Afrikanische Schweinepest - Mit Suchtrupps auf Wildschweinsuche im Ostbarnim

Do 19.08.21 | 15:08 Uhr
asp lunow
Audio: Antenne Brandenburg | 19.08.2021 | Riccardo Wittig | Bild: Riccardo Wittig/rbb

Über 250 Kilometer Schutzzaun allein in Brandenburg. Zehn Monate nach Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) wird immer noch alles getan, um sie aufzuhalten. Doch seit Ende Juli sind auch im Landkreis Barnim die ersten Fälle aufgetreten.

Die Behörden sind alarmiert. Im Barnim, nahe der Grenze zur Uckermark, starten vom Lagezentrum in Lunow täglich Suchtrupps in die Region, um an der ASP verendete Tiere aufzuspüren. Neun bestätigte Fälle von Afrikanischer Schweinepest gibt es bereits im Barnim.

Einer von zwei Suchtrupps startet gerade ins Unterholz zwischen Lunow und Neuendorf. "Jetzt alle nach rechts ausrichten", ruft Landesförster Martin Krüger. "Wenn wir Schweine finden, sind sie im Prinzip krank oder tot. Sie greifen den Menschen nicht mehr an."

Fast wie bei einer Treibjagd geht es zusammen durch unwegsames Gelände. Nicht ganz ungefährlich, aber eine Waffe hat die breite Masse nicht dabei. "Diese gefährdet immer als erstes die Menschen. Wenn wir jetzt ein krankes Schwein finden, schicke ich die Leute erst einmal in Sicherheit, geh dann zurück und erlöse es", erklärt Krüger. Denn er ist der einzige, der eine Waffe führen darf.

HNEE-Studenten unterstützen die Suche

Nach gut 20 Minuten treffen beide Suchtrupps aufeinander. Bisher noch ohne Fund! 40 Helfer beteiligen sich Mittwoch an der Aktion. Die Gruppenmitglieder von Krüger sind überwiegend Studenten der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE). Sie wollen den Landwirten helfen, so wie Sue Ropeler. "Und die können gerade nichts machen. Die können ihre Felder nicht mehr bewirtschaften und das finde ich halt unfair." Ihre Kommilitonin Caroline Meier ergänzt. "Und ich glaube, es ist mir gar nicht so bewusst, wie es meinem Lebensstil auch betrifft, was hier gerade passiert und deshalb finde ich es wichtig, dass man da mitgeht.“

Fundort per GPS markieren

Und plötzlich kommt Bewegung in die Fallwildsuche. Den Teilnehmern steckt eine unangenehme Geruchswolke in der Nase. "Wir haben gerade Aasgeruch wahrgenommen und das muss irgendwo herkommen", sagt Krüger. Und tatsächlich nur wenige Meter weiter liegt ein totes Wildschwein. Der Trupp legt einen kurzen Stopp zum Erfassen der GPS-Daten ein. "Das Schwein wird jetzt vom Landkreis beprobt, abgeholt und dann entsorgt. Das tote Schwein wird dann in eine Tierkörperbeseitigungsanlage gebracht", erklärt Förster Krüger. Insgesamt finden Martin Krüger und seiner Helfer fünf verendete Wildschweine im Wald bei Neuendorf.

Landkreis sucht Freiwillige Helfer

Übrigens: Der Landkreis Barnim ist weiterhin auf der Suche nach Menschen, die bei der Fallwildsuche im Rahmen der ASP-Bekämpfung helfen möchten. Freiwillige können sich jederzeit beim Tierseuchenkrisenstab des Landkreises melden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.08.2021, 15:40 Uhr

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