Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Stettin - Bundesverwaltungsgericht: Lärmschutzwand in Angermünde darf gebaut werden

Do 08.09.22 | 14:13 Uhr
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Archivbild: Der Bahnhof Angermünde. (Quelle: dpa/B. Settnik)
Audio: Antenne Brandenburg | 08.09.2022 | Frederik Bewer | Bild: dpa/B. Settnik

Leipzig hat entschieden: Der Lärmschutz an der Bahnstrecke in Angermünde kann errichtet werden. Bürgermeister Bewer begrüßte die Entscheidung der Leipziger Richter.

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat entschieden, dass die Lärmschutzwand entlang der Bahntrasse in Angermünde (Landkreis Uckermark) wie geplant gebaut werden darf. Ein Privatmann hatte gegen den Bau geklagt. Das Gericht hat nun die Klage abgewiesen. Die zwischen zwei und sechs Meter hohe Lärmschutzwand wurde wegen des Ausbaus der Bahntrasse Berlin-Stettin geplant.

Der Kläger wollte auf aktiven Lärmschutz verzichten, weil die Wand die Belichtung, Belüftung und Besonnung verschlechtern soll, hieß es in der Klage. Er rügte die "Einmauerungswirkung" und sah die Kosten außer Verhältnis zum Nutzen. Die Landschaft und Stadtwild seien beeinträchtigt, so der Kläger.

Bürgermeister verteidigt Lärmschutzwand

Der Bürgermeister von Angermünde, Frederik Bewer (parteilos) begrüßte die Gerichtsentscheidung. Der Kläger sei kein Angermünder gewesen, habe aber ein Objekt an der Bahntrasse, sagte Bewer dem rbb. Die Stadtverordneten von Angermünde hätten sich gegen eine eigene Klage entschieden, "weil wir den Lärmschutz für die Bürgerinnen und Bürger als sehr wichtig erachten".

Die Lärmschutzwand sei eine optische Veränderung, gab Bewer zu. Es sei aber technisch nicht möglich gewesen, sie anders zu bauen. Man habe sich von der Bahn beraten lassen. "Durchsichtige Lärmschutzwände erreichen nicht die notwendige Lärmschutzwerte", sagte der Bürgermeister dem rbb. "Ich habe mich auch viel mit der Bahn unterhalten. Sie bauen nicht Lärmschutzwände, um Städte zu zerteilen." Technische Anforderungen müssten eingehalten werden.

Bahnstreckenausbau soll 2025 fertig werden

Seit Ende November vergangenen Jahres wird entlang der Bahnstrecke Berlin-Stettin gebaut. Der Ausbau soll 2025 fertiggestellt sein. Nach Fertigstellung der jetzigen Bauarbeiten sollen zwei Linien nach Stettin verkehren. So wird der neugeschaffene RE9 Berlin und Stettin verbinden und der RB66 zwischen Angermünde und Stettin. Geschwindigkeiten bis 160 Stundenkilometer sollen möglich werden. Züge – auch Güterzüge – sollen öfter fahren.

Sendung: Antenne Brandenburg, 08.09.2022, 14 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Muss jetzt auch noch eine Wildbrücke gebaut werden? Schließlich ist ja das Stadtwild beeinträchtigt ;-)

  2. 1.

    So sehr diese Lärmschutzwände den ein oder anderen Bürger vor zu viel Lärm schützen mögen aber ich kann den Kläger verstehen und finde ansonsten die heutigen Lösungen der Lärmminderung die Bahnhöfe , Orte und Strecken zerschneiden und einen einfach nur ringsrum einmauern eine absolute Zumutung !!

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