Literatur aus Ostbrandenburg - Illustratorin Kat Menschik aus dem Oderbruch veröffentlicht Buch über Tomatensorten

Die bekannte Illustratorin Kat Menschik wohnt im Oderbruch und hat für ihre Buchreihe Texte von Volker Kutscher oder Franz Kafka illustriert. Nun veröffentlicht sie ihr zweites eigenes Buch – diesmal geht es um ein beliebtes Fruchtgemüse.
Die Illustratorin Kat Menschik hat ein neues Buch ihrer Reihe Lieblingsbücher veröffentlicht. Tomaten heißt das liebevoll illustrierte Werk, denn es geht um verschiedene Tomatensorten. Es handelt sich um das zweite Buch dieser Reihe, das von der Illustratorin selbst geschrieben wurde.
Menschik lebt in einem Dorf am Rand des Oderbruchs in Märkisch-Oderland. Die 54-Jährige arbeitet unter anderem als Schmuckgestalterin, Gärtnerin und gehört zu den bekanntesten Illustratorinnen Deutschlands: Ihre Zeichnungen, Karikaturen und Grafiken sind sehr beliebt. Die Brandenburgerin wurde in Luckenwalde (Teltow-Fläming) geboren und ist seit den 90er Jahren als Zeichnerin tätig.
Ein optisches Fest
In ihrem neuen Buch zeigt Kat Menschik, dass sie eine begeisterte Gärtnerin ist. In Tomaten malt sie auf jeder Seite eine andere Sorte, von der "Adora" über die "Kaukasische Liane" bis zur "Zahnradtomate". Ein optisches Fest, das nichts weniger ist als ein Plädoyer für alte, leckere Sorten ist. Die Gartenwelt ist für Menschik vertraut: Für die Frankfurter Allgemeine Zeitung machte sie eine Cartoon-Serie, die als Buch mit dem Titel Der goldene Grubber veröffentlicht wurde.
Ihr großer Garten im Oderbruch soll sie inspiriert haben. Dabei seien die Tomaten ihr Lieblingsgemüse, wie ihr Verlag Galiani Berlin mitteilt. Die Autorin zeigt Eigenarten und Vorzüge, gibt Tipps, wie man Tomaten züchtet und zur Ernte bringt. Sie zeigt aber vor allem auch, wie man die Tomatensorten wiedererkennt.
Von Kutscher über Kafka bis Puschkin
Auch mit ihrem ersten selbst verfassten Buch, Essen essen, ging es unter anderem um Gemüse – allerdings gekocht, denn es war ein illustriertes Kochbuch. Das Verbindende ihrer Bücher ist die Lust Menschiks, sich mit den Büchern und Themen künstlerisch auseinandersetzen zu wollen.
Die Bücher, die Menschik bisher illustriert hat, waren sehr persönlich. Es ging um Werke von Volker Kutscher – dem Autor der Babylon Berlin-Romane –, Franz Kafka, Edgar Allen Poe oder Alexander Puschkin. Sie sind immer etwa 100 Seiten stark. Ihr Djamila von Tschings Aitmatov wird als die schönste Ausgabe des Klassikers – in der DDR gehörte das Buch zum Kanon – gelobt.
Menschiks Kunst ist nicht nur künstlerisch interessant, sondern sie soll auch Menschen helfen. Ende März versteigerte Kat Menschik einige ihrer Zeichnungen und bekam dafür nach eigenen Angaben mehr als 28.000 Euro. Das Geld soll an ukrainische Kriegsopfer gegangen sein. Auf Instagram, wo sie sehr populär ist, bedankte sie sich für die Unterstützung.
Sendung: Antenne Brandenburg, 21.04.2022, 14:10Uhr
Mit Material von Andreas Oppermann