Versammlung am Mittwoch - Gläubiger stimmen für Insolvenzplan für Spremberger Krankenhaus

Mi 08.02.23 | 15:17 Uhr
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Die Einfahrt zur Notaufnahme des Krankenhauses Spremberg (Foto: rbb)
Audio: Studio Cottbus | 08.02.2023 | Nachrichten | Bild: rbb

Die Zukunft des insolventen Krankenhauses Spremberg (Spree-Neiße) ist nach Aussage der Krankenhausgesellschaft gesichert. Das teilte sie am Mittwoch nach einer Gläubigerversammlung mit. Die Gläubiger hätten dem ausgearbeiteten Insolvenzplan zugestimmt. Damit gebe es nun grünes Licht für die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen, die medizinische Versorgung sei "vollumfänglich gesichert".

Der Sanierungsplan sei einstimmig angenommen worden, heißt es in der Mitteilung. Die "Rekommunalisierung" des Hauses bilde eine zukunftsfähige Lösung. Ende des letzten Jahres hatten die Spremberger Stadtverordneten für eine Übernahme des Krankenhauses gestimmt. Die Stadt Spremberg wird damit zu 80 Prozent Eigentümerin. Zuvor hatte das Krankenhaus, deutschlandweit einmalig, mehrheitlich der Belegschaft selbst gehört - geregelt über einen Förderverein. Der Verein ist nun nur noch zu 20 Prozent beteiligt. Die Stadt erklärte nach der Übernahme einen Millionenkredit zur Sanierung des Hauses aufzunehmen und es in ein ambulantes Versorgungszentrum umwandeln zu wollen.

Sprembergs Bürgermeisterin Christine Herntier (parteilos) erklärte in der Mitteilung, dass nun wieder langfristige Investitionen in das Krankenhaus möglich seien und das medizinische Leistungsangebot verbessert werden könne.

Das Spremberger Krankenhaus verfügt über rund 200 Betten. Im September des letzten Jahres war ein Antrag auf ein sogenanntes Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung gestellt worden. Die Entscheidung der Gläubiger sorge nun dafür, dass das Krankenhaus "in jedem Fall" für die nächsten zwei Jahre gesichert sei, heißt es in der Mitteilung.

Sendung: Antenne Brandenburg, 08.02.2023, 15:30 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    "Was waren denn nun die Gründe für die Insolvenz? Doch sicherlich nicht zu wenige Krankenhausaufnahmen?"
    Wie kommen Sie auf diese Spekulation? ich denke, es ist eher genau das der Fall. Auf der Einnahmenseite finanziert sich eine Klinik größtenteils über DRG-abrechenbare Fallpauschalen, also stationäre Aufnahmen und ambulante Behandlungen. Wenn es hier einen offenbar großen Sanierungsbedarf gibt, ist anzunehmen, dass die Patienten aufgrund veralteter Geräteausstattung, mangelnder Ressourcen, abgenutzter Räumlichkeiten, unterbesetztem, vlt. schlecht ausgebildetem Personal etc. gehäuft fern blieben.

    " Es ist anzunehmen, dass es zumeist öffentliche Gläubiger sind,"
    Wieso ist das anzunehmen? Wieder nur Spekulation. Gläubiger eines insolventen Unternehmens sind i.d.R. Anleger, Lieferanten, Dienstleister, Banken, Personal. Nur sehr wenige davon sind öffentlicher Natur.

    "Warum wird hier so wenig recherchiert?"
    Gegenfrage: Warum wird von Ihnen so viel spekuliert?

  2. 1.

    Was waren denn nun die Gründe für die Insolvenz? Doch sicherlich nicht zu wenige Krankenhausaufnahmen? Es ist anzunehmen, dass es zumeist öffentliche Gläubiger sind, welche hier zugestimmt haben, zugleich dürfte damit klar sein, dass etliches (öffentliches) Geld uneinbringlich ist, wo wurde dieses Geld versenkt? Warum wird hier so wenig recherchiert?

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