Wenige Geburten und Personal - Schwangere aus Templin müssen zur Entbindung bis nach Eberswalde

Do 11.05.23 | 11:58 Uhr
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Symbolbild:Eine schwangere Frau im Krankenhaus.(Quelle:dpa/J.Grill)
Audio: Antenne Brandenburg | 11.05.2023 | Lisa Steger | Bild: dpa/J.Grill

In Templin in der Uckermark können derzeit keine Entbindungen stattfinden. Schwangere müssen ins mehr als 50 Kilometer entfernte Eberswalde (Barnim) fahren. Das bestätigte Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch in der Fragestunde des Landtags.

Wenige Geburten und Personal in Templin

Im Sana-Krankenhaus Templin habe es in den letzten Jahren zu wenige Geburten gegeben, sagte Ministerin Nonnemacher. Deshalb arbeite die Klinik jetzt mit dem Werner-Forssmann-Krankenhaus in Eberswalde zusammen. Alle Hochschwangeren aus Templin würden dort schon einige Tage vor dem errechneten Entbindungstermin aufgenommen.

Bis zum Jahresende will das Ministerium die Zusammenarbeit überprüfen, so Nonnemacher. Sie sei nötig geworden, weil in Templin der Chefarzt der Frauenstation gekündigt hatte und es nur noch eine Hebamme gab.

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.05.2023, 07:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    "Ich verstehe das Problem nicht."
    Dann versuche ich das mal zu erklären.
    1. Sie können in einer Klinik keine Fachabteilung betreiben ohne medizinische Leitung (medizinrechtlich nur in Ausnahmefällen für eine begrenzte Übergangszeit möglich). Da hier bei Sana Templin offenbar kein Nachfolger des Chefarztes in Sicht, muss die FA (vorübergehend oder dauerhaft) geschlossen werden.
    2. "Es gab früher Beleghebammen"
    ja - früher war alles besser. In diesem Fall ist das sogar richtig. Seit Jahren schon gibt es immer weniger selbständige Hebammen und Geburtshelfer, auch durch massiv gestiegene Kosten z.B. für deren Versicherung oder fehlende Nachwuchsausbildung, während die DRGs nicht angepasst wurden. Dies hat viele Hebammen/Geburtshelfer zur Aufgabe ihrer Selbständigkeit gezwungen.

    Ob der Aufenthalt nun angenehm oder unangenehm empfunden wird, ist höchstindividuell, allerdings nahezu alternativlos bei realistischer Betrachtung.

  2. 7.

    Diese Selbstverständlichkeit, das Schwangere ein paar Tage vor dem errechneten Termin in die Klinik gehen sollen, ist an der Realität vorbei gedacht.
    -Es gibt auch Frauen, die 2 Wochen vor Termin entbinden und keine Frühgeburt darstellen.
    -Es gibt Frauen, da zieht sich die Geburt weit über den Termin hinweg, soll dann ohne Not eingeleitet oder ein Kaiserschnitt gemacht werden, damit es termingerecht läuft?
    -Es gibt alleinerziehende Frauen, die ein zweites oder auch fünftes Kind bekommen, das wären für diese Frauen erhebliche zusätzliche Belastungen.
    Ich verstehe das Problem nicht. Es gab früher Beleghebammen, die kamen bei Bedarf ins Krankenhaus. Es ist doch wohl kostengünstiger( und für alle angenehmer), so etwas zu finanzieren, als einen unangenehmen Aufenthalt vor der Entbindung.

  3. 6.

    Abgesehen davon, daß es immer Nörgler gibt, muß ich gestehen, daß ich in den letzen 5 Jahren bereits zweimal, wegen verschiedener Operationen, in diese Klinik eingewiesen wurde. Beim ersten Mal auch mit einer Portion Mißtrauen, aus einem Aufenthalt in einer anderen Klinik. Meine Erfahrungen aus der Forßmann-Klinik, sind sowohl in medizinischer Hinsicht, wie auch in der Betreung und Nachsorge, durchweg positiv. Man merkt den Personalmangel aber man merkt auch sehr deutlich, daß die Mitarbeiter sehr engagiert daran arbeiten, daß diesen Mangel die Patienten nicht spüren. Von mir aus eine deutliche Empfehlung!

  4. 5.

    "1. Mir tun die Frauen leid."
    Warum? Eine vorzeitige Aufnahme kann durchaus Risiken minimieren, Vorbereitung und Betreuung verbessern, Vertrauen erzeugen, Aklimatisierung fördern.
    Alternativ kann "Frau" eventuell eine Hausgeburt planen.

    "2. Die Klinik wird schönen Umsatz generieren."
    Richtig, Würde Sana in Templin aber auch. Eine Entbindung ist eine DRG-Leistung, für jede Klinik gleich. In dieser Konstellation droht Eberswalde eher ein Minusgeschäft, da die längere Liegezeit der hochschwangeren Patientinnen nicht extra bezahlt wird, die Kosten und die Bettenbelegung jedoch steigen.

    "3. Jemand muss Frau Nonnemacher aus ihrer Verantwortung nehmen."
    Was hat Frau Nonnemacher mit der Kündigung des Chefarztes der Frauenstation bei Sana Templin zu tun?

    Irgendwie inhalts- und substanzlos Ihr Beitrag...

  5. 4.

    Einfach mal die Augen aufmachen!! Dieses ganze Land ächzt unter Mangel an Personal. 5mal mehr Leute gehen "erst" demnächst in Rente als die wir ersetzen können. Mathematisch unlösbar. Da sind die aktuellen Stellengesuche Kindergarten....
    Einfach das Nötigste aufrecht erhalten, und sich von mehr verabschieden. Das heist auch von den vielen Krankenhäusern verabschieden, längst überfällig in der schwersten Krise seit dem 2Weltkrieg.

  6. 3.

    Das Werner-Forßmann-Klinikum hat über 40 Stellenausschreibungen online (GLG-Karriereportal).
    Ob man dort gut aufgehoben ist?

  7. 2.

    Naja dann ruft man eben den Notarzt was solls. Ich glaube nicht, dass sich da einer die Mühe macht und 50km fährt. Am besten noch mit Bahn so wie es die Grünen ja wollen.

  8. 1.

    Alle Hochschwangeren aus Templin würden dort schon einige Tage vor dem errechneten Entbindungstermin aufgenommen.

    1. Mir tun die Frauen leid.
    2. Die Klinik wird schönen Umsatz generieren.
    3. Jemand muss Frau Nonnemacher aus ihrer Verantwortung nehmen.

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