31. Internationales Landschaftspleinair - Künstlerinnen und Künstler lassen sich in Schwedt vom Wasser inspirieren

Mo 25.07.22 | 16:38 Uhr
Blick von einem Hügel am Stolper Turm am Rande des Nationalparks Unteres Odertal auf die Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße im Juli 2020. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 25.07.2022 | Riccardo Wittig | Bild: dpa/Patrick Pleul

Unter dem Titel "Wasser in der Aue" beschäftigten sich Maler und Grafiker mit der Schönheit der uckermärkischen Natur. Zum 31. Mal findet die Veranstaltung statt - und erinnert in diesem Jahr an das Oderhochwasser vor 25 Jahren.

Zum 31. Mal hat der Schwedter Kunstverein zum internationalen Landschaftspleinair in die Uckermark geladen. Unter dem Titel "Wasser in der Aue" beschäftigen sich Künstlerinnen und Künstler zwei Wochen lang mit der regionalen Umwelt. Der Titel ist an das Oderhochwasser vor 25 Jahren angelehnt. Um sich damit auseinanderzusetzen, arbeiten die Teilnehmer in der freien Natur oder in den Räumen des alten Gerberspeichers.

Die Landschaft als Motiv

In dem alten Gebäude arbeiten zum Beispiel Agnieszka Pakuła und Michaeł Kossut. Wo früher der Rohtabak gelagert wurde, arbeiten die beiden Künstler aus Warschau derzeit an ihrer Installation über die Unterwasserwelt der Oder. "Alles ist inspiriert von dem, was wir hier vorfinden - von der Landschaft, von Schwedt", sagt Pakuła. In ihrer Installation spiegele sich die Umwelt, aber auch der Klimawandel wider, erklärt sie.

Das Künstlertreffen hat sich in der Szene einen Namen gemacht. Mehr als 80 Künstler bewerben sich mittlerweile jedes Jahr um eine Teilnahme. Nach der Premiere 1992 war zunächst die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark "Unteres Odertal" Träger. Nach dem 13. Landschaftspleinair schloss Schwedt ihre städtische Galerie und übergab die Verantwortung dem Kunstverein. Seit 30 Jahren steht aber Schwedt und ihre Region als zentraler Bezugspunkt fest.

"Das ist was ganz Besonderes"

In diesem Jahr sind elf Maler und Grafiker beim internationalen Landschaftspleinair dabei und widmen sich der Region. Einer von ihnen ist Philipp Hiller aus Hessen. Mit seiner Staffelei hat es ihn mitten in den Nationalpark gezogen. "Das ist was ganz Besonderes. Gestern habe ich einen Eisvogel gesehen – und das ist genau mein Ding“, sagt er. Schwungvoll arbeitet er mit dem Pinsel den Horizont heraus. Versucht, die Schönheit der Natur auf die Leinwand zu bringen.

Philipp Hiller aus Hessen ist vom Landschaftspleinair begeistert.

Einen ersten Blick darauf versucht Susanne Hoppe vom Kunstverein zu erhaschen. Sie schaut hin und wieder über die sich langsam entwickelten Arbeiten. "Anfangs hat man immer ein bisschen Angst, dass vielleicht nicht genügend zu Stande kommt", sagt sie. Denn auch in diesem Jahr sollen die Ergebnisse des Landschaftspleinair am Ende in einer Vernissage der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Und obwohl einige Künstler ihre Arbeiten während der Schaffensphase unter Verschluss halten würden, seien die Ausstellungen bislang immer geglückt.

Bunte Mischung

Für Philipp Hiller auch nicht verwunderlich. Er ist bereits vom Landschaftspleinair begeistert: "Das Team ist schön bunt gemischt, verschiedene Altersstufen, verschiedene Nationalitäten", sagt er. Alle Künstlerinnen und Künstler seien im Austausch und kämen gut miteinander aus. "Deswegen wollte ich hier unbedingt mitmachen, weil ich auch immer gespannt bin, wie andere arbeiten", so Hiller zu seiner ersten Teilnahme.

Zum ersten Mal mit dabei ist die Chinesin Jiaying Wu. Vor acht Jahren ist sie nach Berlin gekommen und in Schwedt nun von der Wasser-Landschaft inspiriert. "Bevor ich es mache, muss ich gucken, wie die Strömung des Wassers treibt", sagt sie. Jeden Tag ist sie auf dem Deich und an der Oder unterwegs. Ihre schwarz-weißen Strukturen entstehen auf Reispapier. "Dann warte ich einen Moment, dass ich das Papier mit Tusche ins Wasser legen kann", sagt Jiaying über ihren Schaffensprozess.

Die Ergebnisse der Künstlerinnen und Künstler können am Freitag ab 19 Uhr auf der Vernissage im Schwedter Gerberspeicher betrachtet werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, Antenne am Nachmittag, 25.07.2022, 14:40 Uhr

Mit Material von Riccardo Wittig

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