Viadrina-Universität und TH Wildau - Brandenburger Hochschulen stoppen vorerst Projekte mit russischen Einrichtungen

Do 03.03.22 | 22:02 Uhr
Technische Hochschule in Wildau (Quelle: dpa/Bernd Settnik)
Bild: Audio: Antenne Brandenburg | 03.03.2022 | Bärbel Lampe

Wegen des Krieges in der Ukraine werden gemeinsame Projekte der Viadrina-Universität und der TH Wildau mit russischen Unis vorerst gestoppt. Russische Studenten seien von den Maßnahmen nicht getroffen, ukrainische Wissenschaftler werden in Sicherheit gebracht.

Nach der Humboldt – Universität positionieren sich nun Hochschulen in Brandenburg zu ihrer Kooperation mit russischen Bildungseinrichtungen. Die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und die Technische Hochschule in Wildau (Landkreis Dahme-Spreewald) folgen den Empfehlungen der Wissenschaftsorganisationen in Deutschland und frieren ab sofort die institutionellen Partnerschaften mit Russland ein.

"Es gibt keine gemeinsamen Workshops oder Veranstaltungen. Es finden keiner Besuche unsererseits an der Partner-Hochschule statt", bestätigte die Präsidentin der TH Wildau, Ulrike Tippe, gegenüber dem rbb.

Russische Studenten nicht betroffen

Russische Studenten, die bereits an den Hochschulen Brandenburgs studieren, werden von den Restriktionen nicht betroffen, sagte Julia von Blumenthal, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina. "Wir müssen unsere internationale Stärke jetzt darin beweisen, dass wir unsere internationale Gemeinschaft an Studierenden auch in einer solchen kriegerischen Zeit zusammen halten."

"Ich bin berührt über die kreativität, die hilfsbereitschaft, die unfassbare Empathie unserer Hochschulen und unserer Forscher" sagte Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle. "Daran merkt man, wie eng die Wissenschaft auf die Internationalität angewiesen ist."

Wissenschaftler aus der Ukraine werden in Sicherheit gebracht

Es geht aber auch um ganz konkrete Hilfe. "Ein Kollege ist gerade auf dem Weg an die polnische-ukrainische Grenze, um eine andere Wissenschaftlerin abzuholen, die an einem Projekt arbeitet", sagte Viadrina-Präsidentin von Blumental dem rbb. Die Zusammenarbeit sei ganz intensiv und man werde Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Frankfurt in Sicherheit bringen, damit sie ihrer Arbeit nachgehen können, so von Blumental.

Auch den Studenten aus der Ukraine soll nach Angaben von beiden Hochschulen geholfen werden. Sowohl an der Hochschule in Wildau als auch an der Europa Universität Viadrina gibt es bereits Welcome Center, auch Deutsch-Sprachkurse werden dort seit Jahren für ausländische Studenten angeboten.

Doch damit geflüchtete ukrainische Studenten ihre Bildung in Brandenburg fortsetzen können, erfordert es noch zusätzliche Anstrengungen, wie die Präsidentin der TH Wildau sagte. "Wir wünschen uns möglichst unbürokratische Wege, damit wir spontan und flexibel die Anforderungen nachkommen können von den Menschen, die in unsere Region kommen", so Tippe.

Mit Material von Magdalena Dercz

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.03.2022, 18 Uhr

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