Verzögerung durch Corona-Krise - Frankfurt (Oder) verschiebt Smart City-Bewerbung auf 2021

Mi 10.06.20 | 19:25 Uhr | Von Uta Schleiermacher
Archivbild: Eintragung ins Goldene Buch der Stadt Frankfurt Oder - Claus Junghanns. (Quelle: imago images)
Antenne Brandenburg | 10.06.2020 | Bild: imago images

Eigentlich wollte Frankfurt (Oder) schon in diesem Jahr die Weichen für das Modellprojekt "Smart City" stellen, doch das Coronavirus bremst diese Pläne aus. Außerdem fehlt Geld. Ein neuer Anlauf für mehr Digitalisierung soll nun 2021 erfolgen. Von Uta Schleiermacher

Die Stadt Frankfurt (Oder) wird sich in diesem Jahr nicht wie geplant für das Projekt "Smart City" bewerben. Über diesen Schritt setzte Claus Junghanns, Beigeordneter der Stadt für Wirtschaft und Digitales, die Mitglieder von Haupt- und Wirtschaftsausschuss am Montag in Kenntnis. Wie Junghanns dem rbb bestätigte, wolle er den aktuellen Antrag nun zurückziehen.

Städte sollen digitaler werden

Bei Smart City handelt es sich um ein Modellprojekt der Bundesregierung. Diese möchte so die Vorteile der Digitalisierung für Städte erkunden und ausprobieren, welche Möglichkeiten und Herausforderungen sich daraus für die Stadtentwicklung ergeben. In der aktuellen zweiten Förderrunde sollen etwa Netzwerke in der Stadt digital nutzbar gemacht werden.  

Wirtschaftsförderung wegen Corona ausgelastet

"Wir haben in der Vorbereitung nicht den Stand erreicht, den wir uns für den Antrag vorgenommen hatten", sagte Junghanns. Insbesondere die Wirtschaftsförderung sei in den vergangenen Wochen stark darin eingebunden gewesen, um Unternehmen konkret in der Corona-Krise zu helfen. Andere Dinge hätten hinten angestellt werden müssen. Ein weiterer Grund sei, dass die Stadt inzwischen eine Haushaltssperre verhängt habe.  

"Unsere Kooperationspartner bleiben dabei und ich denke, dass wir 2021 mit einem besseren Antrag gute Chancen haben, für das Modellprojekt ausgewählt zu werden", sagte er. Von dem Projekt verspricht er sich unter anderem, dass dank der Fördermittel Prozesse etwa bei digialen Bürgerdienstleistungen schneller umgesetzt werden können.

Smart City Ostbrandenburg

Frankfurt (Oder) wollte sich eigentlich gemeinsam mit Fürstenwalde/Spree, Erkner und Königs Wusterhausen unter dem Label Smart City Ostbrandenburg bewerben. Aus Königs Wusterhausen und Erkner hieß es am Mittwoch, sie bedauerten sehr, dass es nun noch nicht in diesem jahr losgehen könne. Beide Städte wollen weiter an dem Vorhaben festhalten.

Auch die Stadt Frankfurt (Oder) möchte das Projekt nicht aufgeben. Der Antrag solle um ein Jahr verschoben werden.

In den Antrag eingebunden sind außerdem das Leibnitz-Institut für Innovative Mikroelektronik (IHP) und die Europa-Universität Viadrina, beide in Frankfurt. Das IHP bestätigte, man stehe weiter als Partner zur Verfügung. Julia von Blumenthal, Präsidentin der Viadrina, begrüßte sogar, dass der Antrag nun verschoben wurde. "In Corona-Zeiten ist es schwierig, das gemeinsam gut vorzubereiten", sagte sie. "Nun haben wir mehr Zeit für die Vorbereitung und sind in der nächsten Runde dann noch besser aufgestellt."

Auch Berlin will Smart City werden

Cottbus wurde bereits in der ersten Förderrunde als Modellstadt ausgewählt. Auch das Land Berlin bewirbt sich wie im Vorjahr um die Förderung im Smart City-Modellprojekt. Dies hatte der Senat Mitte Mai auf Antrag des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller beschlossen. Das Motto der Berliner Bewerbung lautet: "Berlin lebenswert smart – die Stadt intelligent und menschengerecht digitalisieren".

Beitrag von Uta Schleiermacher

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