Angebote trotz Sperrung - Der Sommer am Helenesee wird anders als geplant

Do 14.07.22 | 18:40 Uhr
  7
Blick über den Helenesee. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 14.07.2022 | Magdalena Dercz | Bild: dpa/Patrick Pleul

Ein erfrischender Sprung ins kühle Nass bleibt in der Helene auch in diesem Jahr aus. Das führt zu Unzufriedenheit. Der Pächter möchte nun mit alternativen Angeboten wenigstens für etwas Leben auf dem Gelände sorgen.

Auch in den kommenden Tagen präsentiert sich das Wetter wieder mit steigenden Temperaturen. Was liegt da näher, als sich in den vielen Seen und an den unzähligen Badestellen eine Abkühlung zu verschaffen – vor allem jetzt in der Ferienzeit?

Doch während die Menschen in und um Frankfurt (Oder) in der Vergangenheit dafür oftmals den beliebten Helenesee genutzt hatten, bleibt das Gewässer weiterhin für den Badespaß gesperrt. Der Grund: Nach Erdrutschen im März in dem ehemaligen und gefluteten Tagebau-Loch waren die Badestrände am West- und Nordufer gesperrt worden. Eine Entscheidung, die brutal für Pächter Daniel Grabow ist, wie er sagt.

Enttäuschung über Festivalabsage

"Das ist schon eine dramatische Situation für uns", sagt Grabow im Gespräch mit dem rbb. Er hatte für die Sommersaison 2022 wenigstens auf das Helene-Beach-Festival gesetzt, um wenigstens über die Runden zu kommen. "Das war natürlich einer der kleinen Überlebensanker für uns am See."

Unter anderem wegen Sicherheitsbedenken hatten die Veranstalter nach zwei Jahren Corona-Zwangspause auch in diesem Jahr wieder das beliebte Musikfestival absagen müssen. Für Grabow steht fest, dass das nicht die einzigen Beweggründe waren.

Seiner Meinung nach sind auch die hohen Gagen, die vor längerem ausgehandelt worden seien, und der Preisdruck, der derzeit generell am Markt zu spüren sei, weitere Faktoren, die die Veranstalter zu ihrer Entscheidung veranlassten. Es sei nicht mehr wirtschaftlich gewesen, glaubt der Pächter und ergänzt: "Die Ukraine-Krise lässt die Leute auch nicht gerade jetzt das Portemonnaie locker öffnen."

Ideen aufgegriffen

Hohe Eintrittspreise, um das alles zu kompensieren, hätte nach Ansicht des Pächters den Menschen in Zeiten steigender Lebensunterhaltungskosten nicht zugemutet werden können. Zumal die Betreiber selbst mit den geplanten Pools zur Abkühlung nicht garantieren wollten, dass nicht doch der ein oder andere in den See springt.

Doch die Idee mit den aufgestellten Pools hat wohl auch Daniel Grabow überzeugt. Auch er möchte in den kommenden Tagen auf seinem gepachteten Gelände welche aufstellen, um wenigstens ein paar Menschen an den See zu locken. Zudem soll es Möglichkeiten zum Tennisspielen geben und Gäste durch vergünstige Übernachtungsangebote angelockt werden.

Unzufriedenheit wegen Verzögerungen

Für Dauercamperin Karin Biermann wird es aber Zeit, dass dauerhafte Lösungen für den Helenesee gefunden werden. "Dass man ungeduldig ist, ist normal. Aber anderseits sollten, wenn Sanierungen notwendig sind, die schnellstmöglich geschehen", sagt sie.

Zwischenzeitlich habe sie sich "ein klein wenig veralbert" gefühlt, weil nichts geschehen sei. "Man hat angefangen mit Bohrungen. Das ist schiefgelaufen", so Biermann. Mittlerweile heißt es vom zuständigen Landesbergbauamt (LBGR), dass die notwendigen Untersuchungen erst Ende 2022 abgeschlossen sein werden. Ursprünglich sollte das bis Mai geschehen.

So müssen sich die Besucher weiter gedulden. Für diesen Sommer und die kommenden heißen Tage bleibt der Helenesse für den Badespaß gesperrt.

Sendung: Antenne Brandenburg, Antenne am Nachmittag, 14.07.2022, 16:40 Uhr

Mit Material von Magdalena Dercz

 

7 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 7.

    Es sollte natürlich Brieskow-Finkenheerd heißen im letzten Post.
    Es gibt doch sicher eine Lokalredaktion des rbb, welche einfach mal bei gutem Badewetter um die ganze Helene herumwandern kann und einfach mal beobachten kann, was wirklich los ist vor Ort. Das Titelbild vom leeren Hauptstrand gibt mit Sicherheit nicht die Gesamtsituation an allen Ufern wider.

  2. 6.

    Also beim letzten Besuch am Helenesee hatte ich nicht den Eindruck, daß sich die Menschen am Baden hindern lassen. Ihr Blick ist hier sehr verengt auf den wirklich abgesperrten kleinen Bereich um den Hauptstrand der Frankfurter Seite der Helene. Die Helene hat aber wesentlich mehr potentielle Badestellen, vorallem auch auf der Seite Richtung Briesen-Finkenheerd, an denen außer den schon immer bekannten Warnschildern keinerlei Absperrung ist.

  3. 5.

    Bleiben Sie ruhig in Ihrer Wohnung, Rutschungsgefahr besteht sicher nicht.
    Ggf. stellen Sie irgendwann fest das es mehr Möglichkeiten gibt Urlaub zu machen.

  4. 4.

    Schön alles den Menschen verbieten.
    Was Ihrer Meinung darf man dann noch?
    Wir kommen hierher viele Jahre mit Übernachtung was ja auch Einnahmen bedeuten und sollen wir jetzt alle in unseren Wohnungen bleiben oder was?

  5. 3.

    Jetzt gibt man dem Festival einen anderen Namen und hofft das man dem Problem entgeht was ja sowieso da ist. Wer hier glaubt das ein Bauzaun Tagesgäste und Dauercamper vom Baden abhält, sollte sich vor Ort mal ein Bild machen.

  6. 2.

    "Für Dauercamperin Karin Biermann wird es aber Zeit, dass dauerhafte Lösungen für den Helenesee gefunden werden. "Dass man ungeduldig ist, ist normal. Aber anderseits sollten, wenn Sanierungen notwendig sind, die schnellstmöglich geschehen", sagt sie."

    Hm, ob man dafür derzeit Energieressourcen aufbringen sollte ist schon fraglich. Sicher droht die nächste Hitzewelle, aber bei steigenden Gas- und Benzin/Dieselpreisen sollte man wohl kaum diese zum "schnellstmöglichen" Sanieren eines Sees aufwenden, nur damit Dauercamper und Tagesgäste darin wieder baden dürfen.

  7. 1.

    Ich glaube man hat nichts begriffen!? Die Menschen gehen nicht in den Pools baden sondern im See! Das nicht vereinzelt sondern es wird zu einer Massenerscheinung. Das auf dem Gelände und an jenen Stellen die ohnehin schon gesperrt waren.

    Schuld sind die Werbestrategen des Pächters, der genau in jener Zeit des Festivals eine Veranstaltung mit ähnlichen Charakter plant. So lockt man nur noch mehr Menschen an den gesperrten See die versuchen in diesem Baden zu gehen. Schon jetzt hat man extrem am Helenesee und Katja mit Müll zu kämpfen.

    Auch hat man offenbar den Wassermangel von dem auch der See massiv betroffen ist nicht begriffen. Den Menschen privat das füllen von Pools verbieten, aber hier wird das offenbar nicht untersagt. Zumal anderes als im privaten Bereich die Wasserqualität nicht sicherzustellen ist. Man kann nur noch mit den Kopf schütteln...

Nächster Artikel