Material für Autobatterien - Malaysischer Prinz investiert in Lausitzer Industrie-Ansiedlung

Fr 25.03.22 | 13:48 Uhr
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Industriepark Schwarze Pumpe (Bild: rbb/Wolfgang Albus)
Audio: Antenne Brandenburg | 25.03.2022 | Sebastian Schiller | Bild: rbb/Wolfgang Albus

Für Brandenburg wird eine weitere Industrie-Ansiedlung vorbereitet. Noch ab diesem Jahr soll in Schwarze Pumpe (Spree-Neiße) Aluminiumoxid für Autobatterien hergestellt werden. Diesen Plan hat die deutsch-malaysisch-australische Gruppe Altech vorgestellt, die an dem Standort bis zu eine halben Milliarde Euro investieren will. Mit vor Ort war am Donnerstag der malaysische Prinz Dato' Yaacob Khyra als Hauptaktionär der Unternehmensgruppe.

Prinz Dato` Yaacob Khyra zu Besuch in Schwarze Pumpe (Foto: rbb/Erler)
Prinz Dato' Yaacob Khyra (4. v. l.) zu Besuch in Schwarze Pumpe | Bild: rbb/Erler

Gut 30 Prozent mehr Reichweite bei E-Autos

Im Mai soll laut Altech-Vorstand damit begonnen werden, in Hallen des Gewerbezentrums "Dock 3 Lausitz" eine Pilotanlage zu installieren; im Herbst soll das erste Material die Anlage verlassen. Bereits jetzt seien mehre zehn Millionen Euro investiert worden, hieß es.

Altech will in Schwarze Pumpe eine Anlage errichten, um Anodengraphit zu produzieren. Das ist ein Grundstoff für Batterien, zum Beispiel für Elektroautos. Das Anodengraphit soll mit hochreiner Keramik beschichtet werden, um noch leistungsfähigere Batterien zu ermöglichen. Die neuartige Technologie könnte die Reichweite von Elektroautos um über 30 Prozent steigern, hieß es.

Außerdem ist ein weiteres Werk für Aluminiumoxid in Planung. Die Gesamtkosten der geplanten Anlagen beläuft sich auf rund 500 Millionen Euro. 150 Arbeitsplätze könnten den Angaben zufolge entstehen.

"Bester Ort dafür ist Deutschland"

Altech hatte nach eigenen Angaben zuvor Rohstoffe für die Aluminiumveredlung nach Malaysia gliefert und dort hochreines Aluminionoyxid hergestellt. Dann sei die Idee entstanden, es in Batterien zu verwenden. "Und der beste Ort dafür ist Deutschland", sagte Investor Dato' Yaacob Khyra. "Hier sitzen die Autoindustrie und die Batterieproduktion."

Für den Prinzen ist es eine langfristige Investition. Das Risiko sei "relativ gering", sagte er bei seinem Besuch. "Die Technologie dahinter ist erprobt, wir haben renommierte deutsche Unternehmen mit im Boot. In meinen Augen ist das ein schnell wachsender Markt mit einem enormen Bedarf."

Gemeinsam auf Mitarbeitersuche

Zurzeit ist das Projekt allerdings noch sehr klein - mit drei Mitarbeitenden und einer Produktion im Grammbereich im Labor. Im Oktober sollen es dann in der Pilotanlage in Schwarze Pumpe 20 Kilogramm pro Tag sein. Parallel dazu wird an der Großproduktion gebaut. Bis Ende des nächsten Jahres soll die Hauptanlage fertiggestellt werden.

Um auf 150 Mitarbeitende zu kommen, sollen Kooperationen mit Verbänden und Kommunen der Region aufgebaut werden, sagte der künftige Werkleiter Carsten Baumeister. "Erfreulicherweise haben wir in der Region trotz des jahrelangen Abflusses immer noch das Potenzial." Darüber hinaus habe das Unternehmen Meldungen von Menschen, die in die Region zurückgekommen seien oder zurückkommen wollten. Das allein werde aber nicht reichen, so Baumeister. "Uns ist auch bewusst, dass wir nicht die Einzigen sind, die diese wirtschaftliche Entwicklung hier vollziehen werden. Und ich glaube auch, dass es nicht Aufgabe der Firma Altech allein sein kann, sondern, dass wir uns gemeinsam als Unternehmen und als Region aufstellen müssen, um dieses Mammutprojekt zu bewerkstelligen."

Mit Informationen von Sascha Erler.

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.03.2022, 09:30 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Damals war es eine vage Ankündigung: könnte, soll. Hier ist es konkret: wird.

  2. 1.

    Seit Januar 2020 wird davon geredet: "könnte" wurde da nicht nur einmal benutzt. Wie oft soll das hier noch als Neuigkeit "verkauft" werden? Wer lanciert diese Dinge mehrmals?

    https://www.lr-online.de/lausitz/spremberg/investitionen-neues-aluminium-werk-in-schwarze-pumpe_-43106454.html?msclkid=66ec164cac3c11ec8dfd4666b85bd756

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