Corona-Risikobezirke in Berlin - Hotels und Spas in Ostbrandenburg bleiben für Berliner geöffnet

Di 06.10.20 | 18:07 Uhr | Von Marie Stumpf
Satama Hotel Scharmützelsee
Audio: Antenne Brandenburg | 06.10.2020 | Marie Stumpf | Bild: Marie Stumpf/ rbb

Berliner dürfen weiterhin in Brandenburg Urlaub machen. Das haben Gesundheitsministerin Nonnemacher und Ministerpräsident Woidke klargestellt. Als Folge heißen etwa Hotels am Scharmützelsee und in Templin wieder Gäste aus Berlin willkommen. Von Marie Stumpf

Am Montag noch hieß es im Satama Sauna Resort und Spa am Scharmützelsee in Wendisch Rietz (Oder-Spree), dass Buchungen von Berlinern aus Risikobezirken storniert werden. Am Dienstag ruderte das Ressort dann wieder zurück.

Satama und Ahorn Seehotel heißen Berliner Besucher wieder willkommen

"Wir haben uns nun an den Aussagen der Gesundheitsministerin orientiert", sagt René Kowatsch von der MeineZeit Management AG, die das Satama betreibt. "Tatsächlich hatten wir vorher auch schon ähnlich gedacht, weil es ja schwierig ist, die Berliner Bezirke Neukölln und Kreuzberg zu trennen, wenn sie durch eine Straße verbunden sind."

Auch das Ahorn Seehotel in Templin (Uckermark) wollte eigentlich die Berliner Gäste nach Bezirken sortieren, nahm das dann aber wieder zurück.

Campingplätze ebenfalls entspannt – außer im Schlaubetal

Ein ähnliches Bild bietet sich bei den Campingplätzen im Land. Allerdings gibt es hier auch Ausnahmen, wie beim Campingplatz Schervenzsee im Schlaubetal. Geschäftsführer Jörg Klofski weist Gäste aus dem Berliner Risikogebiet Mitte zurück. "Bei der Reservierung wird nachgefragt, wo sie herkommen", erklärt Klofski.

Doch ganz so streng sieht auch er es nicht. Bei spontanen Anreisen will er Gäste aus Berlin-Mitte aufnehmen, wenn sie vorher nicht in ihrer Heimat waren. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn sie eine längere Reise machen und den Campingplatz Schervenzsee als Zwischenstation nutzen.

Tagestouristen soll es im Satama keinesfalls treffen

Tagestouristen aus der Hauptstadt sollen aber auch dann noch im Satama willkommen sein, wenn Ganz-Berlin Risikogebiet wäre. Nach dem Ausweis fragen will René Kowatsch nicht: "Macht man das dann bei Baumärkten und Gaststätten auch? Ich halte das nicht für sinnvoll."

Inwieweit auch die Mitarbeiter von Hotels oder generell Pendler von einer Risikogebiet-Regelung betroffen wären, ist bisher noch unklar.

Vier Berliner Bezirke zu Risikogebiet erklärt

Am Montag hatte Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) erklärt, dass für Berliner vorerst kein Beherbergungsverbot in Brandenburg gelte. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bekräftigte dies am Dienstag in Potsdam noch einmal. Ändern soll sich diese Regelung erst, wenn Berlin als gesamte Stadt als Corona-Risikogebiet eingestuft wird. Zuvor hatte das Robert-Koch-Institut die vier Berliner Bezirke Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Tempelhof-Schöneberg zum Risikogebiet erklärt. Dort wurde innerhalb der letzten Woche die kritische Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.10.2020, 15:40 Uhr

Beitrag von Marie Stumpf

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