Rohstoffe und Arbeitskräfte fehlen - Handelsverband warnt vor Lieferengpässen zu Weihnachten

Lieferengpässe könnten vielen in diesem Jahr das Weihnachtsfest verhageln. Wegen der Coronapandemie gelangt aktuelle Herbst- und Winterware nicht zu den Händlern. Kunden sollten sich deshalb schon jetzt nach Geschenken umsehen.
Der Handelsverband Berlin-Brandenburg (HBB) warnt vor möglichen Lieferengpässen im Einzelhandel, insbesondere vor Weihnachten. Der Grund für die aktuellen Engpässe sei die Coronapandemie. Lieferketten seien häufig unterbrochen, es könne daher zu spürbaren Verzögerungen, vor allem bei der Herbst- und Winterware kommen.
Die Händler hätten dem Verband bereits eine entsprechende Rückmeldung gegeben, so Christine Minkley vom HBB gegenüber dem rbb. "Warme Pullover, in den entsprechenden Farben dieser Saison, das kann schon schwierig werden", so Minkley.
Verband empfiehlt früheres Weihnachtsshopping
Für viele Produktionen fehlen Rohstoffe und Arbeitskräfte, bedingt durch Quarantäneanordnungen. Außerdem gibt es einen Mangel an Frachtcontainern. Neben Schuhen und Bekleidung sind auch elektronische und Haushaltsgeräte betroffen. Die Händler hätten die Ware zwar rechtzeitig bestellt, bekämen sie aufgrund der Liefersituation aber nicht, so Minkley.
Der Handelsverband empfiehlt den Kunden daher, sich bereits jetzt um Weihnachtsgeschenke zu kümmern und nicht bis kurz vor Weihnachten zu warten. Zudem bittet der Verband die Kunden darum, ihren Frust nicht an den Händlern auszulassen, die in der Regel an der Situation nichts ändern können.
Schnelle Verbesserung nicht in Sicht
"Eine Trendwende ist noch nicht in Sicht", sagte der Konjunkturexperte des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Nils Jannsen. Noch immer seien etwa 70 Prozent aller Betriebe von den Engpässen betroffen. Bleibt die Lage bis zum Jahresende so angespannt, geht er davon aus, dass der Industrie rund 40 Milliarden Euro Wertschöpfung verlorengehen.
Wie zuletzt bekannt wurde, ging die Produktion der Industrie im September bereits den zweiten Monat in Folge zurück. Industrie, Energieversorger und Bau hätten zusammen 1,1 Prozent weniger produziert, trotz voller Auftragsbücher. Eigentlich war ein Wachstum von einem Prozent angenommen worden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 08.11.2021, 11.30 Uhr