Juli-Zahlen für Ostbrandenburg - Arbeitsmarkt erholt sich langsam von Corona

Mi 01.07.20 | 17:10 Uhr
Ein Gebäude der Agentur für Arbeit in Frankfurt (Oder) (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Atenne Brandenburg | 01.07.2020 | Bild: dpa/Patrick Pleul

Die Folgen der Coronapandemie waren seit März auch auf dem Arbeitsmarkt zu spüren. Konjunktureinbruch, Kurzarbeit und verminderte Wirtschaftsprognosen sorgten für große Unsicherheit. Nun geht der Trend nach aktuellen Zahlen wieder leicht nach oben.

In Ostbrandenburg ist die Zahl der Arbeitslosen leicht zurückgegangen. Laut aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit vom Mittwoch, beträgt die Arbeitslosenquote in der Region 6,7 Prozent.

Leichter Rückgang

Im Juni waren in der Stadt Frankfurt (Oder), im Kreis Märkisch-Oderland und in Oder-Spree rund 15.200 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 44 weniger als im Mai, aber zirka 2.000 mehr als im Juni des Vorjahres. Mathias Lemcke, Geschäftsführer der Frankfurter Agentur, sagt zu den Gründen: "Die Unternehmen haben in den letzten Monaten mehr Menschen entlassen und auf der anderen Seite weniger eingestellt. Mit Blick auf die Arbeitslosigkeit kommt immer noch dazu, dass bei uns weniger Menschen in Maßnahmen qualifiziert werden konnten."

Weiterbildung und Kurzarbeit

Durch die Corona bedingten Einschränkungen konnten auch die Einstiegs- und Qualifizierungsmaßnahmen durch die Agentur nicht fortgesetzt werden. Langsam laufen die Maßnahmen aber wieder an.

Die Zahl der Betriebe, die Arbeitsausfälle anzeigen, geht ebenfalls zurück. Seit Beginn der Coronakrise im März haben fast 4.000 Betriebe vorsorglich Kurzarbeit angezeigt, nur noch knapp 90 davon im Juni. Nur ein Teil dieser Betriebe hat die Kurzarbeit auch wirklich realisiert. Zahlen dazu gibt es erst Ende Juli, da die Betriebe bis zu drei Monate Zeit haben, um Kurzarbeit tatsächlich abzurechnen.

Mehr Arbeitslose im Berliner Umland

Die Arbeitslosenzahlen vom Juli zeugten außerdem von einer regional sehr unterschiedlichen Entwicklung. So sei die Arbeitslosigkeit in den Berlin nahen Räumen - in der Zuordnung bis etwa in den Strauberger Raum und in Fürstenwalde - deutlich stärker gestiegen ist. "Das hat damit zu tun, dass viele auch in Berlin tätig sind. Dort wurde gerade im Dienstleistungsbereich in den letzten Monaten Beschäftigung abgebaut. Anders verhält es sich im Oder nahen Raum. Da haben wir weniger Pendler und die Arbeitslosigkeit ist dort weniger stark gestiegen", so Lemcke weiter.

Arbeitnehmer gesucht

Darüber hinaus spricht Lemcke trotzdem von einer Stabilisierung des Arbeitsmarktes. Einen Trend für die kommenden Wochen könne er jedoch nicht abgeben. Zwar gab es in den letzten Wochen weniger freie Arbeitsstellen, doch stiege die Zahl auch hier langsam wieder an. Gesucht werden derzeit unter anderem Mitarbeiter im Verkauf, in der Kinderbetreuung und in der Altenpflege.

Tesla stimmt positiv

Die Frankfurter Agentur für Arbeit sieht der Ansiedlung des US-Elektroautoherstellers Tesla positiv entgegen. Das könnte die Zahl der Arbeitslosen in der Region senken. Erste Gespräche mit dem Unternehmen gebe es bereits, so Lemcke.

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.07.2020, 14:30 Uhr

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren