Erntezeit -
Das trockene, heiße und vor allem sonnige Wetter der vergangenen Wochen und Monate hat auch dem Obst in Ostbrandenburg zu schaffen gemacht. Durch Sonnenbrand wird beispielsweise eine 20 bis 30 Prozent geringere Apfelernte für dieses Jahr erwartet, wie Obstbauer Wilhelm Herzberg aus Markendorf bei Frankfurt (Oder) berichtet. Dabei sei das Jahr bisher eigentlich ein ertragsreiches gewesen. "Die hohen Erträge sind auch eigentlich da – ob das jetzt bei der Pflaume ist, bei Sauerkirsche, bei Süßkirsche oder Apfel", sagt er.
Bis zu 600 Tonnen Äpfel
Nur halt der Ausfall beim Apfel sei problematisch. Jährlich erntet Herzberg bis zu 600 Tonnen Äpfel rund um Frankfurt, wie der Obstbauer berichtet. Rund zehn Prozent werden zu Saft verarbeitet. Wegen den reichlichen Sonnenstunden in diesem Sommer müsse nun jedoch die Mostsaison früher starten.
Das berichtet auch Peter Skottki von der Mosterei in Buckow bei Beeskow (Oder-Spree). In diesem Jahr öffnet er zwei Wochen früher als sonst. Das sei eine Abwägungsentscheidung. Denn zu früh, könne auch nicht begonnen werden, erklärt Skottki: "Wenn wir zu zeitig anfangen, dann ist der Apfel eigentlich noch nicht so gut, dass man ihn wirklich genießen kann." Dann würde auch der gewonnene Saft nicht wirklich gut schmecken.
Birnen ebenfalls frühreif
Skottki geht davon aus, dass insbesondere Kleingärtner mit frühreifem Obst kommen werden. "Aber nicht, dass man hier einen halben Tag stehen muss", sagt er. Seiner Meinung nach haben die Obstbaumbestände sowieso in der Region abgenommen. "Bei den Bauern, wo früher die Obstbäume standen, da steht heute das Eigenheim vom Enkel. Die Bäume sind nicht mehr da", sagt er.
Neben den Äpfeln betreffe das auch die Birnen. Auch sie seien unter der anhaltenden Sonneneinstrahlung allmählich reif. Anfang September soll daher ebenfalls ein Annahmetag in der Mosterei angeboten werden.
Sendung: Antenne Brandenburg, Nachrichten, 22.08.2022
Mit Material von Sabine Tzitschke