Hoffnungstaler Werkstätten stiften Weihnachtsfreude - XXL-Adventskranz für den Bundestag kommt aus dem Barnim

Mo 23.11.20 | 17:43 Uhr
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Weihnachtskranz der Hoffnungstaler Werkstätten für den Bundestag
Audio: Antenne Brandenburg | 23.11.2020 | John-Alexander Döring | Bild: John-Alexander Döring/rbb

Der Adventskranz für den Bundestag kommt diesmal aus Biesenthal. Gestiftet und gestaltet wird er von den Mitarbeitern der Hoffnungstaler Werkstätten. In jedem Jahr gestaltet eine Diakonische Einrichtung den Kranz für die Abgeordneten.

Gut einen Monat vor Heiligabend herrscht nicht nur in der Werkstatt des Weihnachtsmannes Hochkonjunktur, sondern auch in den Hoffnungstaler Werkstätten in Biesenthal (Landkreis Barnim) wird gewerkelt, was das Zeug hält. Dort funkelt jede Menge Weihnachtsdeko, die derzeit von insgesamt 45 Menschen mit Behinderung liebevoll auf Adventskränze und Tannenzweige gesteckt wird. Anschließend gehen sie in den Handel der Region.

In diesem Jahr gibt es aber einen ganz besonderen Abnehmer: Der Deutsche Bundestag in Berlin. Der hat die Hoffnungsthaler damit beauftragt den Adventskranz für das Foyer anzufertigen.

Zwei Meter Durchmesser und 26 Kerzen

Ralf Krause ist einer der fünf Mitarbeiter, die derzeit am Prunkstück im Gewächshaus der Abteilung Gartenbau mitwerkeln. Er durfte den Holzrahmen bemalen, auf dem der große Adventskranz angebracht ist. Nicht ohne Stolz sagte er: "Ich habe mir viel Mühe gegeben. Das ist für den Bundestag."

Auch der Bereichsleiter der Werkstätten Markus Böttcher war überrascht, als die Anfrage für den besonderen Auftrag kam. Per Telefon hat er die Vorgaben für den Kranz besprochen: es soll traditionell ein Wichernscher Adventskranz sein. "Da war eben das Gestell vorgegeben, dann der Reif mit einem Durchmesser von zwei Metern, auf dem der Kranz drauf gebunden ist, und das Grün sollte von der Nordmann-Tanne sein." Gewünscht waren zudem vier weiße - eine für jeden Advent - und 22 rote Kerzen für die Werktage bis Heiligabend.

Vom Armenhaus in den Bundestag

Der Wichernsche Adventskranz geht auf den Hamburger Theologen Johann Hinrich Wichern zurück. Dieser wollte mit dem runden Gesteck Mitte des 19. Jahrhunderts den Straßenkindern in seiner Einrichtung das Warten auf die Weihnachtszeit versüßen. Weichnern gilt darüber hinaus als Begründer der diakonischen Arbeit.

Heute übergibt die Diakonie Deutschland jedes Jahr traditionell den Adventskranz am Freitag vor dem ersten Advent an den Präsidenten des Deutschen Bundestages. Und da die Hoffnungstaler Stiftung eine Einrichtung der Diakonie ist, "wird das am Bundestag seit 2008 so gehandhabt und da reihen wir uns natürlich mit ein", sagt Bereichsleiter Böttcher.

Schwierige Situation für Menschen mit Behinderung

Insgesamt drei Arbeitstage stecken in dem XXL-Deko-Gesteck. Floristin Ina Gerpel bringt am Montagnachmittag kurz vor Fertigstellung noch die letzten Kerzen an. Und auch für sie ist der Auftrag aus den höchsten politischen Kreisen etwas Außergewöhnliches. "Es ist schon eine spannende Aufgabe, die man nicht alle Tage hat. Es hat auch echt Freude gemacht, so etwas einmal anfertigen zu dürfen."

Vor allem freu sich Ina Gerpel aber für die Menschen mit Behinderung in den Hoffnungstaler Werkstätten, die Teil dieser Aktion sind. Sie leiden derzeit besonders unter dem Alltag in Corona-Zeiten. "Für unsere Beschäftigten sind die Abstandsregeln schwierig. Auch, dass sie auf bestimmte Dinge verzichten müssen, dass sie sich nicht einfach mal umarmen oder die Hände schütteln können, ist für sie nicht ganz einfach."

Der fertige Adventskranz soll dann am kommenden Mittwoch in Berlin feierlich an die Vizepräsidentin des Bundestages Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) übergeben werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.11.2020, 16:10 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Eventuell kommt dann bei einigen Politiker die Erleuchtung.

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