Zoo Eberswalde - Namen für Wisent-Nachwuchs gesucht

Di 09.11.21 | 15:26 Uhr
  4
Archivbild: Kälber schlafen zwischen Wisente im Wisent-Reservat auf der Halbinsel Damerower Werder. (Quelle: Bernd Wüstneck/dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 09.11.2021 | Bernd Hensch | Bild: Bernd Wüstneck/dpa

Im Zoo kann ein knuffiger Neuzugang bestaunt werden, ein Wisent-Mädchen. Für das kleine und seine knapp ein Jahr alte Schwester suchen die Eberswalder jetzt passende Namen. Vorschläge sollten an den Zoo gerichtet werden.

Für ein frisch "geschlüpftes" Kälbchen und seine etwas größere Schwester sucht der Zoo Eberswalde passende Namen. Beide Tiere sind Mädchen. Das eine kam Ende August zur Welt; das andere ein Jahr zuvor. Für Zoodirektor Bernd Hensch erstaunlich, da die Wisent-Kuh so kurz hintereinander weg zwei Kälber bekommen hat und dass sie jeweils im August zur Welt kamen. Zumeist bekommen Wisente im Frühjahr ihre Kälbchen.

Alle heute existierende Wisente stammen von zwölf Urmüttern und -Vätern ab

Aber die Tierchen sind froh auf. Bei der Namenssuche bittet Hensch um die Hilfe von Zoo-Unterstützern. Es gilt dabei fast freie Auswahl, betonte er: "Also schön wäre es, wenn es einen Bezug zu Europa hätte, zu Tieren allgemein oder zu unserem wunderschönen Wald", betonte der Zoochef und erklärte weiter, dass alle auf der Welt noch existierenden Wisente von nur zwölf Tieren abstammten. "Nach dem Ersten Weltkrieg war alles fast weg." Ende der 1920er soll das letzte Wisent in freier Wildbahn abgeschossen worden. "Sie wurden dann aus verschiedenen Zoos zusammengeführt und dann wieder vermehrt. Daher stammen alle heute existierenden Wisente von den damals zwölf Übriggebliebenen - fünf Bullen und sieben Kühen -ab", unterstrich Hensch. In den 1950er Jahren wurde der Wisent wieder ausgewildert. Die größten Populationen befinden sich in Polen, Belarus und Russland.

Bullen können bis zu eine Tonne auf die Waage bringen

Übrigens: Der Wisent (Bison bonasus) ist auf der Roten Liste der bedrohten Arten von Kategorie drei (gefährdet) auf Kategorie zwei (potenziell gefährdet) heruntergestuft worden. Die Zahl der Wisente sei von 1800 (2003) auf 6200 (2019) gestiegen, so die Weltnaturschutzunion IUCN.

Mithin ist der Europäische Wisent eng mit amerikanischen Büffeln/Bisons verwandt. In europäischen Breitengraden gilt er als eins der größten Tiere überhaupt. Bullen könnten laut Hensch eine Schulterhöhe von 1,90 Meter erreichen und bringt um die 1.000 Kilo auf die Waage.

Im benachbarten Mecklenburg existieren zwei Herden in Schaugehegen

Auch auf Mecklenburgischer Seite gibt es Wisent-Nachwuchs in Gehege auf Damerower Werder bei Jabel (Mecklenburgische Seenplatte). 2021 sind dort bereits fünf Kälber geboren worden. Auf der mehr als 300 Hektar großen Halbinsel werden seit 1957 Europäische Wisente (Bison bonasus) gezüchtet und gehalten. Ein aus Niedersachsen importierte Bulle bescherte den Nachwuchssegen. Denn etwa fünf Jahre hat es dort eine Kälber-Flaute gegeben. Zwei Herden lebten dort in Schaugehegen, die Besucher sehen können.

Die Landesforst MV als Betreiber des Geheges hofft, jährlich wieder etwa sechs Tiere für europäische Zuchtprogramme abgeben zu können, wie früher. Damerow ist eines von vier Zucht-Regionalbüros in Deutschland. Zusammen mit dem WWF werden Herden in den Südkarpaten Rumäniens aufgebaut, die auf 80 000 Hektar frei leben sollen.

Sendung: Antenne Brandenburg, Antenne am Nachmittag, 09.11.2021, 14:20 Uhr

4 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 4.

    wie wäre es mit Corina und Corona ?

  2. 3.

    Maja und Mia wären zwei schöne Namen für die kleinen .

  3. 2.

    Bovini und Bonasa

  4. 1.

    Wie wär‘s denn mit Wisenta und Wisela?

Nächster Artikel