Schwedt - Stadtverordnete sagen Sanierung der Uckermärkischen Bühnen ab

Mi 06.10.21 | 16:09 Uhr
Uckermärkische Bühnen von außen, Foto: Michel Nowak
Bild: Michel Nowak/rbb

Der geplante Umbau des Großen Hauses der Uckermärkischen Bühnen wurde von der Stadt Schwedt gestoppt. Die Fördermittelgeber konnten nicht ausreichend koordiniert werden. Nun muss neu geplant und der Spielplan wieder überarbeitet werden.

Die Uckermärkischen Bühnen in Schwedt werden nicht energetisch saniert. Die Stadtverordneten haben sich auf ihrer letzten Sondersitzung gegen das Vorhaben entschieden. Der Intendant der Bühnen, André Nicke, zeigte sich am dem rbb gegenüber enttäuscht, hat aber gleichzeitig Verständnis für die Entscheidung. "Es haben sich zu viele Probleme übereinandergeschichtet, die erstmal gelöst werden müssen." Laut Nicke sei kurz vor Beginn der Sanierungen eine vollständige Planung und die Finanzierung nicht mehr gegeben gewesen.

Lockdown, Förderung und Denkmalschutz bedingen Absage

Vor kurzem hatten die Bühnen für die Sanierung des Hauses Bundesmittel zugesagt bekommen. Zur Absage jetzt hätte neben der neuen Situation auch die Corona-Pandemie beigetragen, sagt Nicke. So habe sich die Kommunikation mit den Geldgebern während des Lockdowns als schwierig erwiesen. "Dann gab es den überraschenden Einstieg des Bundes. Und Bund sticht Land. Sofort gab es wieder Kompetenz-Gerangel und der Bau muss dafür in Bauabschnitte gegliedert werden, die örtlich und zeitlich voneinander unabhängig funktionieren." Dadurch sei die Planung teurer geworden und die Bauzeit hätte sich verlängert. Hinzu käme, dass das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt worden ist. Zusammengenommen sei so ein pünktlicher Baubeginn nicht mehr zu halten gewesen.

Das Ensemble der Uckermärkischen Bühne hätte sich allerdings mit angepassten Spielplänen und Umzugsvorbereitungen auf die Zeit der Baumaßnahmen eingestellt. Nun können die Kunstschaffenden weiterhin den Großen Saal nutzen. Nicke sagte dazu: "Das gibt uns Atemluft, auch in einer Zeit, wo wir als Theater unser Publikum wieder zurück ins Haus holen müssen, und nicht mit einer Schließung auf die Corona-Pandemie antworten." Dennoch blieben die dringenden Bedarfe zur Sanierung weiterhin bestehen.

Die neue Spielzeit in den Uckermärkischen Bühnen läuft unter dem Titel "über Mut".

Ursprünglich sollten die Uckermärkischen Bühnen für 12 Millionen Euro aufwändig saniert werden. Das 1978 als Kreiskulturhaus eröffnete Gebäude ist in einem schlechten Zustand. Bisher geplant war, die Fassaden zu sanieren und die Wärmeversorgung zu erneuern. Auch genügten die Funktionsräume des Theaters laut Stadtverwaltung nicht mehr den Anforderungen des Spielbetriebs. Im Zuge der Arbeiten sollten der Große Saal inklusive der Garderoben und Probenräume geschlossen werden. In den nicht betroffenen Gebäudeteilen im Intimen Theater, im kleinen Saal und dem Foyer sowie auf der Odertalbühne sollte der Spielbetrieb weitergeführt werden. Dadurch hätte die Bühnen während des Umbaus 50 Prozent der Besucherkapazitäten verloren.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.10.2021, 16:40 Uhr

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