Nach Ausstieg des Draisinen-Betreibers -

Die Städte Lychen, Templin (Uckermark) und Fürstenberg (Oberhavel) wollen das Land Brandenburg zur Reaktivierung des Bahnbetriebs auf der über 30 Kilometer langen Strecke Templin-Fürstenberg auffordern. Das teilten die Verantwortlichen dem rbb mit.
Chance für ÖPNV statt Demontage
Dort war der Personenverkehr bereits 1996 eingestellt worden. Kurz darauf wurde mit den Gleisen die erste Draisinen-Strecke Deutschlands in Betrieb genommen. Die Erlebnisbahn GmbH Zossen hat in den letzten elf Jahren den Draisinen-Verkehr betrieben und die Strecke nun weiterverkauft.
Bevor die Strecke vom neuen Eigentümer womöglich demontiert wird, wollen die Kommunen die Chance der Wiederaufnahme des Bahnbetriebs nicht verstreichen lassen, heißt es nach einem Treffen von Vertretern der drei Städte übereinstimmend.
Höheres Verkehrsaufkommen in der Region
Templin habe bereits gute Erfahrungen mit dem Wiederbetrieb der Regionalbahnstrecke 63 mit der sogenannten Schorfheidebahn zwischen Eberswalde (Barnim) und Templin gemacht. Es böte sich auch die Option zur Weiterführung der RB 63 bis nach Fürstenberg an.
Alle drei anerkannten Tourismus-Orte beklagen einen stark gewachsenen Verkehr in ihren Innenstädten und sehen in der Bahn eine Lösung. Neben dem Kontakt zur Landespolitik und dem Brandenburger Verkehrsministerium soll auch das Gespräch mit dem neuen Streckeneigentümer gesucht werden.
Anwohner der Region zeigten sich dem rbb gegenüber vom plötzlichen Aus für die Draisine überrascht. Sie fürchten nun, mit dem Freizeit-Angebot auch an Attraktivität für Touristen zu verlieren.
Sendung: Antenne Brandenburg, 07.03.2022, 08:30 Uhr