Treffen des Bundeskanzlers mit Ministerpräsidenten - Brandenburg will Beitrag zur Energie-Sicherheit leisten

Fr 02.09.22 | 17:00 Uhr
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Bundeskanzler Olaf Scholz beim Treffen mit den Ministerpräsidenten der Kohle-Länder Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt
Audio: Antenne Brandenburg | 02.09.2022 | Daniel Mastow | Bild: rbb/Jan Urbanski

Es sei ein gutes Gespräch gewesen, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem Treffen mit den ostdeutschen Ministerpräsidenten der Kohle-Länder Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Es habe viel Einigkeit und Zuversicht gegeben.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich hinsichtlich des Strukturwandels in den ostdeutschen Kohlerevieren zuversichtlich geäußert. Nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg sagte Scholz am Freitag im sächsischen Spreetal, der mit dem Kohleausstieg einhergehende Strukturwandel und die Schaffung einer ausreichenden Zahl von Arbeitsplätzen seien auf einem guten Weg. "'Das gelingt", sagte Scholz nach dem Treffen.

Der Kanzler verwies auf viele schon getroffene Entscheidungen für den Strukturwandel. Die Vorgängerregierung hatte den Kohleausstieg bis spätestens 2038 beschlossen. Nach dem Willen der Ampel-Koalition sollte dieser nach Möglichkeit schon auf 2030 vorgezogen werden. Allerdings ist dieses Vorhaben durch die Energiekrise im Zuge des Ukraine-Krieges stark ins Wanken geraten.

Demonstration im Industriepark Schwarze Pumpe am Rande des Treffens von Bundeskanzler Olaf Scholz mit ostdeutschen Ministerpräsidenten der Kohle-Länder
Demo am Rande des Treffens | Bild: rbb/Daniel Mastow

Scholz beeindruckt von Strukturwandel-Vorhaben

Das Arbeitsgespräch fand im Gründerzentrum Dock3 im Industriepark Schwarze Pumpe statt. Beteiligt waren neben Bundeskanzler Scholz der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer und der Ministerpräsident vpn Sachsens-Anhalt, Reiner Haseloff (beide CDU) sowie der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Carsten Schneider (SPD).

Scholz äußerte sich im Anschluss beeindruckt von den Vorhaben, die im Zusammenhang mit dem Strukturwandel schon vorangetrieben wurden. Das wirke sich auch auf die Zuversicht aus, dass es Perspektiven für die Region gibt, sagte der Bundeskanzler. Um die Veränderungen zu einer guten Zukunft zu gestalten, müsse man sich bei diesem Vorhaben unterhaken, mahnte er.

Bundeskanzler Olaf Scholz trifft im Industriepark Schwarze Pumpe ein
Bundeskanzler Scholz in Schwarze Pumpe | Bild: rbb/Rico Herkner

Brandenburg will Beitrag zur Energiesicherheit leisten

Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte nach dem Treffen, dass sein Land bereit sei, einen Beitrag für die Energiesicherheit in Deutschland zu leisten in den kommenden Monaten. Dafür würden Kraftwerksblöcke aus der Kraftwerksreserve zurückgeholt werden. Genauso sei Brandenburg bereit, den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen um eine größere Unabhängigkeit von ausländischen Energieträgern zu erreichen. Damit solle gleichzeitig Wertschöpfung im Land geschaffen werden.

Woidke sagte, er habe sich beim Treffen mit dem Bundeskanzler sowohl bei ihm als auch bei der Vorgängerregierung um Angela Merkel dafür bedankt, dass die Dinge, die damals beschlossen worden seien, jetzt Gestalt in der Region bekämen. Es würden neue und klimaneutrale Arbeitsplätze geschaffen. Deshalb, so Woidke weiter, müsse man sich um die Strukturentwicklung und den Strukturwandel keine Sorgen machen.

Allerdings habe man in den verganenen Tagen und Wochen gesehen, dass die Energie aus der einheimische Braunkohle gebraucht werde, so Woidke weiter. Und diese Energie könne nur dadurch ersetzt werden, dass erneuerbare Energie Stück für Stück zu einer zuverlässigen Energie gemacht werde. Das sei die große Herausforderung, sagte Woidke.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.09.2022, 16.42 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Nein, ich denke das die Förderung für Anschaffung von E- karren viel zu hoch ist und diese dann doch mit Strom aus Braunkohle geladen werden und als umweltfreundlich gelten.Und ja ich möchte im Winter nicht frieren, das hatten wir alles schon .

  2. 14.

    Also mein Enyak hat nach 9 Monaten kumuliert 18kWh/100km auf dem Zähler. Wird bis zum ersten Geburtstag vielleicht noch etwas weniger weil ich ein paar Tricks lernen musste und VW/Skoda noch die Software optimiert hat.
    20km/h und bergab war nicht dabei.
    Passt also schon mit 6km/kWh.

  3. 13.

    Mit 1 kW machen Sie gar nix...bzw. Sie wahrscheinlich heiße Luft....

    Mit 1 kWh für 6km ist doch realistisch, bei rund 16-17 kWh auf 100km Durchschittsverbrauch eines Tesla M3.

    Passt also, auch wenn das Ihnen mit Einheitenfehlern nicht passt.

  4. 12.

    Ach so?

    Frage wie und wo wird denn das meiste Lithium abgebaut? Welche Verfahren kommen da zum Einsatz?

    Ich kann die Fragen zufällig beantworten und besonders "massiver Raubbau" an der Natur fällt mir dabei nicht auf. Im Gegensatz zur teilweise medialen Rezeption gibt es beim Lithium Abbau keine großen Umweltbelastungen, weil das meiste davon in einem Industruestaat kommt, mit gutem Umwelt und Sozialstandards.

  5. 11.

    Wenn wir das Öl was in Autos verbrannt wird in Ölkraftwerken verströmen und damit EAutos laden ist das immernoch doppelt so effizient wie ein Verbrennerauto.

    Seien Sie doch froh, dass die geliebte Brandenburgische Braunkohle eine kurze Renaissance erlebt. Die LEAG freut sich über den gerade nicht funktionierenden Strommarkt. Hallo FDP/CDU wie war doch gleich?

  6. 9.

    Damit haben Sie Recht aber es wird auch vergessen das die Lithium Gewinnung mit massiven Raubbau der Natur einhergeht. Das wird von den Ökos gerne verschwiegen. Keine Frage, die Erdölgewinnung ist auch nicht besser. Letztendlich ist aber das E Auto nicht der heilige Messias

  7. 8.

    Braunkohle produziert ca 400g CO2/kWh. Ein Tesla fährt mit 1kWh im Akku knapp 6km weit. Das ist eine bessere CO2 Bilanz als die meisten Autos mit Verbrennungsmotor (ich lasse großzügig mal das CO2 für die Raffinerie und dergleichen weg, weil ich ja auch Lade- und Transporteffizienz für den Strom weglasse). Und CO2 ist ja nicht der einzige Schadstoff, der aus dem Auspuff kommt.

  8. 7.

    Das Industrieland Deutschland und seine komfortgewöhnten Bürgerinnen und Bürger brauchen bezahlbare Energie 24 Stunden am Tag. In einer immer mehr digitalisierten Welt muss immer ausreichend Strom vorhanden sein. Das Haus muss immer warm sein und ggf. klimatisiert werden können. Ein Automobil muss immer fahrbereit sein. Täglich duschen oder baden ist selbstverständlich. Eine notwendige Energieerzeugungswende wurde von den Kohlelobbyisten SPD, FDP, CDU dreißig Jahre hinausgezögert. Dafür werde ich mich jetzt NICHT einschränken.

  9. 4.

    Jetzt muss Woidke liefern. Sonst wird es nichts mit der Wiederwahl im nächsten Jahr.

  10. 3.

    Kein Kohleausstieg, keine Strukturwandelgelder. So einfach sollte es sein.

  11. 2.

    " Energie aus der heimischen Braunkohle",
    und der Lottogewinn Brandenburgs (Tesla)- das passt ja hervorragend.
    Strom aus Braunkohle fürs Laden der E-Autos und die fördern wir mit Unmengen Steuergeld, weil die so super sauber für die Umwelt sind. Findet den Fehler

  12. 1.

    Gutes Lobbying zahlt sich eben aus, auch für Regionen. Andere Regionen haben das nachsehen, während die Lausitz mit Fördermilliarden vollgepumpt wird und trotzdem immer unattraktiv bleiben wird für Großinvestitionen. Stichwort Fachkräfte, auch internationale.

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