Quarantänepflicht gelockert - Wenige Kontrollen an der Grenze nach Polen

Mi 28.04.21 | 17:58 Uhr | Von John-Alexander Döhring
Leere Grenzbrücke Hohenwutzen
Audio: Antenne Brandenburg | 28.04.2021 | John-Alexander Döhring | Bild: rbb/John-Alexander Döhring

Mal eben fürs Tanken oder den Friseurbesuch nach Polen fahren, das ging wegen der Corona-Verordnungen nicht mehr so einfach. Wer vollständig geimpft ist, muss nicht mehr in Quarantäne. An der Grenze bleibt es trotzdem ruhig.

Wer nicht aus familiären oder beruflichen Gründen nach Polen reist, muss sich bei der Rückkehr in eine zehntägige Quarantäne begeben. Doch seit Mittwoch gibt es Ausnahmen: für vollständig geimpfte Personen, bei denen die letzte Impfung mindestens 14 Tage zurückliegt. Am Dienstag teilte die Staatskanzlei mit, dass das brandenburgische Kabinett diese Änderung der Quarantäneverordnung beschlossen habe. Ein negativer Coronatest, der nicht älter als 48 Stunden ist, ist aber trotzdem noch für alle notwendig. Hinzu kommt ein Impfnachweis in deutscher, englischer oder französischer Sprache.

Weiterhin wenig Grenzverkehr nach Polen

In Hohenwutzen im Landkreis Märkisch-Oderland wirkte sich diese Lockerung am Mittwoch zunächst kaum auf den Grenzverkehr nach Polen aus. Romano Jarke wohnt direkt vor der Brücke, die nach Polen führt. Von seinem Küchenfenster aus, hat er einen guten Blick auf den Grenzverkehr: "Es wird nur abends schlimm, wenn die letzten zwei Polizeibeamten weg sind. Dann fahren mehr Autos rüber."

Doch auch tagsüber sind in Hohenwutzen nicht durchgehend Beamte zu sehen, die kontrollieren. Auch Renate Sperrl aus Wustrow kommt ohne Kontrolle zurück nach Deutschland. Sie ist zweimal geimpft, die letzte Impfung liegt über zwei Wochen zurück: "Ich habe mich schick machen lassen beim Frisör", sagt sie. "Weiter nichts."

Polenmarkt Hohenwutzen bleibt weiter geschlossen

Auffällig sind viele Berliner Autokennzeichen - obwohl für Menschen aus Berlin die neue Quarantäneverordnung nicht gilt. Mario Schubert aus Köpenick hat sich trotzdem auf den Weg gemacht, auch er ist zweifach geimpft. "Zigaretten holen und Tanken waren kein Problem", berichtet Schubert.

Der große Ansturm geimpfter Deutscher, die nach Polen wollen, blieb am Mittwoch aus. Die Brücke befindet sich immer noch im Dornröschenschlaf. Nicolas Gesch, Betreiber des Polenmarktes hinter der Brücke, hat keine großen Erwartungen: "Ich glaube nicht, dass sich das durch diese Änderungen merklich ändern wird. Wahrscheinlich ändert es sich erst, wenn die Impfquote deutlich zunimmt." Bis dahin haben die meisten Stände auf dem Polenmarkt auch weiter geschlossen.

Was Sie jetzt wissen müssen

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.04.2021, 16:10 Uhr

Beitrag von John-Alexander Döhring

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