Verirren ist menschlich. Das ist seit 15 Jahren Programm im Irrlandia-Mitmachpark im Storkower Ortsteil Neu Boston. Zur angekündigten Eröffnung vergangenen Donnerstag kam es nicht, da der Landkreis Oder-Spree das eingereichte Hygienekonzept nicht für tragfähig empfand. Am Morgen kurz vor der Eröffnung brachte der erste Beigeordnete des Landkreises, Sascha Gehm, einen Unterlassungsbescheid.

Diese Vorgehensweise erklärt der Landrat des Kreises Oder-Spree, Rolf Lindemann (SPD) folgendermaßen: "Wenn uns ein Betreiber in der Zeitung eine Woche vorher ankündigt, dass er öffnen wird, gleich wie die Auffassung der Behörde dazu sei, dann ist das natürlich schon eine gewisse Provokation - und die ruft uns dann natürlich auf den Plan. Denn wir müssen natürlich auch darauf achten, dass hier im Landkreis vergleichbare Bedingungen eingehalten werden."

Unverständnis darüber bei Evelyn Beier vom Betreiberverein Lollipop: "Unser Hygienekonzept hat natürlich die Abstandsregeln beachtet. Geräte, an denen der Abstand von 1,5 Metern nicht gehalten werden kann, haben wir gesperrt. Dann haben wir ein Online-Ticket-System eingerichtet, um die maximale Besucherzahl von 999 Personen nicht zu übersteigen und um auch einen Nachweis zu führen, wer uns alles besucht hat." Darüber hinaus seien Plexiglasscheiben im Kassenbereich, Wegeleitsysteme in der Gastronomie und sechs zusätzliche Handwaschbecken eingerichtet worden. 

Landrat Lindemann ging es nach seiner Aussage allerdings vor allem darum, wie die Besuchergruppen auf dem Gelände gesteuert werden. "Insbesondere wenn man beabsichtigt zu 999 Personen dort zu versammeln, muss sichergestellt sein dass immer klar ist, wie viele Leute sich auf dem Gelände befinden, dass taktile Kontakte ausgeschlossen sind", so der Landrat.

Mitarbeiter des Gesundheitsamts kontrollierten am Dienstag das Gelände in Storkow und die einzelnen Spielstationen, sanitäre Anlagen und den Gastronomiebereich. "Der Rundgang war sehr positiv und wir sind auch überrascht, dass Irrlandia hier gute Vorkehrungen getroffen hat. Sie haben viele Hinweise, die wir gegeben haben umgesetzt", sagt der Gesundheitsamtsleiter Ricardo Saldana-Handreck. 

Mit der Eindämmungsverordnung des Landes Brandenburg von Donnerstag dürfen Freizeitparks nun auch offiziell eröffnen. 

Nun geht es kurz vor Pfingsten los mit dem verspäteten Saisonstart für den Freizeitpark. Es laden elf Labyrinthe und Irrgärten zum Spielen und Verlaufen ein. Auf das Gelände dürfen pro Tag höchstens 999 Gäste. In einer normalen Saison zählt der Mitmachpark doppelt so viele Besucher. Damit auch alle Interessierten reinkommen, wurde auf der Internetseite ein Anmeldeportal eingerichtet. "Da können Besucher online schon ihre Tickets für den gewünschten Tag kaufen, so dass auch alle auch mit Bestimmtheit reinkommen", sagt der Leiter des Mitmachparks Matthias Beier. 

Spielstätten, wo die Abstandsregelung von 1,5 Metern nicht eingehalten werden können, sind geschlossen. Dazu zählen das Dunkellabyrinth und auch die 3-D-Körperabdruck-Station.