Textilhersteller - Trevira will Produktion in Guben wieder hochfahren

Mi 18.09.19 | 16:04 Uhr
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Eine Mitarbeiterin wechselt in der Produktionshalle der Trevira GmbH im brandenburgischen Guben am 05.07.2004 eine Spule mit farbigem Polyestergarn (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 18.09.2019 | Bild: (Quelle: dpa/Patrick Pleul)

Seit Mai gilt beim Textilhersteller Trevira in Guben Kurzarbeit. Die kann jetzt teilweise zurückgefahren werden. Am Mittwoch wurde die Belegschaft darüber informiert, wie es in den kommenden Monaten am Standort weitergehen soll. 

Ein bis unters Dach gefülltes Warenlager und der gesunkene Absatz waren der Grund dafür, dass der Textilgarnhersteller Trevira in Guben im Mai Kurzarbeit anmelden mußte. 400 der insgesamt 600 Mitarbeiter waren betroffen.

Jetzt hat sich die Lage offenbar etwas entspannt. Die Kurzarbeit am Standort soll teilweise zurückgefahren werden. Darüber wurden die Mitarbeiter am Mittwoch bei einer Belegschaftsversammlung informiert.

Die Mitarbeiter von Trevira am Mittwoch bei einer Belegschaftsversammlung.
| Bild: rbb/Florian Ludwig

Kurzarbeit noch mindestens bis Ende des Jahres

Von der Kurzarbeit bei Trevira in Guben sind fast ausschließlich Mitarbeiter in der Produktion betroffen. Bei der Belegschaftsversammlung kündigte die Geschäftsführung am Mittwoch an, dass man das vierte Quartal abwarten wolle und anschließend entscheiden werde, wie es weitergeht.

Ja nach Auftragslage könne die Kurzarbeit aber auch bis November kommenden Jahres ausgedehnt werden, hieß es von der Geschäftsleitung.

Gewerkschaft zeigt sich optimistisch

Die für Trevira zuständige Gewerkschaft IGBCE zeigt sich optimistisch, dass der leicht positive Trend anhält und die Produktion beim Gubener Textilgarnhersteller demnächst wieder auf vollen Touren laufen wird.

"Dass Trevira-Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt wurden, sei besser, als sie zu entlassen.", sagt Ute Liebsch von der IGBCE. 

Gerüchten, wonach der Trevira-Konzern den Standort in Guben aufgeben könnte, trat Geschäftsführer Klaus Holz bei der Belegschaftsversammlung entschieden entgegen.

"Andernfalls hätte es auch keine neuen Millioneninvestitionen in Guben gegeben. Die neuen Anlagen werden demnächst auch in Betrieb gehen.", versicherte der Geschäftsführer.

Trevira größter Arbeitgeber in Guben

Trevira ist in Guben mit gut 600 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber. Am, Standort werden Garne unter anderem für Autositze und Autoinnenverkleidungen hergestellt.  

3 Kommentare

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  1. 3.

    Lieber Neo sie verwechsel hier leider TREVIRA mit TRIGEMA, Trigema ist das Traditionsunternehmen, was in Deutschland produziert. Eigentümer der Trevira GmbH ist die thailändische Indorama Ventures PCL und wie sie sehen produzieren die hauptsächlich für die Automobilindustrie. Und wenn man deren Probleme gerade betrachtet, sind die Trevira Millioneneinvestitionen wohl mehr günstige Abschreibungen des Mutterhauses. Schade, aber mit der Lausitz wird es wohl genauso enden wie mit dem Ruhrgebiet. Hier hat man nach dem Ende der Steinkohleförderung und Montanindustrie auch noch keinen großen Strukturwandel geschafft. Industriedenkmäler und Kunstprojekte machen leider nicht satt.

  2. 2.

    Trevira gehört der thailändischen Indorama Ventures. Gegründet 2010 nach der Insolvenz der indischen TreviraGroup und Holding, die im Jahr 2000 das Geschäft von Höchst vollständig übernommen hatten.
    Trevira produziert Kunstfasern. Im Sprachgebrauch Plastik genannt. Trevira ist somit heute weder ein "deutsches" Traditionsunternehmen noch ökologisch sinnvoll. Daher muss es die Landespolitik auch nicht lobend erwähnen. Eher sollte sich Guben schnell Gedanken um die Zukunft machen...

  3. 1.

    Respekt, dass Trevira in Deutschland geblieben ist - das sollte die Landespolitik mal lobend erwähnen, anstatt den ausländischen Unternehmen, die aufkaufen und nach Ablauf der Förderungen schließen, ständig den roten Teppich auszurollen.
    Trevira ist ein Traditionsunternehmen, dass Deutschland nie verlassen hat - auch wenn die Produkte teurer sind, aber Qualität hat seinen Preis - und es sollte weiter gestärkt werden.

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