Petition mit Tausenden Unterstützern - Geplante Wildnisflächen in Brandenburg führen weiter zu Streit

Do 23.06.22 | 10:38 Uhr
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Rauchschwaden ziehen durch den Wald unweit des Waldbrandes im Ortsteil Frohnsdorf. (Quelle: dpa/P.Zinken)
Bild: dpa/P.Zinken

Die Gesellschafter der Naturwelt Lieberoser Heide GmbH wollen sich in einem Brief an den Brandenburger Umweltminister Axel Vogel (Grüne) über die geplante Ausweisung weiterer Wildnisflächen in Brandenburg beschweren. Das hat der rbb am Donnerstag von der Peitzer Amtsdirektorin Elvira Hölzner erfahren.

Die Gesellschafter beklagen in dem Entwurf des Briefes die schlechte Kommunikation durch das Ministerium und erklären, welche negativen Folgen die Ausweisung der Lieberoser Heide als Wildnisfläche hätte.

Geplant ist, einer Bundesanweisung folgend, dass zwei Prozent der Fläche Brandenburgs zur Wildnis werden - aktuell ist es etwa ein Prozent. Doch in den geplanten Regionen regt sich Widerstand.

Einige Gesellschafter der Lieberoser Heide sehen den Brandschutz gefährdet, zudem wäre die geplante touristische Entwicklung der Heide bedroht.

Vor allem im Spreewald gibt es Widerstand gegen die Pläne. Er könne, so die Gegner der Pläne, nur durch Kultivierung in seiner jetzigen Form erhalten bleiben. Kahn-Fährmann Yves Schwarz sagte beispielsweise im rbb, die Schwarzerlen im Hochwald seien durch Stürme und Hochwasser ohnehin schon in Mitleidenschaft gezogen - sie bräuchten die Bewirtschaftung, damit sich der Wald erholen kann, so Schwarz.

Unter dem Titel "Der Spreewald ist Weltkulturerbe, nicht Weltwildniserbe" ist außerdem eine Petition auf der Plattform Change.org [www.change.org] gestartet. Am Donnerstag hatte die Petition bereits mehr als 2.300 Unterschriften.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.06.2022, 13:30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Ein wenig Renauturierung tut Not, denn ganz allein schafft es die Natur nicht mehr. Wir haben Sie bereits zu stark geschröpft. Gerade bei Mooren sieht man gut wie der Mensch hier unterstützen kann.

  2. 3.

    Jo, und bei uns wird die Natur (Wälder) durch Windkrafträder zerstört.

  3. 2.

    Lasst der Natur ihren Lauf. Sie kann sich am Besten auf den Klimawandel einstellen.

  4. 1.

    Ich denke, dass es nachvollziehbare Argumente auf neigen Seiten gibt und vielleicht wäre es am sinnvollsten daraus einen Konsenz zu bilden und das Ganze gemeinsam anzugehen.
    Dieses ewige Schwarz gegen Weiß geht mir mächtig auf die Nerven und ist geprägt von Egoismus und Geltungsbedürfniss, aber nicht von tatsächlichem Willen zu renaturieren...

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