Vier Monate seit Kriegsbeginn - Ukraine-Hilfe Lobetal schickt weiterhin Unterstützung - trotz rückläufiger Spenden

Fr 24.06.22 | 16:55 Uhr
Freiwillige Helfer nehmen am 05.03.2022 am Humboldt Forum Spenden an. (Quelle: dpa/Fabian Sommer)
Audio: Antenne Brandenburg | 24.06.2022 | Eva Kirchner-Rätsch | Bild: dpa/Fabian Sommer

Noch immer leiden die Menschen in der Ukraine unter dem anhaltenden Krieg. Um den Opfern zu Helfen, arbeiten auch in Brandenburg die Vereine wie in Lobetal unermüdlich weiter. Doch die Bedingungen werden mit sinkender Spendenbereitschaft schwieriger.

Vor nunmehr vier Monate hat mit dem Einmarsch der russischen Truppen der Krieg in der Ukraine begonnen. Damit einher gehen seitdem Not und Leid von Millionen Menschen. In Brandenburg löste der Überfall zu Beginn eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft aus. So auch bei der Ukraine-Hilfe in Lobetal bei Bernau (Barnim).

Vereinsleiterin: Lebensmittel werden vor Ort gebraucht

In den Räumen des Vereins stapeln sich auch vier Monate nach Kriegsbeginn die Kartons. Täglich helfen bis zu 15 Freiwillige. Aktuell wird Kleidung sortiert und verpackt. In einem der anderen Räume werden kleine Lebensmittelpäckchen vorbereitet. "Von allem, was wir haben, kommt etwas rein", erklärt Elisabeth Kunze, die Leiterin der Ukraine-Hilfe. "Dazu gehören Fisch- und Fleischbüchsen. Vielleicht auch Scheiblettenkäse - also Sachen, die sich lange halten: Reis, Nudeln und Zucker."

Denn Lebensmittel werden im Moment wieder verstärkt benötigt. Das weiß die 64-Jährige aus zahlreichen Telefonaten mit den Menschen direkt in der Ukraine. Seit Jahren pflegt Elisabeth Kunze enge Kontakte. "Wir kriegen Hilferufe von vielen unserer Partner, mit denen wir schon lange zusammenarbeiten. Sie versuchen gerade die Flüchtlinge und die Bevölkerung zu versorgen."

Elisabeth Kunze und Viktoria Tetera von der Ukraine-Hilfe in LobetalElisabeth Kunze und Viktoria Tetera von der Ukraine-Hilfe Lobetal

Spendenbereitschaft ist rückläufig

Doch trotz der Not ist die Spendenbereitschaft und auch die Bereitschaft, den Verein ehrenamtlich zu unterstützen, in den letzten Wochen leicht zurückgegangen. Längst sind es nicht mehr so viel Helfer wie vor vier Monaten. Umso mehr hilft die Unterstützung derer, die jetzt da sind. Das sind inzwischen auch viele Ukrainer, wie Viktoria Tetera. Sie kümmert sich um die Buchhaltung. "Ich freue mich, dass ich helfen kann." Für die 35-Jährige ist diese Arbeit wichtig und eine Ablenkung von dem, was sie täglich aus ihrer Heimat erfährt. "Meiner Mama geht es gut, aber sie ist sehr nervös. Meinen Großeltern geht es nicht gut."

Seit März lebt die gelernte Buchhalterin mit ihrem Mann und der Tochter in Lobetal. Vereinsleiterin Elisabeth Kunze ist froh, dass Viktoria den Verein unterstützt. "Gerade in der ersten Zeit, wo wir viele Papiere für die ganzen LKW bearbeiten mussten, hat sie uns großartig unterstützt und mitgeholfen."

Hilfe für Helfer weiter nötig

Und so ist die Ukraine-Hilfe in Lobetal nach wie vor auf freiwillige Helfer und vor allem Spenden angewiesen. Haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, Verbandsmaterial, Betten, Bettzeug und auch Spiel- oder Bastelmaterial für Kinder sind willkommen. Denn nur so können auch weiterhin Transporte in die Ukraine geschickt werden, wo die Hilfe dringend gebraucht werde.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.06.2022, 15:10 Uhr

Mit Material von Eva Kirchner-Rätsch

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