Geflüchtete aus der Ukraine - Ukrainische Mitarbeiterinnen dürfen in Ostbrandenburg bleiben

Fr 15.07.22 | 18:46 Uhr
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Ukrainische Gefluechtete beim Ausfuellen von Unterlagen bei der Jobberatung am 14.04.2022 in Köln. (Quelle: dpa/Jens Krick)
Audio: Antenne Brandenburg | 15.07.2022 | Martina Rolke | Bild: dpa/Jens Krick

Sechs geflüchtete Ukrainerinnen fanden Arbeit und ein Zuhause in Frankfurt (Oder) und durften sich trotzdem in der Stadt nicht anmelden. Fast hätten sie nach Thüringen ziehen müssen, doch am Ende half ein Ostbrandenburger Landkreis.

Der Geflügelproduzent Plukon in Storkow (Landkreis Oder-Spree) hatte Geflüchtete aus der Ukraine einen Arbeitsplatz und Betriebswohnungen in Frankfurt organisiert. Doch am vergangenen Montag hieß es: Die neuen sechs Ukrainerinnen sollten sich plötzlich in Thüringen anmelden, wie Plunkon-Geschäftsführer Peter Schenk dem rbb sagte. Die Stadt Frankfurt wolle keine Aufnahme mehr zulassen.

Die betroffenen Ukrainerinnen wurden direkt an die Zentrale Ausländerbehörde nach Eisenhüttenstadt verwiesen. Und dort wiederum hieß es – alle neuen Mitarbeiterinnen der Storkower Firma müssen sofort nach Suhl in Thüringen umziehen.

Freiwillige Aufnahme sei möglich

Stefanie Münch von der Plukon-Personalabteilung versuchte, Auskunft bei der Ausländerbehörde in Frankfurt zu erhalten: "Ich habe die Situation geschildert, dass alle eine Wohnung und einen Arbeitsplatz haben", sagte Münch dem rbb. "Sie haben mir dreimal gesagt, dass es keine freien Plätze gäbe und sie nicht in Frankfurt bleiben können."

Die Zentrale Ausländerbehörde teilte dem rbb allerdings mit, dass eine freiwillige Aufnahme der Ukrainerinnen durch die Stadt Frankfurt durchaus möglich sei, auch über das Soll hinaus. Doch laut dem zuständigen Bürgermeister Claus Junghanns habe man nicht genug Kapazitäten dazu. "Da wir aber schon deutlich mehr Menschen aufgenommen haben, als wir durch den Verteilungsschlüssel aufnehmen mussten, sind unsere Möglichkeiten tatsächlich erschöpft", sagte Junghans im Gespräch mit dem rbb.

Doch nach Informationen des rbb werden die Ukrainerinnen nicht nach Thüringen ziehen müssen. Denn der Landkreis Oder-Spree soll die Frauen freiwillig aufnehmen, auch wenn nach Angaben der Kreisverwaltung das Soll dort eigentlich erfüllt sei. Damit werden sie wohl zwar nicht in Frankfurt bleiben, jedoch für den Storkower Geflügelproduzenten arbeiten können.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.07.2022, 16 Uhr

Mit Material von Martina Rolke und Samantha Klug

2 Kommentare

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  1. 2.

    Nur eines der vielen Probleme in Deutschland, bescheuerte und sinnlose Bürokratie.
    Denken bei Verwaltungen und Handeln nach Verstand sind nicht möglich.

  2. 1.

    Frankfurt (Oder) verliert seit Jahrzehnten Einwohner (mich z. B. im Jahre 2002). Häufig, weil es keine Arbeit gibt. Jetzt hat man also Leute, die einen Job und eine Wohnung haben, Steuern und Sozialabgaben zahlen, und die will man wieder loswerden?

    Wird wohl auch unter Wilke II. nicht besser...

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