Waldbrandgefahr (MOL) - Freiwillige Feuerwehr probt Drohneneinsatz

Mo 17.08.20 | 16:22 Uhr
Die freiwillige Feuerwehr Vogelsdorf probiert die Drohne aus.
Audio: Antenne Brandenburg | 13.08.2020 | Autor: Michel Nowak | Bild: rbb / Uta Schleiermacher

In fast allen Landkreisen in Brandenburg ist die Waldbrandgefahr auf höchster Stufe. Bei der Ausstattung und Ausrüstung der Brandbekämpfer hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Die Feuerwehr in Fredersdorf-Vogelsdorf setzt nun Drohnen ein. Von Michel Nowak

Seit Juni schwebt über der freiwilligen Feuerwehr in Fredersdorf-Vogelsdorf ein ganz spezielles Surren: Sie üben an einer Drohne – sechs Kilogramm schwer und ausgestattet mit zwei leistungsstarken Kameras.

Seit Juni haben sich hier fünf Mitglieder der Wehr zu Piloten weiterbilden lassen. Karin Schulz, Ortswehrführerin Vogelsdorf führt aus: "Es ist für die Kameraden eine Herausforderung. Wir sind glücklich, dass sie hier ist." Stolze 35.000 Euro hat den Landkreis Märkisch-Oderland die Drohne gekostet. Sie in die Luft steigen zu lassen, ist Teamarbeit, denn zwei Piloten sind gleichzeitig beschäftigt.

Selbstständige Waldbranderkennung

Maximal 40 Minuten fliegt die Drohne mit einer Akku-Ladung. Sie soll die Feuerwehren im Landkreis bei verschiedenen Einsätzen unterstützen. Thomas Rubin erklärt, dass ein typisches Beispiel, was sich jeder vorstellen kann, ein großer Waldbrand sei. "Wir vom Landkreis brauchen keine fremde Hilfe mehr." Und darauf sind sie auch besonders stolz.

Beeindruckt sind die Feuerwehrleute von den leistungsstarken Kameras. Bei ihrem Testflug erscheinen auf ihren Bildschirmen beispielsweise die Drohnenbilder des acht Kilometer entfernten Zementwerks Rüdersdorf.

Auf der Suche nach Wärmequellen

Mit einer zweiten Kamera können die Piloten Wärmequellen entdecken, wie etwa Glutnester bei Bränden. An einem nahen Waldstück testen das die Feuerwehrleute. Testweise schauen sie bei der Wärmebildkamera nach Konturen der Tiere, die sich durch ihre Körperwärme deutlich von der Umgebung abheben. Bewährt sich die Drohne, will der Landkreis noch weitere Exemplare kaufen. Denn es ist nicht nur sinnvoll einsetzbar für Waldbrände, sondern auch für das nächste Oder-Hochwasser.

Auch wenn sich niemand bei der Feuerwehr ernsthaft ein Hochwasser oder einen Brand wünscht, für den Fall der Fälle sind die neuen Piloten gut vorbereitet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.08.2020, 18:00 Uhr

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