Harmloses Sturmtief - Wenige Schäden durch Sturm "Sabine"

Mo 10.02.20 | 16:26 Uhr
Archiv/Symbolbild - Ein Regenschirm erfasst einen Regenschirm (Bild: dpa/Karl-Josef Hildenbrand)
Antenne Brandenburg | 10.02.2020 15:10 Uhr | Autor: Markus Woller | Bild: dpa

Tagelang hatten die Wetterdienste vor der stürmischen "Sabine" gewarnt. Zwar gab es in der Nacht zu Montag tatsächlich Windspitzen von 90 bis 100 Kilometer pro Stunde. Letztlich kam es in Ostbrandenburg aber nicht so schlimm wie befürchtet.

Kurz nach Mitternacht hatte das Sturmtief Ostbrandenburg erreicht. Von Norden her zog Sabine über die Region. Sturmböen bis zu Windstärke 10 gab es - sie blieben aber die Ausnahme. Außer ein paar umgestürzter Bäume und herabfallender Äste auf den Straßen hinterließ Sabine nur wenige Schäden.

Wenige Einsätze für die Feuerwehren

Die Eberswalder Rettungsleitstelle - zuständig für Oberhavel, Uckermark und Barnim - registrierte insgesamt rund 90 wetterbedingte Einsätze. Noch weniger Vorfälle gab es zwischen Bad Freienwalde und Guben. 

25 Einsätze mussten die Feuerwehren der Region im Zusammenhang mit dem Sturm fahren. Es war eher eine verhältnismäßig ruhige Nacht, sagt Carsten Greim von der Oderland-Leitstelle in Frankfurt (Oder). Die Einsatzkräfte seien gut vorbereitet gewesen. Bei der Berufsfeuerwehr war pro Schicht ein Mitarbeiter mehr im Einsatz als sonst und je zwei KameradInnen waren zusätzlich in Rufbereitschaft.

Extrem-Wetterlagen nehmen zu

Solche sogenannten "Sonderlagen bei Unwettern" haben die Mitarbeiter in den Rettungs-Leitstellen in den letzten Jahren immer öfter zu bewältigen. Deshalb gibt es mittlerweile eine enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst. Der warnt die Behörden nicht nur vor Sturm - sondern auch vor Starkregen oder extremer Hitze. 

Carsten Greim hat beobachtet, dass sich solche Extrem-Wetterlagen auch verstärkt haben. Das bekommen die Rettungskräfte immer häufiger zu spüren. Es sei deshalb auch gut dass die Bevölkerung rechtzeitig vorgewarnt werden kann und eben auch die Einsatzkräfte, die dadurch in solchen Situationen besser vorbereitet sind.

Auch die Bahn hatte diesmal besondere Vorkehrungen getroffen: Tausende zusätzliche Mitarbeiter sollten das Chaos bewältigen. Alle Fernverkehrsstrecken und viele Regionalbahnlinien wurden vorsorglich stillgelegt.

Besser mehr warnen als zu wenig, meint der Fachmann

Die Kehrseite der Anstrengungen: Nach dem milden Verlauf des Sturmes in Brandenburg fragen sich nun viele, ob die Warnungen nicht doch übertrieben waren. Das will Leitstellen-Mitarbeiter Carsten Greim aber so nicht gelten lassen.

Er weiß, dass sich solche Wetterlagen auch innerhalb von wenigen Minuten stark verändern können. Deshalb sei es doch besser, wenn Bevölkerung, Behörden und Einsatzkräfte entsprechend vorgewarnt werden, als wenn sie von solchen Extrem-Situationen dann überrascht werden und es möglicherweise zu größeren Schäden und auch Personenschäden kommt, meint Greim.

Inzwischen ist der Sturm weitergezogen, Richtung Bayern. Bei der Bahn läuft der Verkehr seit dem Vormittag wieder an. Am Flughafen Schönefeld sollten bis zum Abend rund 40 Starts ausfallen. In der Nacht zum und am Dienstag soll es allerdings weiter sehr windig bleiben. Sturmböen bis zu 100 Stundenkilometern seien möglich, warnt der Deutsche Wetterdienst.

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