6.000 Frankfurter schließen sich Petition an - Wie weiter mit dem Helenesee?

Do 08.06.23 | 11:26 Uhr
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Archiv: Mit einem Flatterband ist ein Zugang zum Strand des Helenesees abgesperrt. (Foto:dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 08.06.2023 | Frank Diering | Bild: dpa

Still ruht der See - der Helenesee. Seit 24 Monaten passiert mit den von Rutschungen betroffenen Tagebau-Restloch fast nichts. Einheimische habe jetzt eine Petition gestartet, um Bewegung in die Sache hineinzubringen.

Auch zwei Jahre nach der Sperrung des Helenesees bei Frankfurt (Oder) ist unklar, wann das Gewässer für Badegäste wieder öffnet. Vor zwei Jahren wurde der See mit einer Gesamtlänge von 1.350 Metern gesperrt, nachdem am Ostufer massive Rutschungen festgestellt worden waren. Weitere Untersuchungen seien notwendig, so dass weiter eine konkrete Perspektive fehlt, wie es mit dem beliebten Ausflugsziel weitergehen soll. Für viele Frankfurterinnen und Frankfurter ist das ein unhaltbarer Zustand. Daher hat der Frankfurter Frank Diering eine Petition ins Rollen gebracht, um Verantwortliche dazu zu bewegen, etwas Konkretes in die Wege zu leiten. Binnen kürzester Zeit haben schon mehr als 6.000 Gleichgesinnte die Petition ratifiziert.

Diering: Kein Herzblut

In den vergangenen zwei Jahren nach der Seeschließung sei schon viel Zeit von den Verantwortlichen nutzlos vertan worden, klagte Diering. Vor 2025 könne man noch gar nicht absehen, wann der Helenesee wieder geöffnet werden kann. Er verwies unter anderem auf ein zu erstellendes Umweltgutachten, für das trotz Ausschreibung lange keine Firma gefunden werden konnte. "Mir kam das so vor, als wenn da kein Herzblut an der ganzen Geschichte dran ist", fügte Diering hinzu.

Da es um die Leute hier in der Region gehe, die den Helenesee lieben, habe sich er gedacht, "starte den Ballon und gucke, was da am Ende bei rauskommt".

Petition soll auch analog weiterlaufen

6.000 Unterschriften seien schonmal nicht schlecht, aber Diering will die Petition im Internet noch ein, zwei Wochen weiterlaufen lassen. Zudem plane er, in der Stadt Listen auslegen zu wollen - für die Menschen, die nicht so oft im Internet unterwegs sind.

Diering plant im Anschluss, alles dem Frankfurter Stadtparlament zu übergeben. Zudem will er sich auch an lokale Vertreter wenden, die im Land- oder Bundestag sitzen. "Die Petition soll bei den Entscheidern das Bewusstsein wecken, dass es bei der Helene um die Leute geht und das mit Namen und Adresse. Wir wollen, dass der See so schnell wie möglich wieder eröffnet wird", so der Initiator der Petition. Was ihm bei der ganzen Sache auch fehle, dass man gar nicht über eine Teileröffnung beispielsweise eines Strandabschnittes nachgedacht habe, klagte er.

Unterstützung erhält Diering vom Linken Bundestagsabgeordneten Christian Görke. Er fordert mehr Tempo bei den Sanierungsarbeiten. Er sei ernüchtert, das nach zwei Jahren Sperrung eigentlich immer noch nichts passiert sei. Es sei ein Problem, dass niemand die Verantwortung übernimmt, so Görke weiter.

Bergbauamt sieht weiteren Schritt in Richtung Sanierungsplan

Bei dem bis zu 60 Meter tiefen Helenesee handelt es sich um das Restloch der früheren Braunkohlegrube "Helene", die von 1943 bis 1958 betrieben worden war. Danach wurde der Tagebau laut LBGR als unwirtschaftlich aufgegeben und lief bis etwa 1970 voll Grundwasser. Abgerutschte Böschungen und Teilsperrungen hatte es im Laufe der Jahre häufig gegeben. Das Südufer wurde 2010 gesperrt.

Laut Landesbergbauamt (LBGR) zufolge sei aber ein weiterer Schritt in Richtung eines Sanierungsplans getan. LBGR-Präsident Sebastian Fritze zufolge sind Kernbohrungen am Nord- und Westufer erfolgt. Das LBGR hatte in den vergangenen Monaten damit die Gefahrenlage erkundet. Voraussichtlich Ende September solle das Gutachten zur Standsicherheit mit vorliegen, sagt Fritze. Dann soll auch klar sein, welche Flächen gesichert werden müssen.

Stadt will Details nennen

Am Donnerstagnachmittag wollen Frankfurts Oberbürgermeister René Wilke (Linke) und Baudezernent Andre-Bendedict Prusa die Öffentlichkeit über den Untersuchungsstand am Helenesee informieren.

Sendung: Antenne Brandenburg, 08.06.2023, 11:30 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    "Bei dem bis zu 60 Meter tiefen Helenesee handelt es sich um das Restloch der früheren Braunkohlegrube "Helene"" Bitte bei der Sanierung nicht flacher machen, die Tiefe des Sees ist eine wesentliche Voraussetzung für die hervorragende Wasserqualität von Helene und Katja.
    Es wurde mal berichtet, daß es zu den Rutschungen kam, weil der Grundwasserspiegel abgesunken ist. Gibt es da etwas neues an Erkenntnissen? Würde es vielleicht reichen, wenn der Grundwasserspiegel stabilisiert wird?

  2. 1.

    "Vor zwei Jahren wurde der See mit einer Gesamtlänge von 1.350 Metern gesperrt," Na ja. Richtig abgesperrt ist doch wohl nur das kleine Stück sog. Hauptstrand. Die Schilder um den restlichen See mit dem Hinweis aus Rutschgefahr standen auch schon früher und wurden eigentlich immer von den Einheimischen ignoriert. Zeigt doch nicht immer nur diesen Hauptstrand, der Eintritt kostet - es werden viel mehr auch andere und kostenlose Badestellen um den See schon immer genutzt. Übrigens gehört der See nicht komplett zu Ffo.

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