Tropical Islands in Krausnick - 15 Jahre Tropen im Spreewald

Fr 20.12.19 | 07:19 Uhr | Von Anja Kabisch
  4
Luftaufnahme des Tropical Islands (Foto: dpa/Pleul)
Video: Brandenburg aktuell | 19.12.19 | Sebastian Schiller | Bild: ZB

Als das Tropical Islands vor 15 Jahren in der früheren Cargo-Lifter-Halle in Dahme-Spreewald eröffnete, hing dem Ganzen noch die Pleite des Luftschiff-Herstellers nach. Doch das Konzept eines Indoor-Tropenparadieses entpuppte sich als Erfolg. Von Anja Kabisch

Vor 15 Jahren hat in Krausnick (Landkreis Dahme-Spreewald) das Tropical Islands eröffnet. Skeptisch wurde das Großprojekt zunächst betrachtet - zu sehr hing der riesigen Halle bei Berlin der Ruf des gescheiterten Luftschiffbauers Cargo Lifter an. Als das weltweit größte Indoor-Tropenparadies schreibt Tropical Islands aber mittlerweile schwarze Zahlen.

Anfänge in "Grau-Braun"

Angefangen hat alles mit dem Bau der größten freitragenden Halle der Welt. Bei Berlin wollte das Unternehmen Cargo Lifter Luftschiffe bauen. Nach der Insolvenz übernahm im Sommer 2003 der malayische Tanjong-Konzern die Werfthalle für 17,5 Millionen Euro. Zehn Millionen Euro gab das Land Brandenburg dazu. Im Dezember 2004 wurde die neugestaltete Tropenhalle eröffnet. 2019 gab es einen Besitzerwechsel. Die spanische Parques Reunidos Gruppe hat die Anlage übernommen und will sie weiter ausbauen.

Der Chefgärtner des Tropical Islands, Bernd Green - passend zum Beruf auch gern "Mr. Green" genannt - erinnert sich noch gut daran, wie er vor knapp 15 Jahren angefangen hat. "Da war ich schon ein wenig erschrocken", sagt er. "Es war doch nicht so tropisch, wie ich mir das vorgestellt habe." Grau-braun beschreibt er die Atmosphäre. Die Pflanzen waren damals noch im Mini-Format. Viele seien in der ersten Zeit eingegangen.

Tropenfrüchte und Schildkröten

Der tropische Sonnentag dauert zwölf Stunden - in Südbrandenburg hingegen scheint die Sonne im Winter gerade mal acht Stunden. Dennoch ist den 15 Gärtnern um Bernd Green das Wunder gelungen, das größte Indoor-Tropenparadies der Welt zu schaffen. Mittlerweile gibt es sogar exotische Früchte in der 107 Meter hohen Halle. "Wir haben hier zahlreiche Bananenstauden, hier steht ein Jackfruit-Baum und dann haben wir Sternfrüchte", erzählt Green. Die Pflanzen in der Halle könne niemand mehr zählen. Er geht von bis zu 60.000 Pflanzen in 500 verschiedenen Arten aus.

Tropical Islands ist in der Region mittlerweile fest verankert. Nicht nur durch die rund 550 Mitarbeiter und die unzähligen Badegäste, die aus Südbrandenburg und ganz Deutschland kommen: Immer wieder rufen im Herbst Lausitzer an, die ihre zu groß gewordenen Kübelpflanzen abgeben wollen. Viele wachsen mittlerweile in der Halle. "Dasselbe passiert auch mit Schildkröten, die bekomme ich auch von vielen Gästen", so Green. 50 bis 60 Schildkröten leben im Dom, nicht eine einzige sei gekauft worden, meint er.

Berechnung des CO2-Fußabdrucks

Die Tiere - neben Schildkröten auch Flamingos und andere Vögel - sorgen zusätzlich für tropisches Flair. Und genau das schätzen viele Besucher an der Halle. Dennoch will Geschäftsführer Wouter Dekkers die Halle am Puls der Zeit halten. "Der Dom an sich braucht ein bisschen Wartung", meint er. "Die ersten Pläne liegen bei mir auf dem Tisch, so dass wir den Gästen immer etwas Neues bieten können", so Dekkers.

Rund 2.000 Betten bietet das Tropical Islands momentan für Übernachtungen an. Momentan sei man dabei 135 neue Häuser zu bauen - nach neuesten Klimastandards. "Wir berechnen jetzt auch: Was ist eigentlich unser CO2-Fußabdruck?", erklärt der Geschäftsführer. Aber auch ihm ist klar: Ein Vorzeigebeispiel für den Klimaschutz wird Tropical Islands nie sein. Allein die Halle konstant auf 26,8 Grad zu halten kostet Unsummen.

Immerhin gibt es keine Einwegprodukte mehr im Haus. Außerdem hofft Dekkers, dass so mancher Besucher sich den Kurztrip nach Mallorca spart. "Geh nicht in den Flieger, bleib hier und komm zu den Tropen im Spreewald", so Dekkers.

2019 haben rund 1,3 Millionen Gäste das Tropical Islands besucht. Nach dem Cargo-Lifter-Desaster eine echte Erfolgsgeschichte.

Beitrag von Anja Kabisch

4 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 4.

    Ich hoffe, der Katzenmassentöter Bernd Green wird dort nie wieder in Erscheinung treten!
    Wer gerne Tiere tötet, ist psychisch krank.

  2. 3.

    Lieber Lothar, wir sind große Freunde dieser Anlage und waren dieses Jahr schon dreimal dort. Auch als nicht Schwimmer hat man seine große Freude. Also falls Sie es einmal schaffen dort hin zu kommen...machen Sie es.
    In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes Weihnachtsfest.
    Miesmacher sollten einfach missachtet werden:-)

  3. 2.

    Wo bitte wurden 10 Millionen Euro in den Sand gesetzt? Das Ergebnis zeigt doch, viele, besonders Ostdeutsche Bürger nutzen dieses Freizeitangebot sehr gerne und es ist bei vielen auch beliebt. Ihre Miesmachereien auf die Links/Grünen zeigt mir nur, welch Geistes Kind Sie sind.

  4. 1.

    Wenn 10 Mio € "in den Sand gesetzt" wurden, ist dies eine Erfolgsgeschichte? Eher ein Mahnmal für links/grüne veraltete Wirtschaftsideologie. So wird das nichts mit der "Gewinnerregion", schon gar nicht, wenn die Geberländer die Folgen rückwärtsgewandter Fördergeldverschwender durch Rückzahlung in Haftung genommen werden. Gerecht wäre es allemal.

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Die asiatische Elefantenkuh Don Chung steht im Freigehege und wirft mit ihrem Rüssel Erde in die Luft (Quelle: dpa/Pleul)
dpa/Pleul

Tierpark in Cottbus - Eine Paartherapie für Elefanten

Seit acht Monaten leben die Elefantendamen Sundali und Don Chung gemeinsam im Cottbuser Tierpark. Doch noch immer verstehen sie sich nicht so gut, wie es die Pfleger gern hätten. Wie schafft man es, dass sich zwei Dickhäuter mögen? Von Florian Ludwig