Kommentar | Ausstieg aus dem Kohleausstieg - Geopolitik schlägt Klimaschutz

Di 01.03.22 | 18:11 Uhr | Von Andreas Rausch
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Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) (Bild: dpa/Patrick Pleul)
Bild: Radioeins | 01.03.2022 | Interview mit Ministerpräsident Woidke (SPD)

Russland zwingt die Welt in neue Realitäten. Zuerst geht es dem Klimaschutz an den Kragen: Es droht der vorläufige Ausstieg aus dem Kohleausstieg. Das ist eine Klatsche für die Bundespolitik - und kein Segen für das Lausitzer Revier, kommentiert Andreas Rausch.

Eine Zahl war der Paukenschlag, ein kleines Wörtchen davor wurde eher überlesen. Kohleausstieg 2030. Idealerweise. So steht es im rot-grün-gelben Koalitionsvertrag vom vergangenen Herbst, als die Welt noch eine andere war. In den Revieren sorgte das für Schnappatmung.

Nach langwierigen Verhandlungen hatten sich, erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik, Lobbyisten und Interessensvertreter der unterschiedlichsten Gruppen in der sogenannten Kohlekommission auf einen Ausstieg 2038 geeinigt - abgesichert mit 40 Milliarden Euro Übergangsgeld, um für die vielen Tausend Industriearbeitsplätze in den Revieren möglichst gleichwertige Alternativen in einer kohlefreien Zeit bieten zu können. Der Schock der Massenabwanderungen zu Beginn der 1990er Jahre soll sich nicht wiederholen.

180-Grad-Wende in der deutschen Politik

Nun bringt Putin die deutsche Politik zur 180-Grad-Wende. Kohleausstieg 2030? Das war "idealerweise" und lässt sich mit den neuen brutalen Realitäten nicht halten. Und selbst das Konsensdatum 2038 scheint angesichts der globalen Neuordnung nicht gesetzt. Warum ist das so?

Dafür lohnt ein kurzer Blick auf den deutschen Strom-Mix: Etwa die Hälfte davon wird über erneuerbare Energien abgedeckt - also Strom aus Wasserkraft, aus Wind, Sonne und Biomasse. Das heißt aber auch, dass die andere Hälfte aus Atomenergie, Kohle, Öl und Gas besteht. Und das ist das Problem. Gas kommt in der deutschen Energiewende eine Schlüsselrolle zu. Der fossile Energieträger, der vergleichsweise wenig CO2 bei der Verbrennung ausstößt, stammt zu großen Teilen aus Putins Russland, unabhängig von "Nord Stream 2".

Gas soll die Lücken füllen, wenn der Wind die Mühlen nicht antreibt oder trüber Himmel die Photovoltaik in die Knie gehen lässt. Das wird umso wichtiger, weil zum einen der Energiehunger in den nächsten Jahre enorm steigen wird. Und weil Deutschland noch in diesem Jahr das letzte Atomkraftwerk abschaltet und eben, bis eben, in Kürze auch der Kohle leise "Servus" sagen wollte. Aus dem Dilemma kommt selbst ein grüner Wirtschaftsminister nicht heraus.

Strukturwandel in der Lausitz hat eingesetzt

Das russische Gas lässt sich nicht einfach anderswo einkaufen, dafür fehlt es an Angebot und Infrastruktur. Deutschland hat sich zu lange auf den Status Quo verlassen. Das fällt uns jetzt auf die Füße. Wenn wir von Putin unabhängig werden wollen und trotzdem nicht in dauernder Gefahr von Blackouts leben wollen, müssen Alternativen her.

An Atom wagt sich (im Moment) noch niemand heran. Der Ausbau der regenerativen Möglichkeiten kommt im föderativen System Deutschland weiter nur schleppend voran, ganz zu schweigen von dem Stromnetzausbau für die schöne neue Energieversorgungswelt. Was seit Jahren systematisch vernachlässigt wurde, kann nicht in kürzester Zeit aufgeholt werden.

Für die Lausitz ist das nur auf den ersten Blick eine Nachricht zum Aufatmen. Längst hat hier der Strukturwandel eingesetzt. Der Kohlekonzern Leag hat seine Revierpläne eingedampft, es wird nur noch das Nötigste investiert, der Ausstieg ist fest eingepreist, das Unternehmen sucht alternative Geschäftsfelder. Längst suchen sich auch Mitarbeiter alternative Arbeitsplätze, die unter anderem im neuen Bahnwerk Cottbus entstehen. Immer noch sind es knapp 16.000 Arbeitsplätze, die an der Lausitzer Kohle hängen.

Bittere Nachricht für den Klimaschutz

Das Datum 2030 löste einen weniger großen Aufschrei aus als gemeinhin befürchtet, allen Beteiligten war neben sicherer Stromversorgung vor allem klar, dass der Strukturwandel im Revier nun einen Booster braucht.

Und ja, im Gegensatz zu vergleichbaren Revieren sah es da für die brandenburgische Lausitz gar nicht schlecht aus. Das Bahnwerk in Cottbus wird früher gebaut als ursprünglich geplant, 1.200 Arbeitsplätze stehen in Aussicht. Die Uni-Medizin hat es de facto in den Koalitionsvertrag geschafft, auch ohne ein "idealerweise". Auch hier winken viele Jobs, parallel ist eine vielversprechende Forschungslandschaft im Umfeld der Brandenburgisch-Technischen Universität im Aufbau.

Hinzu kommen Ansiedlungen wie die Kathodenfertigung bei BASF Schwarzheide oder der Lithiumhydroxid-Konverter in Guben.

Alle Beteiligten wissen, dass für Zaudern und Rechnen wenig Zeit ist. Und nun also die Rolle rückwärts? Die Motivation dafür ist angesichts der fragilen Weltordnung dieser Tage verständlich - und die Zahl der Möglichkeiten für die Akteure begrenzt. Für den Klimaschutz ist der verschobene Kohleausstieg zweifellos eine bittere Nachricht.

Aber für die Lausitz auch. Denn es ist zu befürchten, dass auch die Prioritäten beim herausfordernden Umbau der Region vom Kohlerevier zu alternativen Industrien verschoben werden und auch das Tempo gedrosselt wird, weil es mit dem Blick nach Osten gar nicht anders geht.

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.03.2022, 10 Uhr

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Beitrag von Andreas Rausch

56 Kommentare

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  1. 56.

    Wir wollen von sauberen Strom angetriebene Fahrzeuge, sofort, außer in „Muskelkraftbezirken“ Berlins, leider fehlen uns: Rohstoffe, Fabriken und die Zeit, auch die Batterien, der Strom und die Ladesäulen, und die Chips, Halbleiter, Bauteile, Materialien und Leute, die Freitags zur Schule gegangen sind und die das zusammensetzen könnten und damit sind wir noch gut dabei, woanders fehlt sogar der Wille...
    Der Königsweg der Schlauen heißt: Energiemix.
    Und wie war gleich das Ziel? Erderwärmung verlangsamen - bitte alle Maßnahmen darauf messbar ausrichten, nicht könnte, will, nachschärfen, wäre, wenn nicht dann usw.

  2. 55.

    Das ist so nicht richtig. Man kann über die nächsten zehn, fünfzehn Jahre die erneuerbaren Energien nicht losgelöst von Kohle- oder Gaskraftwerken betrachten. Ohne konventionelle Energieerzeugung bzw. Bereitstellung von Reserve- und Standby-Kraftwerken, funktionieren Wind- und Solarenergie (noch) nicht.

    Von daher kann man nicht von billigem Windstrom sprechen, weil in der gleichen Leistungsgröße auch fossile Kraftwerke errichtet oder bestehende Anlagen zu den dabei anfallenden Kosten betrieben werden müssen. Und diese Kosten muss man zu den Stromentstehungskosten der Erneuerbaren Energien dazurechnen.

  3. 54.

    "Was glauben Sie wohin dies führen würde?"

    Ich kann nicht in die Zukunft sehen. Wer behauptet in die Zukunft sehen zu können - zB eine Katastrophe stehe wegen unseren Kraftwerken bevor -, hat das zu belegen. Der Beleg wurde nicht geliefert, also ist das Argument vom Tisch. Der Track-Record der Ökobewegung bei der Vorhersage von Katastrophen ist sowieso denkbar schlecht: Noch keine einzige ist eingetreten. Wir warten noch auf das Waldsterben, das Ozonloch und Peak Oil. Also lasst uns bitte erstmal mit weiteren Katastrophenbeschwörungen in Ruhe, eure Glaubwürdigkeit ist etwas angekratzt.

  4. 53.

    Es tut mir leid dass ich immer korrigieren muss was Sie mir fälschlich in den Mund legen. Ich bin kein "spiegelbildlicher Grüner", dh ich verteufle nicht eine bestimmte Technologie und himmele keine andere an. Dieses Denken halte ich für eine kulturelle Degeneration, und das ist meine Kritik an der Ökoideologie. Wenn ich das gleiche mit vertauschten Rollen täte, würde ich mir selbst widersprechen. Ich bin gegen irrationale Schildbürgerstreiche wie die "Energiewende" aus völlig anderen Gründen, die ich bereits ausgeführt habe.

    "Sie agitieren die ganze Zeit gegen EE und wollen am liebsten endlos Gas, Öl und Kohle verbrennen."

  5. 52.

    Kommentar 40 . Hier bedient sich die Kohle und Atomlobby meines Nicks.

  6. 51.

    Hätte man den Ausbau so wie Sie sich das vorstellen nur mit Speicherung vorangetrieben, wären wir noch lange nicht so weit wie heute und nochmal wesentlich teurer, da die Technologie für die Speicherung derjenigen der Erzeugung eben etwas hinterherhinkt und für die ersten GW kaum sinnvoll nutzbar gewesen wäre. Wirtschaftlicher Betrieb von Großspeichern bzw. entsprechenden Technologien wird eben erst jetzt lukrativ, wo man bei gutem EE Wetter immer häufiger in Situationen mit Überangebot kommt. Höchster Anteil EE in 2021 war etwas über 80% also noch zu wenig um große Mengen zu speichern.
    Wenn so eine Investition nur ein paar mal im Jahr betrieblich genutzt werden kann, baut das niemand. Der Zug beginnt jetzt erst zu rollen und das ist auch richtig so.

  7. 50.

    Pure Polemik. Sie sorgen für Unruhe wegen etwas was nicht zur Debatte steht.
    Nochmal die Bundesnetzagentur ist für die Netzstabilität verantwortlich. Da kann die Politik reden was sie will.
    Selbst Herr Habeck geht nüchtern an die Sache ran und weiß Versorgungssicherheit gegen Verzögerungen beim Klimaschutz abzuwägen.
    Wir haben genügend Fachleute, die das genau einschätzen und keine politischen Spielchen mitmachen. Wenn Sie Angst haben Notstromaggregat und Benzinkanister gibts im Baumarkt.
    Gaskraftwerke
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_geplanter_und_im_Bau_befindlicher_Gaskraftwerke_in_Deutschland
    Darin nicht enthalten all die vielen kleinen HKWs die in vielen Städten durch die jeweiligen Stadtwerke um- bzw. neugebaut werden. FF seit einigen Wochen mit max. 50MW thermisch und 51MW elektrisch im Probebetrieb. Bis zu Anteil von 20% H2 einfach umrüstbar. Cottbus baut quasi parallel also auch bald am Netz. Sogar Berlin dürfte bald kohlefrei sein, bis auf ein paar alte Heizungen.

  8. 49.

    Das ist wirklich eine gute Nachricht. Die EEG-Umlage auf jede Kilowattstunde, die angeblich die Mehrkosten der "erneuerbaren Energien" finanziert, hat dann wohl das falsche Vorzeichen. Wir kriegen alle was ausbezahlt, und die Zahnärzte die Solarzellen auf ihre Dächer kleben verlangen in Zukunft einfach mal viel weniger Geld für ihren Strom. Und die Preiserhöhungen die mir mein Stromanbieter für den "Atomausstieg" in Rechnung stellte, sind eine Fata Morgana und ich behalte sie in Zukunft ein.

    "Na da wird es Sie ja freuen, dass erneuerbare Energien so ziemlich die billigsten Energiequellen sind, die es gibt."

  9. 48.

    Tja dann müssen wir wohl möglichst schnell aus der Kohle raus und auf Kraftwerke setzen, die man auch effizient regeln kann. Gleichzeitig den CO2 Preis hinreichend hoch setzen, damit Speicher sich schnell am Markt etablieren und die ineffizienten Kraftwerke ablösen.

  10. 47.

    Ich schrieb bewusst auch nicht, dass gar kein CO2 eingespart wurde. Es ist aber leider Fakt, dass ein beachtlicher Teil der theoretischen Einsparungen durch in Bereitschaft weiterlaufende Kraftwerke wieder zunichte gemacht wurde und immer noch wird. Mit einem geordneten Aufbau, zusammen mit geeigneten Speichern, wäre das deutlich anders gewesen. So rechnen wir uns schlicht und ergreifend nur die Statistik schön, weil "grüner" Strom bevorzugt eingespeist wird, als CO2-frei gezählt wird (was so nicht ganz richtig ist, weil Bau und Wartung auch nicht CO2-frei sind) und die im Leerlauf oder unter Teillast weiterlaufenden Kraftwerke unter den Tisch fallen. Eine KW/h aus einem unter Teillast laufenden Kohlekraftwerk verursacht deutlich mehr CO2, als eine im selben Kraftwerk unter Volllast erzeugte.

  11. 46.

    Na da wird es Sie ja freuen, dass erneuerbare Energien so ziemlich die billigsten Energiequellen sind, die es gibt. Neugebaute Wind- und Solarkraftwerke sind preislich kompetitiv zu abgeschriebenen fossilen oder Nuklearen Altanlagen. Allein die Marginalkosten für diese alten Anlagen sind ungefähr so hoch wie die gesamten Kosten, die bei erneuerbarer Energie anfallen. Da ist also auch noch Platz für Speicher bevor man teurer ist als zum Beispiel ein neugbautes Atomkraftwerk. Und da sind die Umweltkosten noch gar nicht eingerechnet!

  12. 45.

    "Die "Klimakatstrophe" - unterstellt sie käme wirklich "

    Sie agitieren die ganze Zeit gegen EE und wollen am liebsten endlos Gas, Öl und Kohle verbrennen.

    Was glauben Sie wohin dies führen würde? Ein bisschen Ahnung in Physik und Erdgeschichte + Interesse würden reichen, dass Katastrophe (oben ist ihr Rechtschreibfehler einfach nur kopiert) für die Folgen ihres propagierten Handelns gar kein Ausdruck wäre, weil es schlimmer werden würde als alles was wir uns vorstellen können.

  13. 44.

    Wie etwas weiterentwickelt werden kann, was noch nie realisiert worden ist, wissen auch nur AKW Fanboys.

    Wie gesagt: Jeder der solche total duften billigen kleinen oder großen AKWs die 100% sicher sind und keinen Atommüll hinterlassen bauen kann und möchte soll das sehr gerne tun. Ich bin schon ganz gespannt auf das Ergebnis (in meinen Augen eine Multimilliarden-Euro teure Investitionsruine)

  14. 43.

    Dann sollte für Sie eigentlich die teuerste Technologie zum Stromerzeugen, der ATOMSTROM, selbstverständlich KEINE Lösung sein.

    Schön, dass Sie dies so deutlich gemacht haben, genauso wie ihre "Nach mir die Sintflut" Ideologie....

  15. 42.

    Naja ... Atomstrom hat ja auch was mit Kohle zu tun ... ;-). Aber mal was zum schmökern für die Strahlungsfans
    https://de.wikipedia.org/wiki/Atomausstieg#Geschichte_des_Atomausstiegs_nach_L%C3%A4ndern .

  16. 41.

    Ein zweites Mal legen Sie mir etwas in den Mund was ich nicht gesagt habe :). Ich habe den User Henrik korrigiert, der sinngemäß meinte dass polnische Ingenieure wohl nicht kompetent genug seien ein Atomkraftwerk zu betreiben, und dass es deswegen dort nie eins geben könnte. Das war sachlich falsch und etwas überheblich den Polen gegenüber.

    Auch bin ich bisher kein "Atomlobbyist" (falls jemand von der Atomlobby mitliest, nehmen Sie gern Kontakt für Vertragsverhandlungen mit mir auf). Ich bin normaler Bürger, der an billigem und verlässlichem Strom interessiert ist. _Deswegen_ bin ich scharf anti-grün, anti-Energiewende und anti-"Ausstieg". Welchen Technologie die Kraftwerke nutzen ist mir aber völlig egal, Hauptsache billig und der Strom fällt nicht aus.

  17. 40.

    Scheinbar ist die Anti-Atomkraftbewegung in den 80`Jahren hängengeblieben aber die Entwicklung der Reaktortechnik geht weiter ,der Dual-Fluid-Reaktor war auch eine Erfindung deutscher Ingenieure wird zur Zeit in Kanada weiter entwickelt.

  18. 39.

    Geopolitik bzw. Sicherheitsfragen schlagen nicht nur Klimaschutz sondern auch Coronapolitik, Genderpolitik, Kulturpolitik usw.
    Offenbar hat die Politik Dinge aus dem Blickfeld verloren, deren Gefahren viel größer sind.
    Es muss übrigens auch die exorbitante Beschäftigung mit diesen ganzen Lifestyle-Themen deutlich reduziert werden.
    Die wichtigste Aufgabe ist die Erhaltung des FRIEDENS.

  19. 38.

    Das stimmt doch gar nicht, was sie behaupten. Selbstverständlich wird durch die erneuerbaren Energien jede Menge CO2 eingespart. Was meinen Sie, wie Deutschland in der letzen zehn Jahren den CO2 Ausstoß im Stromsektor um 30% gesenkt hat, trotz Atomausstieg?

    Dass seit jahrzehnten abgeschriebene Kohlekraftwerke unwirtschaftlich werden, weil sie schlecht regelbar sind ist ein Problem den Betreiber. Unter anderem darum sollen ja Gaskraftwerke gebaut werden. Und dass der Strommarkt "angebotsbezogen" ist heißt auch nicht "Strom-Zuteilung", sondern einfach dass der Preis sich mit dem Angebot ändert. Das ist bei den meisten Produkten so und bricht niemandem ein Bein. Das ist ein ganz natürlicher Mechanismus damit ein begrenzt verfügbares Gut sinnvoll eingesetzt wird, das macht man so in der Marktwirtschaft.

  20. 37.

    Ich habe von Klimawandel überhaupt nicht gesprochen, erst recht nicht habe ich ihn geleugnet. Gerne bestätige ich Ihnen schriftlich, dass sich das Klima wandelt. :)

  21. 36.

    Der Grund warum zumindest heute in EU Gebiet keine Reaktoren russischer Bauart ans Netz gehen können ist, dass diese schlicht und einfach inhärent unsicher sind. Schlicht NICHT genehmigungsfähig.

    Die tolle Fantasie, die die Atomlobbyisten von irgendwelchen tollen modernen Kraftwerken träumen lässt, ist zwar technisch interessant, aber in der REALTITÄT vollkommen weltfremd. Letztens kam hier ja einer mit kleinen modularen Fusionskraftwerken die unbegrenzt billig Strom produzieren könnten.... oh man. Baut einfach überall eure tollen unschlagbaren günstigen Atomkraftwerke, ich bin ganz gespannt ;)

    (Jeder der es schafft wird wohl zu einem der reichsten, wenn nicht DEM reichsten Menschen der Welt)

  22. 35.

    Schön, dass Sie sich wenigstens mal wieder als fundamentaler Klimawandelleugner outen.

    Die Schäden die Kohlekraftwerke angerichtet haben geht von saurem Regen (durch Rauchgasentschwefelung weitestgehend gelöst) über massenweise Schwermetalle, darunter Cadmium, Quecksilber usw. die schön in der Umgebung fein verteilt werden.

    Da aber der menschengemachte Klimawandel kein Fake ist, sind diese Umweltverschmutzungen eher nebensächlich....

  23. 34.

    Dass die Speicher noch gar nicht gebraucht würden, ist aber eine sehr kühne Behauptung! Das Gegenteil ist der Fall. Momentan fahren wir konventionelle Kraftwerke quasi dauerhaft im ökonomisch wie ökologisch ungünstigen Teillastbereich, damit sie als Reserve für EE-Flauten überhaupt noch zur Verfügung stehen. Am Ende wird trotz ständigem EE-Ausbau kaum CO2 eingespart, genau weil es keine Speicher gibt, die länger als wenige Minuten bis Stunden die Stromversorgung absichern könnten. Ohne Speicher haben wir mit den EE keinen Ersatz gebaut sondern eine Konkurrenz. Das hilft weder der Umwelt, noch dem Klima. Der Nutzer hat vollkommen Recht mit der Aussage, dass ein kompletter Umstieg derzeit absolute Utopie ist. Im Parteiprogrammversteckt sich das Dilemma unter dem Zauberwort "angebotsbezogener Stromvmarkt", im Grunde nichts anderes als Strom-Zuteilung.

  24. 33.

    Oh man wer mal wieder an sprachlichen Definitionen den Überklugscheißer raushängen lassen will....

    das gleiche gab es sehr lange bei Treibhauseffekt...."oh dämliche Forscher, die Erde ist doch kein Treibhaus"...

  25. 32.

    Statt ungelegte Eier zu behauten könnten Sie Bilder von der Baustelle verlinken....

    Könnte einigen etwas klarer werden, was von diesem SMR zu halten ist (Luftschlösser ala Luftschiffe für Brandenburger ;))

  26. 31.

    Sie argumentieren mit dem Status quo beim CO2, während für die Energiewende generell das Prinzip Hoffnung angewandt wird. Momentan haben wir tatsächlich noch keine in Größenordnungen anwendbare Technik, um CO2 aus der Atmosphäre wieder zu extrahieren. Das Verfahren ist aber bereits heute bekannt und funktioniert auch, nur noch nicht industriell. Es ist im Prinzip dasselbe wie bei Atommüll, spätere Generationen werden ganz sicher einen Weg finden, diese Energieform zu nutzen, was heute noch unvorstellbar ist. Vor 200 Jahren hätten sich die meisten Menschen auch nicht vorstellen können, dass Dampfmaschinen eine Gesellschaftswende herbeiführen würden. In Bezug auf künftige Technologien sind wir heute, wie die Menschen damals. Es braucht immer eines ökonomischen oder evolutionären Drucks, dann findet der Mensch in kurzer Zeit eine Lösung. Wir werden nicht wegen des Klimawandels aussterben, das ist mal sicher.

  27. 30.

    Warum sollte es auch jetzt schon solche Speicher geben? Sie werden ja noch gar nicht gebraucht. Beim derzeitigen Ausbaustand der erneuerbaren Energien ist es viel billiger durch Sektorkopplung die Nachfrage dynamischer zu machen. Man kann anfangen große Speicher zu bauen wenn der Wärme und Mobilitätssektor zu einem großen Teil elektrifiziert sind. Technisch ist es ja kein Problem Wasserstoff, oder sogar Methan herzustellen wenn überschüssiger Strom da ist. Versuchsanlagen im Megawattbereich gibt es ja schon seit vielen Jahren. Auch dass es keine Investoren gibt, die neue Anlagen bauen wollen, ist schlicht falsch Thyssengas will zum Beispiel eine 100MW Anlage in Niedersachsen bauen.

  28. 29.

    Es gibt solche Speicher aber nicht, und es gibt keine Investoren die die Absicht haben welche zu bauen. Es gibt auch keine politische Beschlusslage dazu. Sollte es je eine funktionierende Energieversorgung auf Wind/Solar+Speicher-Basis geben, dann wäre das wegen der gigantischen(!!!) Kosten ein Mehrgenerationenprojekt, das vielleicht in 50, 70, oder 100 Jahren fertig wäre. Diese potenzielle Möglichkeit rettet uns nicht den Hintern vor den schon beschlossenen Abschaltungen, die für die nächsten 2 - 5 Jahre drohen.

    Dass es rein physikalisch möglich ist, elektrische Energie zu speichern, ist unstrittig, aber für diese DIskussion ohne Belang.

  29. 28.

    Polen hat damals einen Reaktor sowjetischer Bauart bauen. Sie wollen sicher nicht ernsthaft behaupten, der hätte nicht funktioniert oder die Polen seien zu dumm gewesen den in Betrieb zu nehmen. Wenn man wikipedia glauben darf, wurde die Fertigstellung wegen Protesten aufgegeben, die wohl damit zu tun hatten dass es ein sowjetischer Typ war. Der Grund war also rein politisch. Wir sind heute 30 Jahre später, die politische Lage in Polen ist eine völlig andere. Dass es wieder Proteste wird glaube ich nicht: Die Grüne Partei (bemerkenswert dass es überhaupt eine gibt) ist in Polen politisch völlig bedeutungslos, und eine Anti-Atom-Bewegung gibt es nach meiner Kenntnis auch nicht. Außerdem werden sie diesmal sicher einen ganz anderen Typ nehmen.

  30. 27.

    Wenn es doch nur etwas gäbe wo man Energie drin speichern kann. Vielleicht können die schlauen Chemiker sich da was ausdenken. Ich würd's ja mal mit Wasserstoff probieren. Das knallt immer so schön wenn man ihn anzündet, irgendwie muss man die Energie vom Knall doch auch wieder in Strom umwandeln können. Vielleicht in einer Art Kraftwerk, das man mit Gas betreiben kann.

  31. 26.

    Wer in der Schule in Physik aufgepasst hat, der kennt sich den ersten Hauptsatz der Thermodynamik. Demnach wird Energie immer nur in eine andere Form umgewandelt aber nie verbraucht. Energie ist immer da! Nur können wir das CO2, wenn es erst einmal in die Luft geblasen ist, leider nicht mehr als Energiequelle nutzen.

  32. 25.

    Die alten Meiler wurden zu lange auf Verschleiß gefahren. Die kann man gar nicht mehr anschalten, das sagen auch die Betreiber. Neue zu bauen dauert 15-20 Jahre und kostet Unsummen. Atomkraft ist durch, übrigens auch in Frankreich, nur etwas verzögert. Deren Meiler werden in den nächsten zehn Jahren auch zum größten Teil stillgelegt werden müssen und es werden bei weitem nicht genug neue gebaut um rechtzeitig die alten zu ersetzen.

  33. 24.

    Flächendeckender Stromausfall wäre gleichbedeutend mit dem Ende unserer Gesellschaft, er würde Millionen Todesopfer fordern. Die "Klimakatstrophe" - unterstellt sie käme wirklich - würde durch den Stromausfall nicht aufgehalten. Es wäre also keine sehr kluge Aktion.

    Davon abgesehen: Kohlekraftwerke haben wir seit 120 Jahren, und bisher haben sie noch keine Katastrophe ausgelöst, sondern nur gute Dienste geleistet. Vielleicht kann man damit mal etwas relaxter umgehen.

  34. 23.

    Meine Argumentation soll verdeutlichen, dass ein Zubau von Windrädern und Solarfarmen uns nicht vor dem Stromausfall schützt, wenn reihenweise große Kraftwerke abgeschaltet werden. Diese Abschaltungen werden deterministisch Blackout hervorrufen, es sei denn sie wird sofort gestoppt.

    "Niemand wird über Nacht alle herkömmlichen Kraftwerke abschalten"

    Es gibt einen verbindlich beschlossenen Zeitplan mit exakten Terminen für die Abschaltungen, dieser besitzt Gesetzeskraft. Einen Zeitplan für die Fertigstellung von Ersatzkraftwerken gibt es dagegen nicht. Diese Beschlusslage ist eine unmittelbare Bedrohung für unser aller Überleben. Ob die BNetzA den Willen und die Macht besitzt, diesen Prozess aufzuhalten, ist nicht ganz klar. Ich würde mich lieber nicht darauf verlassen wollen.

  35. 22.

    Sie wissen scheinbar wie man Kernphysiker schreibt, aber wie Kernphysik funktioniert in einem Kraftwerk offensichtlich nicht. Da kann man nicht einfach einen Betonturm bauen und dann ein paar radioaktive Elemente hineinkippen. Das dauert seine Zeit und bis es funktioniert noch länger. Die polnische Regierung hatte schon mal die Idee sich mit eigener Kernkraft einzudecken. Die Bauruine steht etwas 50 Kilometer von Danzig entfernt. Auch die neuen Meiler werden dieses Schicksal erleiden.

  36. 21.

    Sie nehmen an einer Diskussion zum Thema teil und sagen, das ist in Deutschland nicht diskutierbar? Finde den Widerspruch.

  37. 20.

    Wenn wir bis 2030 nicht wirklich etwas unternehmen, hat es sich mit dem Klima sowieso erledigt. Der Mensch vernichtet sich selbst durch seine unendliche Gier. Die beste Zeit dieses Jahrhunderts war bis kurz vor Corona, von nun an geht es bergab.

  38. 19.

    Schade nur: es gibt keine "erneuerbare" Energie!
    Ist die Energie verbraucht ist sie weg. Wie soll sie den erneuert werden??
    Durch erneuerten Wind?
    Durch erneuertes Sonnenlich? Speziell in der Nacht??

  39. 18.

    Das Thema ist in Deutschland grundsätzlich nicht diskutierbar.

  40. 17.

    Rechtschreibung würde schon helfen.
    Schafft aber keine Stromtankstellen! Dazu braucht man Geld und Umsetzungswillen und Möglichkeit. Ist bei jeder Strassenlaterne technisch möglich. Die direkten Kosten dafür sind vom E-Autobesitzer aufzubringen!
    .... und Sie benötigen E-Autos die eine solche Bezeichnung (AUTO)
    auch verdienen. Min. 500km Reichweite.

  41. 16.

    Sehe ich auch so. Eine sachliche Diskussion dazu ist in Deutschland nicht möglch. Es soll nach der politschen Mehrheit weiter dem deutschen Sonderweg gefolgt werden.

  42. 14.

    Was soll denn solch unsinnige Argumentation bezwecken?
    Niemand wird über Nacht alle herkömmlichen Kraftwerke abschalten und niemand wird über Nacht alle Windräder abschalten.
    Der Vorgang ein Kraftwerk endgültig still zu legen geschieht doch nicht von heute auf morgen. Das ist ein Prozess der u.U. mehrere Jahre dauert und nicht von Politikern sondern von der Bundesnetzagentur gesteuert wird.
    Die Kollegen entscheiden was systemrelevant ist und werden kein Kraftwerk vom Netz nehmen, wenn damit die Versorgungsstabilität gefährdet ist. Natürlich werden dabei Experten mit 2 Anoraks vorab befragt, um wirklich sicher zu gehen.
    Wenn die Politik und Wirtschaft es nicht auf die Reihe kriegen ein stabile Versorgung mit erneuerbaren Energien aufzustellen, werden weiterhin konventionelle Kraftwerke zu entsprechenden Kosten betriebsbereit sein. Abschalten von KKW hat bis heute zu keiner instabilen Versorgung geführt. Scheint die Bundesnetzagentur versteht ihr Handwerk.

  43. 13.

    Flächendeckender Stromausfall ist das geringste Problem der Menschheit wenn die Voraussagen der Wissenschaft stimmen. Zu blöd, bisher sind alle Voraussagen eingetroffen. Die Schäden schon jetzt im zig Milliarden Bereich werden drastisch steigen und alle die das zu verantworten haben sind dann im Nirvana.
    Ihr ganzer Kommentar, durchsetzt von Fakes, hilft niemandem.

  44. 12.

    Immerhin hat man uns jahrelang erzählt, dass wir die sichersten Kernkraftwerke haben. In Belgien erdulden unsere Spezis runtergekommenen Kram; Übergangslösung mit preiswertem Erdgas ist keine Option mehr; es bleibt nur die "polnische Lösung" oder Verarmung eines einst bedeutenden Industrielandes. Wasserstoff ist nicht die Superlösung.

  45. 11.

    Auch wenn sich bisher keiner ran traut. Der Ausstieg aus der Atomkraft muss rückgängig gemacht werden. Ohne ist die Verkehrswende und Sicherstellung der Energieversorgung nicht machbar.

  46. 10.

    ,,Kriege werden enden" ... Hoffentlich nicht erst wenn's zu spät ist.

  47. 9.

    Die Betrachtung von Energiesummen verfehlt das Thema. Der Punkt ist, dass Wind und Solar unkontrollierbar mit dem Wetter schwanken und bis auf 0 abfallen können, aber man braucht zur Aufrechterhaltung einer Stromversorgung steuerbare Erzeuger die nie ausfallen. Veranschaulichung:

    - Was würde passieren, wenn man alle Kraftwerke über Nacht abschaltet, Wind und Solaranlagen aber in Betrieb lässt? Antwort: Sofortiger flächendeckender Stromausfall, Chaos und Elend spätestens nach ein paar Tagen. Die Windräder und Solarzellen würden daran nichts ändern, auch nicht wenn noch doppelt und dreifach soviele aufgestellt würden.

    - Was würde passieren, wenn man alle Windräder und Solaranlagen abschaltet, aber Kraftwerke in Betrieb lässt? Antwort: Nichts, alles würde weiterlaufen. Die Kraftwerke schaffen die Stromversorgung allein. Haben sie ja vor der "Energiewende" auch geschafft.

  48. 8.

    Woher weiß Woidke wie lange der Krieg geht?
    P.S. Ob wir wirklich alle Forum-Mitglieder kennen und was die so aushecken? Stoff für einen neuen Thriller? Das Leben ist absurder als jedes Drehbuch...

  49. 7.

    Die Nähe der Politiker/innen zu den Umweltorganisationen und oft die Toleranz der Proteste , machen eine sachliche Bewertung, besonders der Atomenergie, dann schwierig.

  50. 6.

    Kriege werden enden. Das Klima wird uns aber noch deutlich länger "beschäftigen" und die Folgen eines weiter fortschreitenden Klimawandels, damit meine ich nicht das jeweils lokale Wetter, werden schlimmere Folgen für viele Lebewesen haben. Eine Rolle rückwärts wird langfristig zum Eigentor werden.

  51. 5.

    Na dann viel Erfolg, die vielen E- Autos mit Strom voll zu bekommen! Schade, das dafür Grünheide geopfert wurde!

  52. 4.

    Bei Breslau bauen die Polen einen Small Modular Reaktor, als ein kleines, risikoarmes und günstiges Kernkraftwerk.
    Warum bauen wir in der Lausitz keine SMR? Man müsste keine neue Stromtrassen bauen, denn man kann sie an der Stelle der alten Kohlekraftwerke bauen.

  53. 3.

    Ob nun 2030 oder 2038 als Ziel, beide Termine sind nicht realistisch zu erfüllen. Putins Gasausfall untermauert nur noch diesen Irrtum. Das Gezänk um erneuerbare Energie ist einfach zu groß.

  54. 2.

    Auch Wettrüsten (100.000.000.000 EUR +2% BIP) und Kriege sind schädlich fürs Klima. Ein Beitrag kann Stromsparen sein: da können sicher alle was finden in ihrem Haushalt. Bei mir landet die Wäsche wieder auf der Leine. Kalt duschen mach ich schon seit 1989, es sei denn ich hab einen Infekt. Es gibt sogar Energieberater, die einem zuhause Energiefresser zeigen und Sparmöglichkeiten aufzeigen ;)

  55. 1.

    Amen!

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