur Strukturentwicklung endlich klappt. Und dass das Geld an einen geeigneten Standort geht , hat das Cottbuser Klinikum durch sein professionelles Corona-Management bewiesen. Ein guter Tag für unsere tolle Stadt. Auf geht's!

  22. 7.

    Ich weiß nicht, woher Sie Ihre Informationen beziehen. Laut www.smard.de waren mit Stand 04.07.2020, 16:00 Uhr genau 64.193 MWh auf dem deutschen Strommarkt verfügbar. Davon waren 52,417 MWh (81,7%) Strom aus erneuerbarer Energie. Nur 11.776 MWh (18,35%) stammten aus konventioneller Erzeugung. Gleichzeit lag der Verbrauch bei 48.803 MWh. Das heißt, der Verbrauch hätte zu diesem Zeitpunkt komplett aus erneuerbarer Energie gedeckt werden können. Ich weiß, dass sind nur Momentaufnahmen, aber schon die veranschaulichen, dass der Kohleausstieg viel früher kommen kann und muss, als 2038. Das sind wir sowohl unseren Kindern und Enkeln als auch den Lausitzer schuldig. Als ehemaliger Cottbuser freue ich mich jedenfalls unheimlich für die Region.

  23. 6.

    Wenn ihr die Universitätsmedizin/neue Fakultät nicht wollt, Wir nehmen sie gerne. Die meisten Städte würden alles geben um so eine (zusätzliche) Universitätsmedizin zu bekommen. Gloobt mir.

  24. 5.
    Antwort auf [Sebastian] vom 04.07.2020 um 16:26

    Hallo Sebastian!

    Sie können sich gerne selbst überzeugen. Gehen Sie auf www.smard.de, klicken Sie auf „Marktdaten visualisieren“ und wählen Sie den 17.06.2020 um Mitternacht aus.

    Zu diesem Zeitpunkt schien logischerweise keine Sonne und es gab auch nur unzureichend Wind. Woher soll in diesen Zeiten dann der Strom kommen?

    SMARD ist übrigens eine offizielle Webseite der Bundesnetzagentur.

  25. 4.

    Aha, das ist Ihre Lösung:Strom aus klapprigen tschechischen AKWs oder umweltfreundlichen polnischen Kohlekraftwerken. Zu Not helfen bestimmt auch die Belgier aus mit ihren total sicheren und zuverlässigen AKWs. Wir können ja auch den tagsüber erzeugten Sonnenstrom im Netz speichern, bis er gebraucht wird. Das klappt schon. Wir schaffen das.

  26. 3.

    Es gibt schon seit ein paar Jahren ein Europäisches Verbundsystem für Strom.

    Wir liefern ja auch überschüssige Energie an unsere Nachbarn, also wenn es bei uns knapp wird dann gibt es ebend Strom aus Polen oder Tschechien.

  27. 2.

    Das wird ja so richtig viele Arbeitsplätze kompensieren können...

  28. 1.

    Wird an dem neuen Uni-Standort dann auch elektrischer Strom produziert oder wie wird man die Kohlekraft-Kapazitäten dann hier ersetzen?

    Am 17.06.2020 wurden von 00:00 Uhr bis 01:00 Uhr rund 40.000 MWh Strom in Deutschland verbracht. Davon kamen genau 3.000 MWh aus Wind- und Wasserkraft (siehe www.smard.de).

    Woher sollen die fehlenden 37.000 MWh dann kommen, wenn Kern- und Kohlekraftwerke abgeschaltet werden?

    Könnte der rbb hier mal recherchieren?

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