Mehr Energiesicherheit - Zweiter Reserveblock im Kraftwerk Jänschwalde ist zurück am Netz

Mo 17.10.22 | 11:38 Uhr
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Kraftwerk Jänschwalde (Foto: dpa/Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 17.10.2022 | Martin Schneider | Bild: ZB

Im Kraftwerk Jänschwalde (Spree-Neiße) ist nun auch Block F wieder in Betrieb. Das hat der Energiekonzern Leag am Montag mitgeteilt. Es ist der zweite Block, der aus der Sicherheitsreserve wieder ans Stromnetz geholt wurde, um für mehr Energiesicherheit in den kommenden Herbst- und Wintermonaten zu sorgen.

Der erste, Block E, war Anfang Oktober zurück ans Netz geholt worden. Zusammen haben sie eine Leistung von 1.000 Megawatt.

Ausnahmegenehmigung vom Landesumweltamt

Bereits seit Samstag liefert der Block F nun wieder Strom, sagte eine Leag-Sprecherin rbb|24. Der Block war im Zuge des Braunkohleausstiegs seit Oktober 2018 für den Fall von Notsituationen in der sogenannten Sicherheitsbereitschaft. Anfang Oktober sollte er eigentlich endgültig stillgelegt werden, Block E ein Jahr später.

Das Bundeswirtschaftsministerium hatte die beiden Kraftwerksblöcke aus der Sicherheitsbereitschaft geholt, damit während der aktuellen Krise weniger Gas zur Stromerzeugung genutzt wird. Sie können wieder in Betrieb genommen werden, obwohl sie Umweltstandards nicht erfüllen. Das Brandenburger Landesamt für Umwelt hatte die dafür notwendige Sondergenehmigung erteilt. Die Blöcke können zunächst befristet bis zum 30. Juni 2023 an den Markt zurückkehren.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.10.2022, 11:30 Uhr

24 Kommentare

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  1. 24.

    Y3 wurde nicht Ertüchtigt und durchs y1 gehen dringend
    benötigte Leitungen für Y2 und Y3
    Aber hauptsächlich die dampferzeuger waren marode..
    Da waren die kesselwände dünn geworden..
    Deshalb das zwar neueste ...aber das zu erst raus..

  2. 23.

    Genau so ist es. Ein Kraftwerk wird von vorne nach hinten aufgebaut und somit auch von hinten nach vorne zurückgebaut.
    Im Übrigen erfolgte die Stilllegung im Kraftwerk Boxberg identisch. Erst wurden die Blöcke 7-12 stillgelegt und 2 Jahre später die deutlich älteren Anlagen mit den Blöcken 1-6.
    Zu vergleichen mit einem Hochhaus. Die oberen Stockerke sind ja auch "jünger" als die unteren (wenn auch nur Tage) Dennoch wird dann von oben nach unten abgetragen. Weiterhin wurden die Retrovits / die Ertüchtigung der Jänschwalder Blöcke auf modernste Technik etc. entsprechend der anstehenden Hauptrevisionen durchgeführt. Somit spielt das Baujahr der Blöcke im Wesentlichen keine Rolle mehr. P.S. wirklich!!! alte KW-Anlagen produzieren jenseits der Elbe;

  3. 22.

    In diesem Artikel ging es um den Industriepark schwarze Pumpe,wo damals dieses Kraftwerk gebaut wurde . Durch den bevorstehenden Kohleausstieg den man damals schon heiß diskutierte, ließ man dieses Projekt dann eventuell fallen . Es kann natürlich auch sein das seinerzeit Vattenfall das Kraftwerk gebaut hat und durch den Rückzug aus der Lausitz dieses dann durch den neuen Eigentümer LEAG nicht mehr weiterverfolgt wurde, das war dem Artikel nicht zu entnehmen.

  4. 21.

    Liebe Natascha tamm,

    laut Pressestelle hatte die geplante Abschaltung der jüngeren Blöcke E und F rein strategische und sicherheitsrelevante Gesichtspunkte. Das Alter spielte dabei keine Rolle.

    Viele Grüße,
    Ihr rbb24-Team

  5. 20.

    Ich habe meine Ausbildung in KW Boxberg und KW Jaenschwalde gemacht
    Eine Frage zu KW Jaenschwalde
    Blöcke A bis D sind Älter als E und F
    Warum zuerst die jüngeren Blöcke stillgelegt?

  6. 19.

    Wo waren Sie als die Merit-Order die Preise in den Keller gedrückt hat?
    Im Übrigen werden ca. 60% Prozent der Elektroenergie per Forcast gedealt und gehen nicht über die EEX.
    Wie steht's um die Klage gegen die Sibe der LEAG? Da glänzten Sie ja auch :-))

  7. 18.

    War das das Projekt mit der RWTH-Aachen an dem einige ehemalige Kollegen (schon pensioniert - früher an der AdW) beteiligt waren?

  8. 17.

    Peter würden Sie mir mal bitte die Adresse oder E-Mail Adresse der Firma schicken die bei Ihnen umsonst eine PV ANLAGEN installiert hat, den so wie Sie schreiben kostet der Strom den ihre PV Anlage produziert nichts. Mein letzter Kostenvoranschlag war ca 20.000 Euro, also muss ich Geld in die Hand nehmen und der Strom ist dann aber nicht umsonst, weil ich bezahle die Anlage. Sie machen sich zwar unabhängiger von den Stromanbieter /Preisen ,aber umsonst ist der Strom ihrer Anlage auch nicht, richtig/oder.

  9. 16.

    Da hätten die Grünen doch Merkel wohl besser nicht zum Atomausstieg gedrängt.
    Somit brauchen wir jetzt Kohlekraftwerke.

  10. 15.

    Es ist schon erstaunlich wer alles als Bergmann bezeichnet wird....echte Bergleute sehen in der Schicht kein Tageslicht.
    @John, immer wieder witzig...habe auch im letzten Winter kein Strom aus dem Netz gebraucht.

  11. 14.

    " stellen Sie alle ihre genutzten Konsumgüter in den eigenen vier Wänden her?"
    Welches "Konsumgut" hätten Sie denn gern, was nun auf Braunkohle aus Jänschwalde angewiesen ist?
    1000MW. Legen Sie doch mal dar was die 2 AKW, die die Grünen jetzt laufen lassen wollen, bzw. 3 AKW nach Scholz, liefern können. Und dann stellen Sie die Relation zum Gesamtverbrauch her.
    Solange auch nur ein einziger m³ Gas verbrannt wird und wir mehr Strom erzeugen als wir selbst verbrauchen ist das gesamte Konstrukt ein einziger Bullshit. Oder wie erklären Sie sich, das ausgerechnet in Deutschland der Strom produziert wird, der nach Frankreich ausgeliefert wird und der Deutsche wegen der Merrit Order dafür sogar noch bezahlen muss?
    Ich kann mich sogar an Zeiten erinnern, da gab es Strom den D an AT verschenkt bzw. sogar noch draufgezahlt hat(!) damit das abgenommen wird, was zur Verfügung steht!

  12. 13.

    Zum Wiedereinstieg in die Kohle (einem heimischen Rohstoff)gesellt sich seit heute auch der Weiterbetrieb von allen drei (3) übriggebliebenen Atomkraftwerken. TOP. Für den "autarkversorger" sicher kein schöner Tag, aber für den fleißigen Bergmann schon. Braunkohle als Brikett: nie soooo begehrt wie in diesem Jahr. Ein Produkt aus der Region. Braunkohle zur Wertschöpfung und zur Stabilisierung der durch das Erdgas extrem überhöhten Energiepreise. (Merit-Order)
    1000 MW zusätzliche Lausitz-Power für die Bevölkerung und die Volkswirtschaft. Danke an alle, die dafür gesorgt haben.

  13. 12.

    Dem möchte ich mich uneingeschränkt anschließen. Was dort mit viel Teampower erreicht wurde und auch mit persönlichem Engagement, verlangt nach Anerkennung aber auch großem Respekt. Während andernorten noch geschwafelt wird haben die Lausitzer MA der Energiewirtschaft abgeliefert. Das was kaum einer für möglich hielt, ist nun Realität: Ich bin beeindruckt. D A N K E !!!

  14. 11.

    In einer lokalen Zeitung war letztens ein Artikel. Ein Ingenieur der über 40 Jahre in der DDR und danach im Energiesektor arbeitete schrieb. "2015 habe es ein Demonstrationskraftwek mit CO 2-freiem Rauchgasausstoß gegeben, hier hätte man weitermachen müssen. Doch stattdessen kam ein wirtschaftspolitisches Hü und Hott und nicht nachvollziehbare Zeitzwänge. Wenn solche radikale Umbrüche politisch motiviert sind,geht es meist daneben. Macht man sich von einer vermeintlich überholten Energiequelle frei, entstehen neue Abhängigkeiten. " War alles schon mal da und hätte als Übergangstechnologie genutzt werden können, um den Kohleausstieg moderat zu gestalten. Aber hier wird manchmal erst gehandelt und dann überlegt.

  15. 10.

    Gerade in der mehrtägigen Dunkelflaute leben diese Haushalte vollkommen autark...iss klar.
    Vor allem wenn man bedenkt, dass der eigene komplexe Energiekonsum (wie manch Denkhorizonte) nicht aus der Haustür halt macht. Oder stellen Sie alle ihre genutzten Konsumgüter in den eigenen vier Wänden her?

  16. 9.

    In einer lokalen Zeitung war letztens ein Artikel. Ein Ingenieur der über 40 Jahre in der DDR und danach im Energiesektor arbeitete schrieb. "2015 habe es ein Demonstrationskraftwek mit CO 2-freiem Rauchgasausstoß gegeben, hier hätte man weitermachen müssen. Doch stattdessen kam ein wirtschaftspolitisches Hü und Hott und nicht nachvollziehbare Zeitzwänge. Wenn solche radikale Umbrüche politisch motiviert sind,geht es meist daneben. Macht man sich von einer vermeintlich überholten Energiequelle frei, entstehen neue Abhängigkeiten. " War alles schon mal da und hätte als Übergangstechnologie genutzt werden können, um den Kohleausstieg moderat zu gestalten. Aber hier wird manchmal erst gehandelt und dann überlegt.

  17. 8.

    In Kanada wird CCS bereits industriell agewandt und auch die Niederländer wollen diese Technologie nachhaltig fördern.
    Ist halt keiner so technologieverbohrt wie wir Deutschen...

  18. 7.

    Ändert nichts daran das Jänschwalde zu den dreckigsten Kohlebuden Europas gehört.
    Vom Kohlestrombezug haben sich inzwischen Tausende selbst ausgeschlossen denn Strom vom eigenen Dach kostet nichts.

  19. 6.

    Die CCC-Forschungsprojekte wurden meines Wissens in D schon vor einiger Zeit eingestellt, das dort erlangte Wissen ist großteils verloren, die damaligen Mitarbeiter in der Forschung arbeiten an anderen Themen oder sind jetzt schon in Rente. Das müßte dann also wohl auch im Ausland beschafft werden.

  20. 5.

    Dank an die LEAG das sie die beiden Blöcke rechtzeitig anfahren konnte. Schade das man die ständigen Meckerer gegen die Braunkohlekraftwerke und die Tagebaue vom Bezug des "schmutzigen Braunkohlestromes" nicht ausschließen kann. Die haben doch stets und ständig auf den Kohlemunk gehetzt und genörgelt.

  21. 4.

    Schwein gehabt … Ein Glück hatten wir die Dinger noch … Ja, ja, ich will auch kein CO2 … Aber ... Und, vielleicht guckt man sich diese CCC-Technologie doch noch mal an … Die kann bzw. darf doch nicht mehr sooo teuer sein, verflixt nochmal.

  22. 3.

    Respekt und Anerkennung der Mannschaft, stark ausgedünnt und älter geworden, für diese Leistung.

  23. 1.

    Vorwärts immer!

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