Wie geht es mit der Region weiter? - Uckermärkische Bühnen Schwedt starten Gesprächs-Format "Zukunft jetzt!"

Mo 30.05.22 | 21:29 Uhr
Das Theater Uckermärkische Bühnen Schwedt. (Quelle: dpa/XAMAX)
Audio: Antenne Brandenburg | 30.05.2022 | Intendant André Nicke | Bild: dpa/XAMAX

Der Antenne Stammtisch am 16. Mai machte es deutlich: Der Gesprächsbedarf in und um Schwedt (Uckermark) zu der Zukunft der Region ist groß. Die Schwedter Öl-Raffinerie PCK, ihre enge Verflechtung mit der Stadt und der gesamten Region sowie ihre Bedeutung für ganz Ostdeutschland und Berlin ist vor dem Hintergrund eines drohenden Erdöl-Embargos gegen Russland gerade omnipräsent.

Unter dem Titel "Zukunft jetzt!" laden die Uckermärkischen Bühnen Schwedt (ubs) aus diesem Grund zum Austausch ein. Dabei soll aber nicht nur die Raffinerie im Mittelpunkt stehen.

PCK als Auslöser

"Mit dem neuen Talk-Format 'Zukunft jetzt!' kann es nicht nur um das PCK gehen", sagt ubs-Intendant André Nicke im Gespräch mit dem rbb. Die Entwicklungen rund um die Raffinerie seien zwar der Auslöser dafür, warum sich eine Region nun so intensiv mit ihrer Zukunft beschäftigen müsse. "Aber es geht wirklich um eine Transformation einer gesamten städtischen Gesellschaft und einer Region, um sie zukunftsfähig zu machen. Und nur darum kann es gehen", so Nicke.

Nicke und sein Theater wollen den Menschen vor allem eins mit der Gesprächsrunde bieten: Mut. Es gehe um Menschen, Familien, Lebensleistungen; es gehe um sozialen, kulturellen, gesellschaftlichen Reichtum; es gehe auch um die Identität einer Region und um Abhängigkeiten, die weit über die Uckermark hinausreichen.

Den in Schwedt werden 11,5 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes Brandenburg erzeugt. Um diesen Wohlstand für die Region, aber auch Brandenburg zu erhalten, müsse es Veränderungen geben, so der Intendant: "Wir müssen uns vornehmen, dass die Industrieleistung Schwedts noch steigen wird." Er beschreibt eine Zukunft, in der die Stadt in zehn Jahren bei 13 oder 15 Prozent der Wirtschaftsleistung liegt, in der 300 Menschen mehr Leben und dazu beitragen.

Jeder sei eingeladen

"Und das ist das Format, was einfach Lust auf die Zukunft wecken will", sagt Nicke und fügt an: "Aber in einem Dialog, kein Protest auf der Straße." Dafür seien die Räumlichkeiten des Theaters prädestiniert. Jeder sei eingeladen, sich einzubringen und konkrete Bedingungen zu formulieren.

So werden zu Beginn vor allem Unternehmenslenker erwartet, wie Nicke einräumt. Aber nicht nur. Zur Auftaktveranstaltung am Montag um 19 Uhr wird Schwedts Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe erwartet. "Natürlich wird die Bürgermeister für ihre Stadt Bedingungen formulieren müssen", sagt André Nicke.

Doch soll das Format allen offen stehen. "Ich wollte einen Transferpsychologen, der einfach mal die Stadt so sieht, als ob das ein Mensch ist. Dem man einfach mal rät, wie musst du dich verhalten", sagt Nicke. Aber auch junge Menschen fordert der Intendant zur Teilnahme auf. "Es gilt der Satz: 'Wenn man will, dass alles so bleibt, wie es ist, muss alles anders werden.' Und es muss bei Zeiten alles anders werden", sagt André Nicke.

Die Gesprächsrunde "Zukunft jetzt!" beginnt am 30. Mai um 19 Uhr in den ubs. Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.

Sendung: Antenne Brandenburg, Antenne am Nachmittag, 30.05.2022, 16:40 Uhr

Mit Material von Sabine Kramm

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