Uckermark - Gemeinsames Feuerwehrtraining schweißt über die Oder hinweg zusammen

Mi 17.05.23 | 12:11 Uhr
Symbolbild. (Foto:dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 17.05.2023 | Nachrichten | Bild: dpa

Sicherheit ist ein Thema über die Oder hinweg. So kooperieren deutsche und polnische Feuerwehren über den Grenzfluss hinweg. Die Verständigung klapp dabei reibungslos, wie ein Tantower Feuerwehrwettkampf beweist.

Deutsch-Polnische Nachbarschaft spielt eine große Rolle in Ostbrandenburg im Grenzgebiet. So gibt es Zusammenarbeit bei Polizei, Rettungsdienst, aber auch Feuerwehr wie zum Beispiel im uckermärkischen Tantow. Dort läuft die Partnerschaft schon seit fast 30 Jahren. In der Corona-Zeit etwas eingeschlafen, treffen sich die Kameraden jetzt wieder regelmäßig - zuletzt auf dem Feuerwehrausscheid des Amtes Gartz in Hohenselchow.

Edyta Szczepanska gründete in Tantow Kinderfeuerwehr

So ist Edyta Szczepanska vor einigen Jahren aus Polen nach Tantow gezogen. Um Deutsch zu lernen, trat sie in die Freiwillige Feuerwehr ein. Vor einem Jahr hat sie dort die Kids-Feuerwehr gegründet. Heute ist sie Dreh- und Angelpunkt.

Auf dem Wettbewerb am vergangenen Wochenende zeigt sie ihren Kleinen, wie alles korrekt bei der Feuerwehr läuft. "Und hier die wichtigste Sache, richtig koppeln und laufen", sagte Edyta. Ein Schützling antwortete ihr auf Polnisch: "Es ist schwer." Edyta deutet an, ruhig zu bleiben.

Und dann starten die 7- bis 10-Jährigen das erste Mal bei einem Feuerwehrwettstreit. Dann heißt es: "Mein Kommando gilt: Auf die Plätze, fertig los!"

Keine Verständigungsprobleme mehr

In der Nachwuchsgruppe trainieren deutsche und polnische Mädchen und Jungen. Das ist hier im Grenzgebiet normal. Auch, dass die Partnerfeuerwehr aus dem polnischen Bielice zu Gast ist. "Wir haben schon mehrere Übungen gemeinsam auf polnischer und deutscher Seite durchgeführt. Wir wollen unsere Zusammenarbeit auch erweitern. Wir leben hier im Grenzgebiet und müssen uns unterstützen", sagt der polnische Feuerwehrmann Janusz Swierc. Er hält seit 30 Jahren - von Bielice aus - den Kontakt zu der deutschen Seite.

Verständigungsprobleme gehören der Vergangenheit an, sagt er, auch weil immer mehr zugezogene Polen - wie etwa Edyta Szczepanska - zur deutschen Truppe gehören. "Egal welche Sprache es ist, man kommuniziert sich einfach und dann sind wir in der Lage zusammenzuarbeiten, denn wir sind im Grenzgebiet, wenn irgendetwas größeres passiert, es ist sehr wahrscheinlich, wir treffen uns beim Einsatzort", betont sie.

Ende gut - alles gut

Der Wettkampf der Kinderabteilung läuft währenddessen auf vollen Touren. "Wir sind als Zweites dran", ruft ein Schützling von Edyta. Die Chefin quittiert gleich: "Genau: Zweiter Lauf!"

Die deutschen und polnischen Nachwuchsfeuerwehrleute haben viel Spaß beim Wettstreit. Sie laufen zur Motorwasserspritze, schließen Schläuche an und rollen sie aus, auf Zeit - immer wieder. "Für mich wäre es wichtig, dass wir uns mindestens zwei Mal im Jahr auf deutscher oder polnischer Seite treffen. Wir machen gemeinsam Dienst, wir Üben zusammen und zweite Sache war Zeltlager zum Beispiel", erklärt Szczepanska.

Am Ende freuen sich alle Teilnehmer. Nicht nur die Erstplatzierten erhalten eine Medaille. Und so hat auch Edytas Truppe blinkendes Metall um ihre Hälse hängen.

Mit Matrerial von Riccard Wittig

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.05.2023, 14:40 Uhr

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