Nach Brand vom Flüchtlingslager Moria - Frankfurt (Oder) und Fürstenwalde können junge Flüchtlinge aufnehmen

Fr 11.09.20 | 17:05 Uhr
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Zerstörtes Lager Moria
Audio: Antenne Brandenburg | 11.09.2020 | Autor: Tony Schönberg | Bild: Bewohner Morias / Wir packen's an e.V

Nach den Bränden im griechischen Flüchtlingslager Moria, hat Kanzlerin Merkel am Donnerstag eine Initiative angekündigt, bis zu 400 junge Flüchtlinge in die Europäische Union zu holen. Auch die Städte Frankfurt (Oder) und Fürstenwalde haben nun ihre Bereitschaft erneuert, unbegleitete Minderjährige aufzunehmen zu können.

Frankfurt könnte sofort handeln

Gegenüber dem rbb sagte Frankfurts Stadtsprecher Uwe Meier am Freitag, dass in den derzeit bestehenden Möglichkeiten auf Zuweisung des Landes drei Personen problemlos aufgenommen werden könnten. Dies habe man bereits Anfang des Jahres angeboten und stünde weiterhin dazu. Wenn es mehr Anfragen gäbe, müsste sich die Stadt entsprechen darauf vorbereiten.

Fürstenwalde mit Spezialisierung auf Jugendliche

Grundsätzlich wäre auch Fürstenwalde bereit Geflüchtete aufzunehmen. Laut Stadtsprecherin Annegret Trilling hätten die Stadtabgeordneten bereits Ende 2019 als Beteiligte der bundesweiten Initiative von Städten und Kommunen "Sichere Häfen" ihre Unterstützung angeboten. Fürstenwalde besitze seit der großen Flüchtlingswelle 2015/16 eine sichere Hilfsinfrastruktur besonders für Minderjährige. Trilling verweist etwa auf das Projekt "Alreju" zur stationären Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund.

Warten auf Verteilung

Im Gegensatz zu den großen Kreisfreien Städten in Brandenburg, wie beispielsweise Potsdam, seien Frankfurt und Fürstenwalde aber nicht in der Position selber Angebote für freie Plätze zu unterbreiten, sondern würde sich nach dem Verteilungsschlüsse des Landkreises richten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.09.2020, 13:30 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Das Problem besteht darin, daß es hier nicht um eine zeitlich befristete Aufnahme aus einer aktujellen Notsituation geht, wie es das hiesige Asylgesetz vorsieht, sondern diese Armutsmigranten wollen hier in Europa dauerhaft einwandern. Bei einer Einwanderung allerdings gilt es auch die Interessen des Einwanderungslandes zu berücksichtigen. Diesen Migranten ist, so wie es Bundeskanzler Kurz formuliert hat, unmißverständlich zu signalisieren, dass eine Einwanderung nicht akzeptiert wird, sonst wird es immerwieder furchtbare Morias und Ertrinkende im Mittelmeer geben.

  2. 1.

    Schön, dass die Bereitschaft da ist. Leider erinnert mich die ausbleibende tatkräftige Hilfe der EU trotz tagelanger Live-Berichterstattung zunehmend an die Untätigkeit während der Pogrome in Rostock. Nur in der größeren Dimension schwer fassbar. 13.000 Menschen sind betroffen. Vergleichbar mit einer großen Kleinstadt hier, die komplett abgebrannt wäre. Wird politisch eine weitere Eskalation vor Ort beabsichtigt, um dann modernere Gefängnislager zu errichten und die Grenzen noch stärker militärisch abzuschotten? Remember "Asylkompromiss"?!

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