Martin-Gropius-Krankenhaus in Eberswalde - Zweiter Tag des Warnstreiks am Klinikum: "Die Stimmung ist katastrophal"

Fr 28.04.23 | 13:09 Uhr
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Mitarbeiter der Martin-Gropius-Klinik stehen mit gelben Vesten und Flaggen vor der Klinik
Audio: Antenne Brandenburg | 28.04.2023 | O-Ton: Marco Stropp | Bild: Tony Schönberg/rbb

Der zweitägige Warnstreik am Martin-Gropius-Krankenhaus in Eberswalde (Barnim) wird am Freitag fortgesetzt. Erstmals in der Geschichte des Hauses befinden sich etwa 900 nichtärztliche Mitarbeiter im ganztägigen Streik. Seit über einem Jahr soll sich in den Verhandlungen zwischen Mitarbeiterin des Klinikums und dessen Trägergesellschaft – der Gesellschaft für Leben und Gesundheit (GLG) – nichts getan haben.

Zudem fordern Krankenhausmitarbeiter und der Betriebsrat derzeit einen einheitlichen Tarifvertrag. Denn die für das naheliegende Werner-Forßmann-Krankenhaus erzielte Tarifeinigung Anfang der Woche sorge für mehr Zündstoff, sagte der Betriebsratsvorsitzende Marco Stropp vom Martin-Gropius-Krankenhaus dem rbb. Trotz der Tatsache, dass beide Krankenhäuser zu derselben Betreibergesellschaft gehören, sollen Mitarbeiter der Werner-Forßmann-Klinik künftig 15,5 Prozent mehr verdienen.

"Das kann man niemandem mehr erklären"

“Die Stimmung ist katastrophal. Wir stellen fest, dass nach der Vereinbarung am Werner-Forßmann-Krankenhaus im gleichen Konzern, in der gleichen Stadt, Gehaltsunterschiede im Schnitt von 500 Euro sind. Das kann man niemandem mehr erklären, das ist auch nicht nachvollziehbar”, sagte Stropp weiter.

Der Betriebsrat habe der Geschäftsführung mehrfach ein Verhandlungsangebot vorgelegt, dennoch sei die GLG nicht bereit gewesen, dem Angebot entgegenzukommen. Zudem gebe es bisher keinen weiteren konkreten Verhandlungstermin, erklärte der Betriebsratsvorsitzende.

1. Mai als Signal an die Geschäftsführung

"Darüber hinaus wollen wir auch den 1. Mai nutzen, dass wir uns solidarisch treffen und uns mit den Kollegen austauschen und ein Signal senden an die Geschäftsführung und an die Gesellschafter der GLG", sagte Stropp dem rbb. Er und seine Mitstreiter würden sich eine "Spaltung" in der Gesellschaft und Belegschaft nicht wünschen, so Stropp.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.04.2023, 12 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Inflation:
    2021 3,4%
    2022 7,9%
    2023 6,0% (Schätzung)
    Gesamtinflation für die 3 genannten Jahre: 18,3%
    Die Forderungen von 15,5% mehr Lohn sind also mehr als gerechtfertigt.
    Oder sollen die Klinikmitarbeiter als nächstes beim Sozialamt nach Aufstock-Leistungen anstehen?

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