Am Lossower Burgwall - Ziegen sollen an Bahnstrecke in Frankfurt (Oder) gegen Gebüsch eingesetzt werden

Do 24.03.22 | 18:20 Uhr
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Archivbild: Burenziege bei der Landschaftspflege. (Quelle: dpa/G. Butke)
Bild: Audio: Antenne Brandenburg | 24.03.2022 | Dorett Kirmse

Eine Schäferin aus Thüringen möchte sieben Ziege an die Bahn verleihen. Diese sollen der Verbuschung am Lossower Burgwall entgegenwirken, damit wertvolle Weide entstehen und erhalten bleiben kann.

Zu viel Gebüsch am Gleis ist wegen Brandgefahr nicht gewünscht. Ist das Gelände steil oder die Pflanzen dornenreich, dann wird der Pflegeeinsatz eine harte Arbeit für die zuständigen Mitarbeiter. An der Bahnstrecke am Lossower Burgwall in Frankfurt (Oder) sollen nun deswegen Ziegen helfen, die Büsche klein zu halten.

Die Schäferin Sandra Lippert aus Thüringen wird für die sogenannte "Beweidung" des Geländes sieben Ziege an die Bahn verleihen. Geregelt wird der Ziegeneinsatz mit einem Pflegevertrag. "Das mache ich nur, wenn ich ein gutes Gefühl habe", erzählte Lippert dem rbb.

Naturschütz und Schutz für archäologische Befunde

Die Ziegen werden mit einem Wolfschutzzaun gesichert, wie die Stadt Frankfurt (Oder) mitteilte. Die Beweidung soll nicht nur der Bahnsicherheit dienen, sondern auch einen wertvollen Trockenrasen sichern, in dem in Deutschland selten und geschützte Pflanzenarten wachsen. Das Areal gehört zum 518 Hektar großen Naturschutzgebiet "Eichwald mit Tzschetzschnower Schweiz und Steiler Wand".

Zudem werde das Beweidungsprojekt Schutz für archäologische Befunde innerhalb des Lossower Burgwalls bieten, der in der Bronzezeit vor etwa 3.200 Jahren errichtet worden ist. Die dazu gehörenden Opferschächte sollen nicht mehr von Wildwuchs durchwurzelt werden.

"Ruhige" Burenziegen werden eingesetzt

Bei den Ziegen handelt sich um Burenziegen, eine Rasse, die ursprünglich aus Südafrika stammt. "Sie haben einen stämmigen Körperbau, sind ruhig vom Charakter, hütefähig und nicht so sprungfreudig", sagte Lippert dem rbb mit freudigem Ton.

Lippert habe seit drei Jahren Erfahrungen auf einem Bahngelände in Magdeburg gesammelt. Dort sollen Robinien gewachsen sein, eine Baumart mit vielen Dornen. Die Ziegen bissen und schälten die Robinien, bis die Pflanzen eingingen, wie Lippert erzählt. Ähnliche Ergebnisse werden nun am Lossower Burgwall erwartet. Derzeit werden laut Angaben der Stadt Frankfurt die finalen Vorbereitungen getroffen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.03.2022, 18 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Liebe Leute, ich habe mich geirrt. Und unterlag einer langjährigen Fehlbewertung. Weil sich die Piekser so einfach abdrücken lassen, hatte ich geschlussfolgert, dass es sich hierbei um einen Bestandteil der Rinde handelt. Tut es aber nicht. Quelle: ebenda

  2. 1.

    ",,,Robinien ... eine Baumart mit vielen Dornen"
    Nein, es handelt sich hierbei um Stacheln, Unterschied siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Dorn_(Botanik)

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