Wasserverlust in angrenzenden Seen - Umweltinitiativen begründen Widerspruch gegen Tagebau-Betriebsplan

Mo 03.05.21 | 15:50 Uhr
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Die beleuchtete Abraumfoerderbruecke F60 ist am 23.03.2021 im Tagebau Welzow (LEAG) zu sehen. (Quelle: dpa/Andreas Franke)
Bild: dpa/Andreas Franke

Die Deutsche Umwelthilfe und die Grüne Liga haben beim Brandenburg Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) eine Begründung für einen bereits 2020 eingereichten Widerspruch gegen den Betriebsplan des Tagebaus Jänschwalde (Spree-Neiße) eingereicht. Das teilten die Umweltverbände am Montag in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.

Umwelthilfe und Grüne Liga geben in der Begründung an, dass Maßnahmen gegen den Wasserverlust im Pinnower See nicht wirksam seien und dass die Auswirkungen des Tagebaus auf die angrenzenden Eichenbestände und die dort lebenden Tierarten nicht genügend geprüft worden seien. Das Landesbergamt müsse nun die Rechtmäßigkeit der Betriebszulassung vor dem Hintergrund der aktuellen Erkenntnisse erneut prüfen.

Wasserverlust mit unklarer Ursache

Bereits 2018 war der Tagebaubetreiber Leag vom LBGR aufgefordert worden, in mehrere Seen in der Region Wasser einzuleiten. 2021 sollte damit ein Wasserstand erreicht werden wie zuletzt 2010. Doch insbesondere im Pinnower See sei der Wasserstand weiter gesunken, trotz der Einleitung von Grundwasser durch die Leag, so die Umweltverbände.

"Die angeordnete Wassereinleitung in den See ist gescheitert, daher muss der Tagebau als Hauptursache des Wasserentzuges gestoppt werden. Denn eine Beseitigung des Pinnower Sees hat die LEAG nie beantragt und hätte sie auch nie genehmigt bekommen. Darauf droht der Weiterbetrieb des Tagebaues aber hinauszulaufen", heißt es in der Mitteilung.

Anfang April hatten Recherchen des rbb ergeben, dass der Wasserverlust im Pinnower See nicht allein auf den Tagebau Jänschwalde zurückzuführen ist. Das LBGR erkannte damals "Abweichungen vom Lehrbuch" und kündigte weitere Überprüfungen an. Laut dem Präsidenten des LBGR, Sebastian Fritze, spielen neben dem Tagebau Jänschwalde auch weitere Faktoren, wie Baumwuchs, Oberflächenverdunstung und geringe Niederschläge eine Rolle.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.05.2021, 14:30 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Sinnfreie ist ihr "Beitrag" da sie keinen Beweis bringen. Bringe Sie doch Studien die ihre These bestätigt. Wenn wir ihre falsche These als gegeben annehmen, zeigt es doch nur wie unmöglich die Utopie der Erreichbarkeit der Klimaziele ist. Milliarden hat es gekostet und bislang nichts gebracht an Einsparungen. Klar kann sich ein Gericht hinstellen und die Klima-Hysteriker immer schön fordern. Aber Lösungen bringen beide nicht

  2. 12.

    An Ihrem sinnfreien Beitrag kann man auch ablesen das Sie nichts verstanden haben. Nicht mal das ohne die Maßnahmen die Co2 Bilanz noch schlechter sein würde.

  3. 11.

    Es ist doch aufschlussreich wie wenig es denn Grünen um den See geht. Wäre dies der Fall warum wird nicht die Austrocknung des Großen Seddiner Sees durch die Wasser-Entnahme durch den Golf und Country-Club Seddiner See gestoppt. Ganze Biotope verschwinden in dem Bereich und nicht nur am See selbst. Die Kosten trägen ja andere und nicht der Golfclub. Baumfällungen der vertrockneten Bäume. Bohren neuer und tieferer Brunnen.

  4. 10.

    Das konzeptlose wichtig Getue der Grünen hat Milliarden gekostet und bislang nichts gebracht. Kann jeder an der Co2-Kurve Deutschlands nachvollziehen.

  5. 9.

    Nun, der Wasserverlust der Seen betrifft eben nicht nur die Bergbauregion, das sollte man nicht aus dem Blick verlieren.
    Nimmt man zum Beispiel den Straussee, bei dem nun wirklich kein Tagebau am Wasserschwund schuld sein kann. Hier ist es ganz klar, dass der fehlende Niederschlag und auch die Verdunstung einen sehr großen Beitrag zum Verlust beitragen.
    Warum sollte dies am Pinnower See nicht ebenso sein? ( wenngleich der Tagebau AUCH daran beteiligt sein wird)

  6. 8.

    Die Lebensgrundlage ist allerdings die Arbeit in der Kohle und nicht ein kleiner Tümpel. Sie verdrehen die Fakten.

  7. 7.

    Warum eigentlich nicht! Umwelthilfe und andere stellen meistens auch nur Behauptungen auf.

  8. 6.

    @3 Arbeitsplätze in der Kohle sind ein wichtiger Grund weiter unsere Lebensgrundlagen zu zerstören.....
    Die Folgen bezahlen wir alle,auch Sie.

  9. 5.

    Also Augen zu und weiter so. Das entspricht exakt der deutschen Politik in den letzten 20 Jahren. Die heutzutage 20-55-jähriger haben nur die vorhandenen Errungenschaften ausgenutzt. Nichts zukunftsorientierten in die Wege geleitet. Nur Stückwerk und Blockierung, damit alles so bleibt wie es ist.

  10. 4.

    Der phantastische CO2 Ausstoss der Braunkohle braucht keine Mutmaßungen um als Grund zum Ausstieg zu dienen. Aber wer auf vielen Quadratkilometern das Grundwasser absenkt kann ruhig mal beweisen, dass das _nicht_ zur Austrocknung von Seen in der Umgebung führt. Wieso sollte hier die Beweislast in umgekehrter Richtung liegen?

  11. 3.

    Selbst wenn der Tagebau jetzt sofort gestoppt wird, wird der See wohl nicht mehr zu retten sein. Dafür fehlt es einfach an Niederschlag. Wird das Grundwassermanagement unkontrolliert beendet läuft der Tagebau voll und das wars dann. Ach ja und es gibt viele arbeitslose Bergarbeiter.

  12. 2.

    Wie sind die natürlichen und die künstlich angelegten (ehemaligen Tagebaurestlöcher) Seen geologisch beschaffen? Welche Schichten haben sie, die das Versickern ins Grundwasser verhindern. Das Versickern, im Tagebau abgepumpen und wieder in den See speisen, nennt man wohl Perpetuum Mobile. Da ist sicherlich auch "Schwund" bei. Dazu noch die Verdunstung, schon sinkt der Wasserstand. Lässt dich nicht verhindern. Das viele Wasser für die künstlichen Seen hätte man auch auf der Fläche versickern lassen können, das hätte ein Mehrwert für die Natur. Aber so landet es alles irgendwo. Nur nicht in Brandenburg, denn dafür regnet es zu wenig.

  13. 1.

    Es wird wärmer und schon sind sie wieder da und nerven die Menschen mit Halbwahrheiten. Alles mit dem Ziel den Tagebau zu stoppen. Dazu ist den Leuten jedes Mittel recht, gern auch Mutmaßungen.

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