Die Zahl der Corona-Infektionen steigt brandenburgweit wieder deutlich an. Die meisten Infektionen verzeichnet am Freitag nach Cottbus der Kreis Oder-Spree mit einer Inzidenz von 106,5 Infizierten auf 100.000 Einwohner. Der Inzidenzwert überschreitet damit erstmals seit dem 11. Mai 2021 wieder den Wert von 100.

Urasche für die hohe Inzidenz in Oder-Spree seien Infektionen in Gemeinschaftseinrichtungen wie derzeit an drei Schulen und auch in der Zentralen Erstaufnahemstelle in Eisenhüttenstadt, sagte die Gesundheitsdezernentin des Landkreises, Angelika Zarling gegenüber dem rbb. Die Corona-Fälle in der Erstaufnahmestelle machen dabei etwa ein Viertel des Infektionsgeschehens in Oder-Spree aus. Um die Lage dort in den Griff zu bekommen, wird laut Landkreis gründlich getestet und isoliert.

Auch ohne die erhöhte Infektionsrate bei den Geflüchteten in der Erstaufnahmestelle, wäre die Inzidenz und damit die verschärfte Testpflicht im Kreis weit über der Marke von 35. Laut Zarling seien viele Menshen in Oder-Spree im Umgang mit den Eindämmungs-Regeln nachlässig geworden: "Ich denke daran, dass viele gerade über den Sommer - durch sinkende Zahlen - der Meinung waren, Corona ist jetzt vorbei, aber wir sehen jetzt aktuell, das die Zahlen wieder zunehmen."

Seit Beginn der Pandemie sind im Landkreis Oder-Spree insgesamt 318 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus gestorben und damit landesweit am meisten. Zarling vermutet als einen Grund für die vielen Todeszahlen den hohen Altersdurchschnitt im Landkreis: "Aber eine wirkliche Erklärung für die hohen Sterbefälle haben wir nicht, weil eine Überalterung gibt es ja im ganzen Land Brandenburg."

Die Impfquote in Oder-Spree liegt derzeit bei 53,3 Prozent vollständig Geimpfter. Für Zarling ist diese Quote nicht zufriedenstellend: "Wir wünschen uns, dass auch noch der letzte Skeptiker zu uns kommt und sich impfen lässt."

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.10.2021, 16:40 Uhr