Oder-Spree - Erkner stoppt Wohnungsbau-Projekt wegen hoher Baukosten

Di 07.02.23 | 16:20 Uhr
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Ein Gerüst steht an einem Neubau für Wohnungen. (Bild: dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 07.02.2023 | Susanne Branding von der WEG | Bild: dpa

Wohnungsunternehmen stoppen Neubauprojekte in Oder-Spree - so die Wohnungsgesellschaft Erkner (WGE). In der Gartenstraße sollten 24 Wohnungen in zwei Häusern entstehen. Wegen steigender Zinsen und hohen Baukosten liegt das Projekt nun auf Eis, sagt WEG-Geschäftsführerin Susanne Branding am Dienstag dem rbb.

WGE: Miete wäre für breite Masse nicht bezahlbar

In Erkner liegt der durchschnittliche Preis bei Neuvermietungen aktuell bei 6,50 Euro pro Quadratmeter. Somit könnte bei den aktuell hohen Baupreisen keine Vermietung bis 10 Euro gewährleistet werden. "Wir haben berechnet, dass der Quadratmeter Wohnraum am Standort dann 20,45 Euro Netto in der Kaltmiete kosten würde", sagt Susanne Branding. "Das ist für die Menschen, für die wir unsere Wohnungen bauen - also breite Schichten der Bevölkerung - schlicht nicht bezahlbar. Wir wollen keinen Luxus bauen und auch die Ausstattung wäre kein Luxus geworden, sondern ganz normaler Wohnungsneubau."

Sozialbauprojekt kommt aber

Ein gefördertes Sozialbauprojekt in Erkner soll allerdings weitergeführt werden können. Der Vertrag dazu wurde schon vor der großen Zinssteigerung abgeschlossen. Außerdem ist die Renovierung und Aufstockung von Sozialwohnungen in der Erknerer Innenstadt noch in der Planung. Da es sich hierbei aber um Sozialwohnungen handelt, gibt es dafür eine Förderung der Landesinvestitionsbank.

Insgesamt sei der Bedarf an Wohnungen in Erkner derzeit sehr groß. Mit Stand vom Dienstag gibt es 672 Anfragen auf 32 verfügbare Wohnungen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 07.02.2023, 14:30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Seit über 50 Jahren lebe ich in Erkner. Die Stadt hat in den 80ern ihre Seele verloren, als die Innenstadt mit hässlichen Plattenbauten zu betoniert wurde.
    In den letzten Jahren wurde sie weiter zugebaut und hat den Rest bekommen. Die Infrastruktur bricht täglich zusammen, weil die Verkehrsdichte im Zuge des starken Bevölkerungszuwachses extrem zugenommen hat und die Straßen nie dafür ausgelegt waren. Dank Tesla wird ab 2025 auch noch das Wasser rationiert. Leider haben wir keinen Platz und die Zinswende kommt 10 Jahre zu spät.

  2. 3.

    Mich würde interessieren, wieviel von den 672 Anfragen von den Einwohnern und wieviel von den neuen Tesla-Mitarbeitern vorliegen. Ich finde es sehr ärgerlich, wenn unsere inzwischen erwachsen gewordenen Kinder keine bezahlbaren Wohnungen mehr in der Region finden. Damals sind die jungen Menschen wegen fehlender Jobs aus der Region gezogen und heute können sie wieder nicht bleiben, weil sie keine bezahlbaren Wohnungen finden.

  3. 2.

    Die Realität ist hart, nicht links.

  4. 1.

    Ich könnte mir vorstellen, dass wir hier wieder einmal fallende Grenzkosten haben. Warum man hier nicht zum kostengünstigeren Modulbau greift und auf dem zur Verfügung stehenden Areal, wenn Grund und Boden ein weiterer Kostentreiber ist, einfach in Erkner 3-4 Geschosse mehr in die Höhe baut, dann sollten die Kosten pro Einheit sinken und Nachfrage scheint ja ausreichend vorhanden zu sein bei 672 zu 32.

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