"Sackgassendörfer" befürchten abgehängt zu werden - Weniger Busangebote auf dem Land?

Mo 03.02.20 | 17:27 Uhr
Innenasicht leerer Bus
Audio: Antenne Brandenburg | 03.02.2020 | Elke Bader | Bild: imago|Petra Schneider

"Zu wenige Busse", lautet eine häufige Klage auf dem Land und es könnte noch schlimmer werden. Würde der Landkreis Märkisch-Oderland den Takt der Busse im Speckgürtel verdichten, könnten dafür die Busse seltener in abgelegernere Dörfer fahren. Von Elke Bader

Dörfer wie Reitwein, Mallnow oder Genschmar könnten künftig seltener von Bussen angefahren werden, denn sie gelten als sogenannte "Sackgassendörfer". Ein Bus muss, um in diese Dörfer zu gelangen, extra von der Bundesstraße einbiegen und die Fahrgäste abholen.

Petition an Landrat und Kreistag

Reitweins Bürgermeister Detlef Schieberle befürchtet, dass der Bus in Zukunft nicht mehr so oft nach Reitwein kommen könnte und hat deshalb eine Petition an den Landkreis verfasst. Denn Schieberle möchte die sechs Busverbindungen nach Reitwein unbedingt behalten. Ein Argument lautet, dass viele jungen Familien ins idyllisch gelegene Oderbruchdorf gezogen sind. Die Petition bittet den Kreistag und den Landrat darum, den ÖPNV nicht weiter zu verschlechtern, so Schieberle.

Bürgermeister traut dem Frieden nicht

Bisher fährt sechs Mal pro Tag ein Bus nach Reitwein. So ist es im aktuellen Nahverkehrsplan bis 2024 festgelegt. Das wird auch so bleiben, erklärt der Pressesprecher des Landkreises Märkisch-Oderland auf Anfrage. Bürgermeister Schieberle traut dem Frieden aber nicht. Denn der Nahverkehrsplan regelt nur die grundsätzlichen Buslinien entlang der Bundesstraßen. Rechnet sich der Abzweig nach Reitwein nicht mehr, weil zu wenig Fährgäste einsteigen, dann könnte so ein Nahverkehrspaln verändert werden, befürchtet Schieberle.

Reaktion des Kreistags wird erwartet

Die vom Landkreis beauftragte zuständige Busgesellschaft hat sich bisher nicht geäußert. Am 19. Februar findet die nächste Kreistagssitzung statt. Ob die Abgeordneten dann auf die Befürchtungen der Dorfbewohner reagieren, bleibt abzuwarten.

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