VBB plant Ticketerhöhung ab Dezember - Bus und Bahn, Lieb und Teuer

Mi 25.09.19 | 15:28 Uhr | Von Studio Frankfurt
Reisende auf dem Berliner Hauptbahnhof steigen in einen DB Regio Express (Quelle: imago/Rainer Weisflog)
Bild: imago/Rainer Weisflog

Bei Pendlern von Bus und Bahn schrillen die Alarmglocken. Der  Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg will seine Preise zum Dezember 2019  erhöhen. Nach Informationen des rbb will am Donnerstag  der Aufsichtsrat die Preiserhöhungen beschließen.  Es wäre die erste Preiserhöhung in der Region seit 2017.    Aber Stammkunden haben wohl noch Glück gehabt.

Diese Preiserhöhung sei ein „Muss“, so der VBB, denn im Berliner Speckgürtel drohe manchen Verkehrsbetrieben  die Insolvenz. Munkelt man. Stärker belastet werden sollen „Wenigfahrer“, Abonnenten haben Glück. Denn die Ticketpreise für das Jahres- Abo im Tarifbereich AB sollen stabil bleiben.  Die AB-Monatskarte könnte ab Dezember drei Euro teurer werden, die ABC-Monatskarte 3,50 Euro. Der heftige Preissprung von 1,60 Euro beim AB- Tagesticket trifft wohl deshalb nur die vielen Berlin – Touristen.  

Schienenersatzverkehr am Bahnhof Bernau (Quelle: rbb/Alexander Wolk)
Bild: rbb/Alexander Wolk

Falsches Zeichen, sagte der Fahrgastverband

Für Peter Cornelius vom Fahrgastverband Pro Bahn sind die höheren Preise ganz klar ein falsches Zeichen. Denn „die Züge sind voll, ich stehe die ganze Fahrt und dafür soll ich auch noch mehr zahlen.“ Auch Fritz Viertel vom Verkehrsclub Deutschland sieht das genauso: Gerade im Zeitalter von Klima- und Verkehrswende. Jetzt seien die Landesregierungen von Berlin und  Brandenburg am Zug. Hier feste Finanzierungsausagen zu machen“.

Dafür gibt es Rückhalt  von Gernot Schmidt, dem SPD- Landrat von Märkisch-Oderland, der Preiserhöhungen unterstütz.  Er sitzt im Aufsichtsrat des Verkehrsverbundes und fordert ein Umdenken in Potsdam. „Wir geben weit über 100 Millionen Euro eigene Haushaltsmittel in den ÖPNV. Das Land Berlin über 200 Millionen Euro“. 

Fahrgäste am Regionalexpress RE 2 (Bild: imago images)
Bild: imago stock&people

365 € Ticket sei Placebo

Mit den geplanten höheren Fahrpreisen ließen sich kaum die gestiegenen Personal- und Kraftstoffkosten decken, sagt Frank Wruck.  Er ist Chef der Barnimer Busgesellschaft und zugleich Vorsitzender des Beirates der brandenburgischen Verkehrsunternehmen im VBB. “Die Zielstellung  mit Blick auf eine Klima- Verkehrswende das Angebot zu erweitern, braucht auch noch zusätzlich Geld.“ Entsprechend problematisch wird der Vorschlag der  Grünen bewertet, Brandenburg als eine Modellregion für das 365-Euro-Ticket zu etablieren. Landrat Gernot Schmidt meint zum 365-Euro Ticket. Das „ist eine Placebo- Diskussion. Wenn ich nicht die Takte verdichte, wenn ich nicht mehr Fahrzeuge auf die Strecke bringe und nicht mehr Strecken ausbaue.“

 

kleines "ja", Großes "Aber"

Und wie  reagieren die Pendler auf teurere Fahrkarten? In einer (nicht repräsentativen) Umfrage des rbb- Hörfunks  in Frankfurt (Oder) äußerten sich die Leute zurückhaltend. Preiserhöhung „Ja“, aber nur wenn „Angebot“, „Pünktlichkeit“ und „Service“ stimmen.  Und aktuell stimmen „Preis-Leistungsverhältnis“ gar nicht.   

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