Immanuel Klinikum Rüdersdorf - Neuer Studiengang soll Forschung zu medizinischer Versorgung vorantreiben

Fr 02.12.22 | 12:46 Uhr
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Symbolbild:Studierende sitzen in einem Hörsaal.(Quelle:dpa/T.Koehler)
Audio: Antenne Brandenburg | 02.12.2022 | Philipp Gerstner | Bild: dpa/T.Koehler

Am Immanuel Klinikum in Rüdersdorf werden im Rahmen eines Studiengangs Probleme der ambulanten und pflegerischen Versorgung erforscht. Es geht vor allem darum, die medizinische Versorung im ländlichen Raum zu verbessern.

Ein neuer Studiengang am Immanuel Klinikum in Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) soll die Versorgungsforschung im Land Brandenburg vorantreiben. In den kommenden zwei Jahren sollen Studenten sich mit dem medizinischen Angebot in ländlichen Regionen beschäftigen – wie es verbessert und angepasst werden kann.

Angeboten wird das Studium von der medizinischen Hochschule Brandenburg. Die Hochschule habe sich auf die Versorgungsforschung im eigenen Flächenland spezialisiert, sagte der Präsident der Hochschule, Professor Hans-Uwe Simon, dem rbb. Mit der gesammelten Expertise könne die Hochschule den Studierenden ein umfangreiches Angebot bieten.

Klinikum wäre einzigarte Umgebung

Durch die Zusammenarbeit mit deutschlandweit und international bekannten Persönlichkeiten, die in diesem Gebiet arbeiten, habe man eine "einzigartige Umgebung, die wir unseren Studierenden anbieten können", so Simon. Das Zentrum für Versorgungsforschung, welches interdisziplinär arbeitet, soll den Raum und die Möglichkeiten bieten, die Versorgungsforschung voranzutreiben.

Es soll bei dem Studiengang vor allem darum gehen, das Gesundheitssystem als Ganzes zu verstehen und mit umfänglichem Wissen aktuelle Probleme der medizinischen Versorgung zu lösen, sagte Simon.

Es fehlen Menschen, die eine Vogelperspektive einnehmen

Professor Dawid Pieper, Leiter des Studiengangs, sehe viele Probleme mit der geringen Anzahl von Kliniken und der ambulanten und pflegerischen Versorgung und hoffe mit dem Studiengang Lösungen zu finden und zu gestalten.

Doch Lösungen würden oftmals nicht nur aus einem Fachbereich stammen, sondern müssten sektorübergreifend geschaffen werden, so der Professor. "Es fehlt ganz häufig jemand, der so eine Art Vogelperspektive einnimmt", und das sei einer der Hauptaufgaben der Versorgungsforschung, sagte Pieper dem rbb. Der Studiengang soll genau diese Menschen ausbilden.

Man wolle Menschen erleichtern, gesund zu leben

Dies zog auch Tuja Pagels aus Teltow (Teltow-Fläming) an das Immanuel Klinikum. Brandenburg habe viele unterschiedliche ländliche Bereiche und Pagels fände es "interessant, die eigene Region besser kennenzulernen". Vor allem ginge es der 23-jährigen Studentin darum, "was man machen kann, um es den Menschen zu erleichtern, gesund dort zu leben".

Die Forschung soll sich dennoch nicht nur auf Brandenburg beziehen, sondern auf ganz Deutschland. Die Studierenden lernen in Teilzeit - drei Wochen pro Semester sind sie im Uniklinikum Rüdersdorf, die anderen Kurse finden online statt.

Ausgebildete Versorgungsforscher können nach dem Studium im eigenen Institut bleiben, haben aber auch die Möglichkeit, bei Krankenkassen zu arbeiten oder überall da, wo Versorgung mitgestaltet wird. Die Studentin Pagels sehe ihre Karriere im Gesundheitsministerium. Obwohl sie hofft, auch in der Praxis zu arbeiten, finde sie es wichtig, die Hintergründe der Wissenschaft zu kennen und später dieses Wissen in die Praxis überführen zu können.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.12.22, 14:42 Uhr

Mit Material von Philipp Gerstner

1 Kommentar

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  1. 1.

    Für das Klinikum sicher wichtig und richtig - Studiengang Versorgungsforschung.
    Aber leider kommen durch solch Werbungen, meiner Meinung nach, auch der Mangel an Handwerk, Pflege, Dienstleistung im Konkreten/Direkten zustande.

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