Bundestag befasst sich mit DLRG-Petition - Ostbrandenburger Hallenbäder ausreichend gerüstet

Mo 09.12.19 | 18:28 Uhr
Junge mit Schwimmflügeln im Schwimmbad
Bild: imago stock&people

In Deutschland schließen jedes Jahr im Schnitt 80 Schwimmbäder. Am Dienstag befasst sich der Bundestag mit einer Petition des DLRG zu dem Thema. Aber wie ist die Situation in Ostbrandenburg?

Der Petitionsausschuss des Bundestages diskutiert Dienstag die Petition der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) mit der Forderung, Bäder zu sanieren und zu erhalten. Die DLRG kritisiert, dass die Zahl der Hallen- und Freibäder in den vergangenen zwei Jahrzenten um 1400 auf insgesamt 6400 geschrumpft sei. Damit fehlten auch zunehmend Orte, an denen Menschen sicher schwimmen lernen können. Immer weniger Menschen könnten richtig schwimmen, kritisiert die DLRG. Die Zahl der Ertrunkenen stieg im vergangenen Jahr auf mehr als 500.

Gute Schwimmbäder in Ostbrandenburg

"Schwimmhallen sind wahre Lebensretter", sagt Daniel Keip, Pressesprecher der DLRG in Brandenburg, "Sie sind nicht nur für die Ausbildung von Rettungsschwimmern wichtig sondern auch für die Ausbildung von Kindern." In Ostbrandenburg stehen den Menschen sieben Hallenbäder zur Verfügung: Schwedt, Eberswalde, Bernau, Strausberg, Fürstenwalde, Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt. Damit sei die Region insgesamt gut aufgestellt, findet Keip. "Es gibt ein Netz mit Schwimmhallen mit guter und sehr guter Qualität. Die leisten alle einen Beitrag zur Ausbildung von Schülerinnen und Schülern."

Sanierungsstau behoben

Eines dieser Bäder ist das Schwapp in Fürstenwalde. "Wir sind verpflichtet den Schulen Vorrang zu geben. Daher wird das öffentliche Schwimmen angepasst", erzählt Badleiter Enrico Kriz. In Fürstenwalde sind unter der Woche alle Vormittage für schulischen Schwimmunterricht reserviert, sodass alle Schülerinnen und Schüler aus der Region auf insgesamt ca 80 Schwimmstunden kommen. Auch den von der DLRG in vielen Bädern bemängelten Sanierungsstau sieht Kriz im Schwapp nicht. Das Bad wird einmal im Jahr für ungefähr zwei Wochen geschlossen, in denen gründlich gereinigt und kleinere technische Arbeiten, wie Pumpenwechsel, erledigt werden. "Eine größere Sanierung ist 2021 geplant. Dann sollen alle Fliesen im Spaßbad erneuert werden", berichtet Kriz.

Im Inselbad in Eisenhüttenstadt ist der Sanierungsstau seit der fünfmonatigen Instandsetzung im Jahr 2017 behoben. Jetzt sieht Badleiter Kay Grünert seine Schwimmhalle gut aufgestellt. 15 regionale Schulen schicken ihre Schüler hierher zum Schwimmunterricht. "Manchmal ist die Platzkoordinierung da etwas schwierig, aber das geht schon", sagt Grünert.

Schwimmen lernt man nicht in der Sauna

Alle ostbrandenburger Bäder, bis auf das in Bernau, werden von der jeweiligen Kommune betrieben. "Schwimmbäder sind ihrer Natur nach eigentlich immer Zuschussgeschäfte", sagt Daniel Keip von der DLRG. Eine Möglichkeit die Bäder rentabler zu machen, bestehe darin, sie zu Spaßbädern auszubauen. Keip gibt aber zu bedenken: "Schwimmen lernt man nicht auf der Wasserrutsche , sondern auf einer 25 oder 50 Meter Bahn, wo man wirklich trainieren kann." Diese Kritik trifft die ostbrandenburger Spaßbäder, wie das Schwapp, nicht. Sie haben nicht nur Rutschen, Saunas und Whirlpools sondern auch Sportbecken zum konzentrierten Schwimmen.

"Wir wären froh, wenn wir die hohen Standards im Training der DLRG und im schulischen Schwimmunterricht, erhalten können", sagt Keip von der DLRG, "Das können wir mit so einem dichten Netz gerade noch."

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