Corona-Stand der Ostbrandenburger Landkreise - Landkreis Oder-Spree kurz vor der Einstufung zum Risiko-Gebiet

Di 20.10.20 | 15:39 Uhr
IMD Oderland Labor Corona Frankfurt (Oder) 2
Bild: Larissa Mass/ rbb

Nach kurzem Rückgang am vergangenen Wochenende liegt der Landkreis Oder-Spree nun wieder kurz vor der kritischen Inzidenz-Marke. Diese könnte auch Frankfurt (Oder) bald überschreiten. Andernorts ist die Lage hingegen derzeit noch entspannter.

In Ostbrandenburg steht der Landkreis Oder-Spree vor einer drastischen Verschärfung der Corona-Schutz-Maßnahmen. Die maßgebliche 7-Tage-Inzidenz von Infektionen pro 100.000 Einwohner liegt dort laut aktuellen Zahlen des Landes bei 49,2.

Ab dem Wert 50 gelten dann erhebliche Einschränkungen im privaten und öffentlichen Raum. So dürfen bei privaten Feiern dann nur noch maximal 25 Personen im Freien und zehn Menschen in Innenräumen zusammenkommen. Bei Verstößen gegen die Obergrenzen drohen Bußgelder bis zu 1.000 Euro.

Vergleich der Landkreise

Allein in Oder-Spree sind bereits sechs Menschen an oder mit Covid-19 gestorben, fast 400 sind insgesamt seit Beginn der Pandemie erkrankt. Bisher gelten 234 Personen als geheilt und 143 Fälle als aktiv.

In Frankfurt (Oder) liegt der Inzidenz-Wert am Dienstag bei 43,3. Innerhalb der vergangenen Woche kamen in der Stadt 25 neue Infektionsfälle hinzu. 122 Personen befinden sich derzeit in häuslicher Isolation.

Im Landkreis Barnim liegt der Wert bei 21,6 und in Märkisch-Oderland bei 25. Wie in Oder-Spree sind bei letztgenanntem seit Jahresbeginn sechs Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 zu beklagen. 43 Menschen sind aktuell mit dem Virus infiziert.

Brandenburg weit am besten ist die Situation mit einem Wert von 5,9 in der Uckermark.

Deutsch-Polnische Grenze bleibt offen

Durchbrochen wurde die kritische Marke allerdings im benachbarten Landkreis Słubicki in Polen. Dort liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 53,27.

Auf dem vor allem bei Deutschen beliebten Polenmarkt, gleich an der Grenze zu Frankfurt Oder, herrscht auch in dieser Woche geschäftiges Treiben. Fast alle Besucher und Verkäufer tragen Mund- und Nasenschutz. Die Maskenplicht gilt im Landkreis nicht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften, sondern auch auf Straßen, Plätzen und Märkten.

Viele der Verkäufer zeigten sich bei einer Umfrage froh, dass der Markt weiterhin geöffnet ist. Ihre größte Angst sei, dass die Grenze zu Deutschland wie im Frühjahr wieder geschlossen wird und dann die Kunden aus Deutschland wegbleiben. Eine Verkäuferin sagt: "Es ist ganz schwierig, wenn sie die Grenze oder den Basar zu machen. Hier arbeiten viele Leute."

Der polnische Außenminister Zbigniew Rau und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke haben jedoch in der vergangenen Woche versichert, dass die Grenze trotz steigender Infektionszahlen weiterhin offen bleiben soll.

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.10.2020, 16:10 Uhr

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