Tesla-Ansiedlung -

Das knappe Wasser in Ostbrandenburg und besonders im Bereich der Tesla-Ansiedlung lässt lokale Politiker nun handeln. Der Landrat von Märkisch-Oderland Gernot Schmidt (SPD) hat am Donnerstag eine Lösung für mögliche Engpässe in der Wasserversorgung in der Region Strausberg angekündigt. In der kommenden Woche wollen sich die Wasserverbände des Landkreises treffen, um mögliche Zulieferungen an den Wasserverband Strausberg-Erkner zu besprechen, sagte der SPD-Politiker dem rbb.
Man wolle der Landesregierung eine Lösung präsentieren, um den gordischen Knoten zu zerschlagen. "Es hilft ja nicht, dass wir uns auf den Gerichten streiten. Wir müssen Beschäftigung und Wachstum sichern und werden einen Vorschlag unterbreiten. Wir erwarten dann auch eine zügige Unterstützung durch das Landesumweltamt und keine Debatte, die dann in juristischen Spitzfindigkeiten endet", sagte Schmidt.
Wasser per Fernleitung bereitstellen
Hintergrund ist die Sorge, dass genehmigte Fördermengen im Wasserverband Strausberg-Erkner juristisch gekippt werden könnten. Damit wäre auch die Versorgungszusage für die Tesla-Autofabrik in Gefahr. Eine Lösung könnte darin bestehen, Wasser aus einem benachbarten Verbandsgebiet per Fernleitung bereitzustellen.
Seit vielen Monaten streiten Umweltverbände und Landesumweltamt vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) über genehmigte Fördermengen des Wasserverbandes Strausberg-Erkner. Dieser Rechtsstreit könnte nun eine größere Dimension annehmen als bisher angenommen. Es geht es um die Frage, ob das Umweltamt dem Wasserverband WSE erlauben durfte, am Wasserwerk Eggersdorf mehr Grundwasser aus dem Boden zu holen.
Keine Entscheidung bis Mitte Februar
Nun bestätigte eine Sprecherin des WSE dem rbb, dass auch andere Wasserwerke im Verbandsgebiet – Spitzmühle und Strausberg – in dieses Gerichtsverfahren hineingezogen werden könnten. Das Gericht habe entsprechende Informationen angefordert. Der WSE sieht damit die öffentliche Trinkwasserversorgung in der Region bedroht. Das zuständige Gericht betont allerdings, dass es keine Klageerweiterung gegeben habe: Streitgegenstand bleibe die Genehmigung für Eggersdorf. Dort fördert der Wasserverband jährlich knapp vier Millionen Kubikmeter Wasser.
Eine Entscheidung, ob und wieviel Grundwasser dort gewonnen werden darf, wird für Mitte Februar erwartet.
Sendung: Inforadio, 27.01.2022, 16 Uhr
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