Höchste Auszeichnung der Menschheit - Nobel geht die Welt nicht zu Grunde
Greta Thunberg könnte seine Urenkelin sein. Doch der 78jährige Professor Michael Succow hat die 16jährige Schwedin noch nie getroffen. "Leider", sagt der Nobelpreisträger, wenn man ihn nach der Nobelpreisträgerin fragt.
Vor genau 22 Jahren erhielt Professor Michal Succow den Alternativen Nobelpreis, am Mittwoch war es Greta Thunberg. Dem 78jährigen Succow, der in Bad Freienwalde geboren wurde und in Lüdersdorf auswuchs, verdankt Ostdeutschland seine Nationalparks und Biossphärenreservate.
Succow lobte die 16jährige Greta Thunberg und sagte dem rbb, dass „dieser Nobelpreis die höchste Auszeichnung ist, die sich Menschen geben können.“
Es sei „bewundernswert, dass Jugendliche und Kinder begreifen, dass es so nicht weiter gehen kann“. Dafür „bin ich dankbar, denn die Zeit ist überreif“. Die Maßnahmen des Klimakabinettes seien unzureichend. Succow prophezeit, dass uns "der Klimawandel in Zukunft noch viel stärker bewegen wird." Michael Succow, der aktuell Professor an der Universität Greifswald ist, hat Greta Thunberg noch nicht getroffen. Der 78jährige hofft aber auf ein Kennenlernen bei der Preisverleihung in Stockholm, zu der er regelmäßig eingeladen wird.
Greta treffen wird schwierig
Doch aus einem schnellen Treffen wird wohl nichts. Es sei denn, Greta fliegt nach Europa zurück. Was aber dem Gedanken des Alternativen Nobelpreises widersprechen würde. Der Preis wird am 4. Dezember 2019 mit einer feierlichen Zeremonie in Stockholm übergeben. Laut aktueller Planung wird Greta Thunberg allerdings da auf der Weltklimakonferenz in Chile sein. Zu der sie mit dem Zug reist.
Die Auszeichnung ist mit einer Million schwedischen Kronen dotiert. Das sind umgerechnet 93tausend Euro. Professor Succow, der heute in Greifswald lehrt und lebt, hat mit seinem Preisgeld damals eine Stiftung gegründet, die sich um die Erhaltung des Naturerbes der Welt kümmert. Aktuell hält sich Michael Succow in der Uckermark auf. Dort treffen sich Experten aus allen Naturparks und Großschutzgebieten Deutschlands. Der 78jährige leitet eine Moorwanderung. Dort trifft er viele Bekannte. Als Mitglied der letzten DDR- Regierung sorgte er mit wenigen Mitstreitern für den Schutz der Gebiete per Gesetz durch die Volkskammer. Nur Minuten später löste sich die DDR auf.