Słubice - Agnieszka Bronczyk übernimmt Leitung des Collegium Polonicums

Do 01.12.22 | 13:46 Uhr
Symbolbild:Das Collegium Polonicum liegt unmittelbar am deutsch-polnischen Grenzfluss Oder.(Quelle:dpa/P.Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 01.12.2022 | Jonas Metzner | Bild: dpa/P.Pleul

Der langjärhige Direktor des Collegium Polonicums im polnischen Slubice geht in Rente. Nach 28 Jahren wird Krzysztof Wojciechowski von der Polin Agnieska Bronczyk abgelöst.

Am Donnerstag übernimmt Agnieszka Bronczyk die Leitungsstelle des Collegium Polonicums in Słubice von dem langjährigen Verwaltungsdirektors Krzysztof Wojciechowski, der nun in den Ruhestand geht. 28 Jahre war Wojciechowski Direktor des Collegiums, welches ein Zusammenschluss der Adam-Mickiewicz-Universität Posen und der Frankfurter (Oder) Viadrina Universität ist.

Die gebürtige Polin Bronczyk besuchte laut Angaben des Collegiums im frühen Alter das Karl-Liebknecht-Gymnasium in Frankfurt (Oder) und studierte später an der Viadrina Universität. Im Anschluss war sie zehn Jahre lang stellvertretende Direktorin des Polonicums und arbeite an der Seite von Wojciechowski.

Bronczyk sehe neue Stelle als Herausvorderung

Bronczyk blicke mit gemischten Gefühlen auf ihren ersten Tag als neue Leiterin des Collegiums und spüre "ein bisschen Herausforderung, ein bisschen Angst und ein bisschen Freude“, sagte sie dem rbb.

Aktuell studieren etwa 400 Studenten an dem Collegium Polonicum, doch Bronczyk sehe auch den Wert des Collegiums als "Konferenzzentrum und Begegnungsort". Im Jahr sollen dort 100 bis 150 Veranstaltungen stattfinden, unter anderem Konferenzen und Theateraufführung, so Bronczyk.

Wojciechowski sehe Veränderungen in seiner Zeit als Wunder

Wojciechowski war unter anderem bekannt für seine Idee für das Wikipedia-Denkmal in Słubice. Er bekam die Europa-Urkunde und wurde mit dem silbernen Verdienstkreuz Polens ausgezeichnet.

Wojciechowski beschrieb die Veränderungen der vergangenen Jahrzehntente als "drei Wunder“. Das erste Wunder sei die Überwindung des Wirtschaftsgefälles denn "die Bürger auf beiden Seiten leben ungefähr auf demselben materiellen Niveau", sagte Wojciechowski. Zweitens gebe es heute die Freiheit des Denkens, der Rede und der Diskussion.

Zuletzt hätte es auch ein anthropologisches Wunder gegeben, denn "früher konnte man auf den ersten Blick sehen, wer ein Deutscher und wer ein Pole war. Heute, insbesondere in Bezug auf junge Menschen, ist das nicht mehr möglich", sagte der ehemalige Leiter des Collegiums.

Wojiechowski freue sich nun darauf, mehr Zeit für das Schreiben zu haben und möchte sein Projekt "My Life“ fortsetzen. Am Donnerstag findet die Verabschiedung vom Wojiechowski im Collegium Polonicum statt, mit Gästen die ihn in seiner Berufslaufbahn begleitet hätten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.12.22, 16 Uhr

 

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